Nur ein Mann?

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Melodie pov

Flashback


Gestern war einer dieser Abende, an denen ich alles hinschmeißen wollte. Dieser Schmerz in mir war kaum auszuhalten. Jede Nacht sah ich die Gesichter derer, denen ich das Leben genommen hatte. Jede Nacht versuchte ich weiter zu machen um meinen Plan in die Tat umzusetzen. Ob ich Erfolg haben würde und zu meinem alten Leben zurück kehren konnte, wusste ich nicht. Aber ich musste es tun, komme was wolle.

Flashback Ende

"Mein Name ist Atkins.. Atkins Mephew."

So überrumpelt hatte ich ihn noch nie gesehen. Von dem geradezu fast platzendem Zayn, war nur noch ein sprachloser zurückgeblieben. Ich wusste, dass ich ihn hätte aufklären können. Immerhin war mir auch bewusst, dass er mir gefolgt war. Ich wartete ab und dachte er würde einschreiten und alles gefährden. Zum Glück aber hielt er sein Versprechen mich nicht aufzuhalten, sonst wäre das alles nicht möglich gewesen.

Zayn wandte sich hilfesuchend zu mir.

"Melodie, scheiße nochmal was ist hier los? Was labert dieser Hurensohn darüber, dass.."

"Hey.", ich unterbrach ihn. "Ich werde dir alles erklären nur bitte, setzen wir uns erstmal hin. Ich schob seinen steifgewordenen Körper in Richtung Tisch und drückte ihn sachte nach unten.

Atkins setzte sich auf einen freien Stuhl, beäugte Zayn und verschränkte schließlich die Hände ineinander.

"Ich traf Melodie, als ich am absoluten Tiefpunkt meines Lebens war. Nicht die Verbrennungen waren das Handicap, sondern der Verlust unserer Eltern. Meine ältere Schwester Catherine steckte es besser weg. Sie beschützte mich immer als wir von Pflege zu Pflegefamilie wie Ware weitergereicht wurden. Sie wäre schon oft adoptiert wurden lehnte es aber immer aus Liebe zu mir ab. Zu mir, diesem Monster mit dem Narbengesicht. Da ich wusste, dass sie es ohne mich besser haben würde, tat ich das einzig Richtige. Ich lief weg damit sie die Chance auf ein normales Leben hatte. Es vergingen Jahre als sie mich wiederfand. Aus ihr war eine wunderschöne Frau geworden und ich, war ein drogensüchtiger Junkie, dessen Leben keinen Sinn hatte."

Ich sah ihn aufmunternd an und nickte ihm zu.

"Nach langen Diskussionen und tausenden Versuchen mich zu ihr zu holen, ging ich letztendlich mit.
Ich sah, wie sie sich ihr Leben aufgebaut hatte und, dass sie es wirklich zu etwas gebracht hatte. Einen Doktor als Titel, einen Mann und ein Haus. Eines Morgens wurden wir durch das Klingeln der Haustür geweckt. Ein junger Mann Mitte 30 vom Morddezernat bat um Einlass. Man habe neue Erkenntnisse über den Tod unserer Eltern. Es stellte sich heraus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde. Als wäre das nicht schlimm genug, dass jemand absichtlich das Leben zweier Menschen auf dem Gewissen hätte, nein. Man wusste auch wer es war aber konnte ihm nichts anhängen. Es begann ein Prozess, der sich über Jahre hinweg zog. Vergebens.

Mark Cloud.

Niemals würde ich diesen Namen vergessen. Niemals dieses Gesicht und wie selbstgefällig er dort saß und mit all seinem Geld und seinen Anwälten die Juri schmierte um den Prozess für sich zu gewinnen. Am Ende des letzten Tages kam er auf mich zu, klopfte mir auf die Schulter und sagte sowas wie - Nicht der Stärkere ist der, der gewinnt, sondern der, der das meiste Geld hat -. "

Ich stand von meinem Platz auf und sah wie sichtlich schwer es Atkins fiel davon zu erzählen. Weshalb ich mich hinter ihm stellte, meine Hände auf seine Schultern ablegte und weiter sprach.

"Weißt du Zayn. Ich lernte Atkins kennen, als er gerade dabei war sich das Leben zu nehmen. Ich hielt ihn auf - erfolgreich. Wir unterhielten uns die ganze Nacht - letztendlich merkten wir, dass wir doch weit mehr gemeinsam hatten, als nur - einen schlechten Tag."

Zayn's VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt