[ der biss ]

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What is stronger
than the human heart
which shatters over and over
and still lives.

What is strongerthan the human heartwhich shatters over and overand still lives

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Ich darf keine Schwäche zeigen. Ich muss genauso hartnäckig sein. Ich muss töten. Ich muss...

Ich muss so viel. Und kann so wenig.
Stumm ging Thomas voraus, keiner sprach ein Wort, bis wir eine etwas versteckte Höhle Nähe des Flussufers fanden.

"Komm Minho. Newt, ...pass auf dich auf."

Er schmiss den Rucksack hin, bewaffnete sich mit seinen blutigen Speer, was ihm ganz und gar nicht zu stören schien, und mehreren Messern, genauso wie Minho mit seinen zwei Messern. Beide verschwanden ohne einen weiteren Hinweis im Wald.

Angst, entdeckt zu werden, verkroch ich mich in die Höhle. Sie war größer als die andere, gerade genug Platz, um zu stehen und um rund fünf Leuten einen Schlafplatz zu bieten. Die Lage war gut, halb versteckt hinter einem Busch. Hinter uns ging es langsam ins leichte Hügelland über und aus Bäumen wurde Sträuchern.

Ich packte die Decken aus und breitete sie am kühlen Fels unter mir aus.

Hoffentlich verrecken wir hier nicht wegen einer Erkältung...

Vorsichtig spähte ich in Minho's Rucksack hinein, ich konnte nicht anders. Verbandzeugs, eine Birne, eine Wasserflasche. Sonst nichts verdächtiges.

Mit drei Wasserflaschen ging ich auf den Fluss zu, hockte mich ans Ufer und füllte diese auf. Wenn jetzt irgendwer käme, wär ich so gut wie tot.

Aber komm, früher oder später stirbst du hier drin sowieso...

Obwohl ich unbedingt Rache wollte, jeden töten wollte, fühlte sich die Aktion von heute nicht richtig an. Ich hätte nie, nie gedacht das Tommy so kaltherzig sein konnte. Ich muss mich getäuscht haben, vielleicht-

"Verdammter Klonk! Verdammte- Au!"

Ein Piranha-ähnlicher Fisch kam aus dem Wasser geschossen und rammte seine Zähne in meinen rechten Unterarm. Aus Schock ließ ich die letzte, zum Füllen gedachte, Flasche in den Kies fallen.

"Geh weg - geh weg - geh weg!", jammerte ich während ich panisch versuchte den Fisch von meinem Arm zu entfernen. Erstaunlicherweise gelang es mir, und erst nach dem Schock bemerkte ich die Kälte, die von meinem Unterarm ausging. Ich schmiss das Vieh weg, schnappte mir die Flaschen und humpelte so schnell es ging in den Unterschlupf zurück.

Heilige Scheiße...Heilige Scheiße...

Ich hielt meinen Biss, den der Piranha verursacht hatte, mit meiner anderen Hand und merkte, dass es etwas blutete, aber nicht so viel wie ich es vermutet hätte. Es schmerzte mehr.

Das hat nichts Gutes zu bedeuten... ich wette der war vergiftet... oh Gott...

Mit Mühe vertrieb ich den Gedanken.

Okay... Nie. Mehr. In. Die. Nähe. Des. Wassers. Nie. Mehr.

Mit zittrigen Händen packte ich das Verbandszeugs aus und wickelte mir etwas Stoff rundherum.

Wird schon passen...

Ruhig bleiben.

Jep, ganz leicht nachdem du von einem springenden Fisch attackiert wurdest, der wahrscheinlich vergiftet war.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die Höhlenwand und schloss die Augen.

Sonya...Harriet...Alby...Miyoko... Mit wem war Thomas nochmal hier? Hieß sie Teresa? Ich wusste es nicht. Minho und Thomas? Mochte Thomas Minho mehr als mich? L-Liebte er ihn? Würden sie mich hier verrotten lassen? Sie werden mich zurücklassen...
Minho und Thomas...Thomas und Sonya...Sonya...

Irgendwann schlief ich ein.

