Ich bin müde.

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   ERSTES KAPITEL - ZWEITES BUCH                        
Melody

Ich lag dort im Sand und weinte, wie ich es in meinem Leben noch nie getan hatte. Dieser Schmerz war unbeschreiblich. Ich zerbrach in tausend Teile und mit nichts auf der Welt war dieses Gefühl vergleichbar.
Ich versuchte mich mehrere Male aufzurappeln, es gelang mir einfach nicht.
Ich war genau da, wo ich hingehörte.
Ganz weit unten im Dreck.

Wie konnte ich das nur zulassen? Warum hatte ich es ihm nicht einfach erklärt, als ich noch die Chance dazu hatte? Ich hätte ihm sagen können, wie das alles zu Stande gekommen war.
Ich hätte den Kontakt zu Sanchez abgebrochen, wenn er das gewollt hätte.
Ich hätte alles getan.

Jetzt war es zu spät.
Zayn war weg und er nahm mein Herz mit sich.

Ich fühlte nichts als Leere wie ich dort lag. Zayn hatte alles für mich getan. Er hat mich gesucht und befreit, hat mir ein Leben gegeben, dass es wert war zu leben.
Er hat mich geliebt, aufrichtig!

Und ich habe ihn verraten.

Seine Liebe war so rein und unschuldig, wie ich es meinem Leben noch nie gesehen hatte. Ich schloss die Augen, während ich versuchte mich an sein Gesicht zu erinnern und es fest in meine Augenlider einzubrennen.
Er war das einzige was ich in meinem Leben wollte, warum verstand er das nicht?

Während ich weinte, hörte ich wie sich langsam Schritte näherten. Mein Kopf sprang sofort auf, in der Hoffnung er würde zu mir zurück kehren.

"Komm, steh auf."

Ich ließ den Kopf wieder in den Sand fallen.

Warum sollte er auch wieder zurück kommen nachdem was ich getan hatte?

"Steh auf Melodie. Lass uns nach Hause gehen.", kam eine zweite Stimme dazu, die sich langsam näherte und mich an der Schulter fasste.

"Wieso?"

Meine Kehle brannte wie feuer. Ich war nicht in der Lage mehr zu sagen. Ich wollte Antworten. Ich wollte, dass mir jemand Antworten darauf gab, wie ich das zulassen konnte.

"Du bist auch nur ein Mensch und Menschen machen nunmal Fehler. Das ist unsere Natur."

Meine Schulter wurde von der Stimme nach oben gedrückt.
Ich konnte Rick einfach nicht ansehen.
Ich schämte mich zu sehr.

Immerhin war ich die jenige gewesen, die den Menschen immer etwas von Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Loyalität predigte.
Und jetzt?

Rick kniete sich zu mir auf den Boden, hob mein Kinn an und umarmte mich. Die Tränen flossen nur so aus mir heraus, ich hatte keine Kontrolle mehr.

"Ich.. ich will ihn wieder haben. Bitte."

Rick griff unter meine Beine und hob mich hoch. Ich ließ ihn nicht los und hielt meinen Kopf bedeckt in seiner Halsbeuge.

"Ich weiß süße. Ich weiß."

***

Der Morgen brach herein. Ich sah dieses Spektakel von meiner Terrasse aus. Die ersten Sonnenstrahlen trafen auf mein Gesicht.
Ich fühlte mich nicht wie sonst gesegnet, an diesem unglaublichen Ort zu sein.
Ich fühlte einfach nichts.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass nicht der Ort es war, der mich glücklich machte, sondern Er.
Zayn.
Mit ihm ging alles fort, was mich ausmachte.

Alles erinnerte mich an ihn.
Ich konnte mich nicht in mein Bett legen, weil es nach ihm roch.
Ich wollte nicht in das Zimmer, denn es erinnerte mich an so viele Situationen die ich durchlebte.
Mit ihm.

Zayn's VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt