35. Kapitel

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Kris

Yazhen war schon in der Bar, als ich kam.
''Kris!'' Er winkte mir zu und ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn.
Er hatte mir schon was zu Trinken bestellt.
''Danke.'' Ich trank sofort etwas.
''Was gibt's? Du wolltest dich wegen irgendetwas mit mir treffen.'' Fragend musterte er mich.
''Genau... ich habe ein Problem. Und zwar ein ziemlich dummes.''
''Das wäre?''
In knappen Sätzen erklärte ich ihm, dass mein letzter Auftrag ausgerechnet der war, Tao zu töten.
''Mach's einfach nicht.''
''Dann geht er zu dem anderen'', antwortete ich genervt. ''Mir bleibt nichts anderes übrig als ihn zu töten, denke ich.''
''Ist ja nichts neues. Aber eigentlich hast du ja deine Lösung für's Problem ja. Oder?''
Nickend erwiderte ich: ''Ich wollte.. nur mit jemanden darüber reden. Mit Tao, also meinem Freund geht es ja schlecht.''
''Alles gut, komm einfach zu mir wenn was ist oder so. Ist zwar untypisch für dich, aber ich kann dir zuhören... man klingt das komisch. Lass uns das Thema wechseln bevor wir hier noch gefühlvoller werden.''
Lachend stimmte ich zu.
''Ich finde es ja schon mutig, dass du mit dem zusammen bist.. er weiß gar nichts von deiner dunklen Wahrheit und ahnt auch nichts, richtig?''
Wieder nickte ich.
''Wow..'' Ungläubig schüttelte er seinen Kopf.
Wir unterhielten uns noch sehr lange.

Irgendwann schaute ich auf die Uhr.
Es war 3 Uhr und ich dachte an Tao.
Jetzt wäre ich gerne bei ihm. Und genau in dem Moment, spürte ich den Schlüssel in meiner Hosentasche.
Sobald ich mich von Yazhen verabschiedet hatte, lief ich zu meinem Auto.

Leise schloss ich die Tür auf und trat in Tao's dunkle Wohnung.
So leise wie ich nur konnte schloss ich sie hinter mir wieder und zog meine Schuhe aus.
Leise schlich ich den Flur entlang.
Plötzlich stockte ich. Ich hielt die Luft an und horchte in die Dunkelheit.
Ich hörte ein leises Weinen und Wimmern. Es kam ganz klar von Tao. Mit großen Schritten war ich schnell in seinem Zimmer.
Tao schlief sehr unruhig. Tränen liefen über seine Wangen und seine Augen hatte er fest zusammen gekniffen. Immer wieder murmelte er irgendwas. Viel verstand ich nicht, nur ab und zu hörte ich meinen Namen.
Es brach mir das Herz ihn so zu sehen.
So schnell ich konnte streifte ich mir meine Klamotten von meinem Körper und nahm mir ein T-Shirt von Tao, welches ihm garantiert etwas zu groß war. Und ich hatte recht, es passte mir.
Dann legte ich mich zu ihm, zog ihn an mich und streichelte ihm sanft.
''Psch.. Tao alles gut. Ich bin da..'', flüsterte ich und fing an irgendwas zu summen.
Er murmelte meinen Namen im Schlaf und klammerte sich an mich.
Schon nach einigen Minuten hatte er sich beruhigt und schlief friedlich weiter.
Leicht lächelte ich und küsste ihn sanft auf seine Wange.
Nach kurzer Zeit schlief auch ich ein.

Tao's Wecker weckte uns beide am nächsten Morgen.
Ich hielt meine Augen geschlossen und umarmte Tao fester.
''Yifan'', rief Tao begeistert. ''Du bist hier!''
''Klar.. ich hab doch gesagt, ich komme..'', nuschelte ich verschlafen ins Kissen.
''Deshalb habe ich so gut geschlafen..''
''Du warst sehr unruhig, als ich kam, aber dann habe ich dich umarmt und du wurdest ruhig.''
''Oh.. danke.''
''Dafür musst du dich nicht bedanken'', entgegnete ich und gähnte.
Plötzlich warf Tao sich halb auf mich und lag auf mir.
Grummelnd öffnete ich ein Auge.
Unsere Nasen berührten sich und Tao grinste mich breit und glücklich an.
Wieder legte ich meine Arme um ihn und drehte mich mit ihm auf die Seite.
''Yifaaan.. steh auf, ich habe Hunger'', jammerte er und befreite sich aus meinem Griff.
''Wenn ich dich dran erinnern darf, hattest du ein paar Stunden mehr Schlaf.''
''Hm.. stimmt schon. Du hast Recht, okay.''
Ich hörte wie er aufstand und aus dem Raum ging.
Verwirrt öffnete ich beide Augen und setzte mich auf.
Es war 7 Uhr. Ekelhaft früh.
Stöhnend rieb ich mir meine Augen und fuhr mir durch die Haare, bevor ich aufstand.

Tao stand unter der Dusche und sang irgendein Lied, das ich nicht kannte.
Es klang trotzdem wunderschön.
Kurzerhand zog ich mich aus und stieg einfach dazu.
Erschrocken quietschte Tao auf, als ich plötzlich neben ihm stand und ihn frech angrinste.
''Spart Wasserkosten'', meinte ich. ''Und.. ich hab einen schönen Anblick.''
Ich zwinkerte ihm zu und er lief sofort knallrot an.
Mit einem Finger hob ich sein Kinn an und zwang ihn mich anzuschauen.
''Du bist der schönste Mensch auf diesem Planeten. Und ich liebe dich.'' Mit diesen Worten küsste ich ihn und er erwiderte sofort.
Ich drängte ihn gegen die Wand und wanderte mit meinen Lippen seinen Hals entlang. Er legte automatisch seinen Kopf zurück und ich konnte an einer empfindlichen Stelle saugen.
Augenblicklich keuchte er leise.
Nachdem ein schöner, großer und gut sichtbarer Fleck an seinem Hals war, hörte ich auf und betrachtete zufrieden mein Werk.
''Mein Panda.''

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I love a murderer | TaoRis FF (ABGESCHLOSSEN)Onde histórias criam vida. Descubra agora