"Newt du Strunk! Du solltest doch Wache halten!" Minho's Geschrei weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf.
Als ich meine Augen aufschlug, sah ich, wie die letzten Sonnenstrahlen an der Wand, die der Öffnung gegenüber lag, tanzten.

Ich genoss dieses wunderschöne Schauspiel, bis etwas noch schöneres in die Höhle kroch. "Beruhig dich Minho", lachte Thomas. „Rate mal was wir zum Essen haben!" Er hielt drei, schon gebratene, Tierchen hoch. "Eichhörnchen!"

Wie auf Kommando knurrte mein Magen.

Fleisch...Mmmmh...

Wir alle genossen das Fleisch, obwohl es zäh war, und behielten noch etwas für den morgigen Tag auf.
Außerdem hatte ich mit meiner Vermutung Recht, Thomas hatte in Distrikt heimlich gejagt. Als Nachspeise hatten sie ein paar Beeren mitgebracht. Sie hatten das Eichhörnchen etwas weiter weg gebraten, dass, wenn man das Feuer sah, nicht direkt unser Versteck ansteuerte.

Mein Blick viel auf meinen rechten Unterarm, der noch immer leicht pochte. Mit vollem Mund riet ich meinen Teampartnern: "Nicht in die Nähe des Wassers gehen. Nie."
Minho hakte nach. "Warum? Fliegen dich Fische an oder was?"

"Sowas in der Art."

Als sie meinen ernsten Gesichtsausdruck sahen, nickten sie.

Wir vereinbarten, dass immer einer am Höhleneingang Wache hielt. "Sicherheit geht vor", erklärte Minho. "Thomas, du als erster. Newt, du als zweiter und ich übernehme die Morgenstunden."
Das klang gerecht. Minho war ja die halbe Nacht von gestern wach gewesen.

Obwohl ich Tommy vertraute, spürte ich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend, was heute nach der Aktion ihren Ursprung hatte.

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Schon lange lag ich am harten Boden, hatte es aber schon lange nach der Hymne aufgegeben einzuschlafen. Wie so oft hielten mich meine Gedanken wach, obwohl ich hundemüde war. Und heute auch noch Minho's Schnarchen. Junge! Wie kann man so laut schnarchen?

Wegen ihm werden wir noch entdeckt...

"Newt...?" Mein Herz schlug schneller.
"Tommy?" Ich setzte mich auf.

"E-es tut mir leid... we-wegen heute... I-ich meine... das mit Harriet... I-ich..." Er versuchte einen Satz zu bilden, aber es gelang ihm nicht.

"Thomas? Weinst du?"

Sein Gesicht lag im fahlen Mondlicht, welches durch die schmale Öffnung fiel. Als er in meine Richtung blickte, erkannte ich die Tränen, die durch sein so wunderschönes Gesicht rannen.
"I-ich weiß nicht, was in mich gefahren ist..."

Um ehrlich zu sein, war ich etwas überfordert mit der Situation. Sollte ich mit ihm reden? Umarmen? Hand halten? Gut zureden?

Schlussendlich setzte ich mich neben ihn. "Du kannst mit mir reden, Tommy. Vertraust du mir?"
Er nickte.
Er vertraute mir.

"E-es ist nur...Teresa...Meine Distriktpartnerin..." Ich hatte Recht mit ihren Namen. "...sie...eigentlich ist sie wie meine Familie, seit mein Vater nicht mehr-...i-ich war so dumm..ich hab sie für etwas beschuldigt..i-ich konnte mich nicht mehr bei ihr entschuldigen...das-das ich so ein verdammtes Arschloch war...s-sie wollte immer nur das Beste für andere..."

Er seufzte.

"Deedee am ersten Tag... Sie lag einfach bewusstlos da und ich dachte - ich dachte..." Er ließ seinen Tränen freien Lauf. "Ich tue das richtige. Aber das tat ich nicht..."
Er war es... Es war nicht meine Schuld...

"Harriet heute...Ich war so...kaltblütig."

Nun sah er mir direkt in die Augen.

"U-und du..."

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• HE CARES • Newtmas in HG •Where stories live. Discover now