9.

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Ich lief nach dem Vorfall nach Hause und schloss mich in meinem Zimmer ein. Mir war es egal was meine Eltern dachten wenn ich weinend nach Hause komme und mich einschließe.

Ich heulte bitterlich. Dabei wusste ich nicht einmal warum? Weil ein Mädchen, was von allen aus der Familie gehasst wird, mich einmal geküsst hat und mit mir in einem Zelt schlief, jetzt eine andere hat? War es nicht eher besser, wenn all das nicht weiter geht? Mir würde einiges erspart bleiben wenn ich es einfach dabei belasse und nie wieder drüber rede. Aber stattdessen weinte ich lieber und stopfte mich mit Süßigkeiten voll, die meinen Liebeskummer nicht linderten. 

Um kurz vor 10 klopfte es an meine Türe. Und an der Art wie geklopft wurde, wusste ich, dass es keiner aus meiner Familie war. Ich horchte:"Eva mach die Tür auf," die Stimme von Finn ertönte und ich stieg vom Bett auf.

"Oh shit, du siehst scheiße aus" murmelte er bevor er sich auf mein Schreibtischstuhl nieder ließ. Das war irgendwie sein Platz, immer wenn er hier war schnappte er sich diesen pinken Stuhl und schob ihn ans Ende des Bettes. Ich glaube, obwohl Finn ein kleiner Charmeur ist, fand er es unangenehm sich mit mir auf mein Bett zu setzen. Wir waren schließlich schon Beste Freunde seit der siebten Klasse, nachdem er von Arizona in unsere Stadt zog. Ich erinnere mich wie er vor mir stand, mit einem Blümchen und mich fragte, ob er mit ihr Essen darf. Ich sag ja, kleiner Charmeur.

"Genau deshalb hast du keine Freundin," entgegnete ich ihm und schmiss mich auf mein Bett. Er ignorierte das, obwohl ich mich in dem Moment sehr witzig fand. "Du bist nicht an dein Handy gegangen und Giulia auch nicht also habe ich eins und eins zusammen gezählt," stolz grinste er kurz, als wäre er Sherlock Holmes. "Was soll ich sagen?" fragte ich ihn zurück. Ich wusste es wirklich nicht. Sollte ich ihm alles erklären, was er wahrscheinlich eh von Giulia selber hören wird? "Vielleicht warum du aussiehst wie der Tod?" er zog seine Augenbraue hoch und schaute mich an. "Hm. Nein danke, ich komme alleine klar." Lüge.  "Es muss doch ein Zusammenhang geben? Ich bin dein bester Freund, rede doch einfach mit mir. Du erzählst mir alles, solche Sachen die ich nie wissen wollte. Ich weiß deine BH Größe! Aber nicht warum du weinst?" 

Und als er das so energisch sagte, fing ich wieder an zu weinen. Ich wollte darüber nicht reden. Aber anscheinen musste ich, denn er ließ nicht locker und ein Stück weit hatte er ja recht. Er wusste alles, warum sollte ich es ihm verschweigen? Außerdem hat Giulia schon die Hälfte erzählt.

Ich fing an und erzählte ihm meine Sicht und was am Diner passiert ist und wie sehr mich der Blickkontakt verletzt hat und sie mich nicht mal ansprach. 

"Also bist du in sie verliebt?" 

Mein Magen drehte sich. War ich das? Ich wollte es ehrlich gesagt nicht wissen oder wahrhaben. Ich und verliebt in einem Mädchen? 

"Keine Ahnung," antwortete ich. Aber es war hoffnungslos zu leugnen und er wusste es. 

"Ich rede mit Giulia und du hörst auf zu flennen!" er klopfte auf mein Bein und verabschiedete sich, bevor ich einwenden konnte, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir es dabei belassen. Jetzt hatte ich Angst vor dem was kommen wird...

Heaven in hiding || girlxgirl lgbtq #UnlimitedprideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt