Kapitel 11

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Fanny und Tristan - Nur Freunde?

In den restlichen Arbeitsstunden, die ich heute noch hatte, konnte ich kaum konzentriert arbeiten. Mir ging so vieles durch den Kopf. Was sollte ich Tristan sagen? Was, wenn ich ihm einen Korb gab, der gar nicht nötig war? Was, wenn ich mir alles nur eingebildet hatte und er nichts von mir wollte? Wie peinlich wäre das bitte!

Nachdem ich mir aus der Küche einen Happen zu Essen geholt hatte, machte ich mich nun auf die Suche nach Tristan. Zu meinem Glück war ich Ben nicht noch einmal über den Weg gelaufen. Ich glaube, ich hätte ohne Vorwarnung sofort wieder angefangen zu weinen. Die Suche stellte sich zum Glück einfacher raus, als erwartet. Als ich in die Richtung von meinem Zimmer ging, erkannte ich Tristans Haarschopf schon von weitem. Was machte er denn bei unserer Tür?

"Tristan?" Ich verschrenkte skeptisch die Arme vor der Brust. Er sah sich erschrocken um, seine Züge entspannten sich aber gleich darauf wieder.

"Funny!"

"Was tust du hier?" Ich blickte ihn erwartungsvoll an.

"Mit dir reden." Er kratze sich nervös am Hinterkopf.

Das passte ja gut. Ich schluckte. Sofort schwirrten mir wieder alle Sätze durch den Kopf, die ich mir vorhin zurecht gebastelt hatte. Nun waren sie natürlich nur noch ein einziges Chaos. War ja klar. "Ähm, ja ich auch mit dir.", stotterte ich.

Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. "Ach, wirklich?"

Ich nickte.

"Na, dann. Lass uns am besten reingehen." Er deutete auf meine Zimmertür, aber ich schüttelte den Kopf. Nicht, dass dann noch Ben reinplatzte. Das wäre so typisch!

"Aber da wären wir doch ungestört.",  hakte er nach. Warum wollte er denn immer unbedingt in mein Zimmer? So toll war es nun auch wieder nicht.

"Komm wir gehen ein bisschen." Ich machte mit meinem Kinn einen Wink in Richtung Treppenhaus. Zusammen gingen wir schweigend nach oben in den vierten Stock. Hauptsache schön weit weg von Bens Büro.

"Du wolltest mit mir reden?", unterbrach Tristan die Stille.

"Du doch auch mit mir.", antwortete ich hastig. Ich wusste immer noch nicht, was ich sagen sollte.

"Ähm ja stimmt. Aber fang du lieber an. Ladies first." Er zwinkerte mir zu. Und da war er wieder. Der Macho. Aber ein süßer Macho. Irgendwie. 

"Fanny, alles in Ordnung?"

Oh Gott, hatte ich ihn schon wieder angestarrt? "Ja, klar." Nach einer kurzen Pause ergänzte ich: "Nein. Eigentlich nicht."

Sein Blick wirkte sofort ein wenig besorgt. "Geht's dir nicht gut? Bist du krank?" Irgendwie ist es ja süß, wie er sich um mich Sorgen machte. Stopp, Fanny!

"Nein, ich bin kern gesund. Aber das mit uns kann so nicht weiter gehen." Puh. Jetzt war es raus.

"Das mit uns?", fragte er skeptisch.

"Naja, dass du ständig mit mir flirtest und mir dauernd hinter her rennst. Ich habe einen Freund. Außerdem will ich nichts von dir." Das wurde ja immer besser! Weiter so, Fanny!

Tristan schaute erst etwas verwirrt, dann begann er zu schmunzeln. Anstatt zu antworten strich er mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und striff dabei mit seiner Hand an meinem Kinn entlang. Ich war sofort wieder wie erstarrt. "Ich dachte, es gefällt dir, wenn ich ein wenig mit dir flirte." Bitte was? Spinnte er jetzt völlig?

Ich drückte ihn von mir weg. "Nein, tut es nicht. Außerdem habe ich keine Lust wegen dir meine Beziehung auf's Spiel zu setzen." 

"Ihr habt euch wegen mir gestritten?"

Wolkenschloss - Die FortsetzungDonde viven las historias. Descúbrelo ahora