Nasser Hund - Bis(s) der Mond aufgeht [Twilight FF]

18

Die Tiere kamen nicht zurück. Drei Wochen später waren noch immer nur ein paar Hasen im Wald, keine Rehe oder anderes.

Carlisle holte einige Konserven aus seinem Arbeitszimmer und legte sie auf den Küchentisch. Er holte ein paar Gläser aus dem Schrank und füllte das Blut hinein. Die anderen sahen ihn irritiert an.

"Es kann nicht jeder eine ganze Konserve kriegen", erklärte er. "Wir müssen sparsam sein. Es wird aber reichen, um uns bei Kräften zu halten, keine Sorge."

Jeder nahm sich ein Glas und nippte vorsichtig daran. Es war lange her, dass sie Menschenblut getrunken hatten, manche von ihnen hatten es noch nie probiert. Rena wusste nur, wie ihr eigenes Blut schmeckte, und das hatte sie immer sehr lecker gefunden. Doch das war natürlich kein richtiges Menschenblut.

Sie trank einen Schluck. Es schmeckte gut, ein bisschen süßlich, und nicht so herb wie manches Tierblut. Es war natürlich nicht so warm wie frisches Blut, aber auf jeden Fall lecker.

Sie trank noch mehr. In letzter Zeit hatte sie sich nur von menschlichem, unblutigem Essen ernährt. Es hatte ihr irgendwie gefehlt, und auch wenn sie Blut nicht so einfach trinken konnte wie Vampire, genoss sie es.

Als alle fertig waren, sagte Rosalie: "Wollen wir nochmal zu dem Wasserfall, wo wir neulich waren?" "Ja, gerne", sagte Bella. "Und du, Rena? Kommst du mit?" "Ja, klar!"
Sie machten sich auf den Weg.

Rosalie sagte: "Es war zwar lecker, aber es fühlt sich irgendwie nicht richtig an, menschliches Blut zu trinken. Ich meine, wir wurden ein Jahrhundert lang darauf trainiert, ihm zu widerstehen. Und dann sollen wir das alles vergessen, nur weil die Tiere gerade weg sind?" "Ich weiß, was du meinst, aber ich denke, es geht Carlisle eher um das Töten. Die Menschen sollen nicht unter uns leiden, aber hier wurde ihnen ja nur etwas Blut abgenommen."

"Ja, das stimmt. Trotzdem finde ich es irgendwie nicht gut. Die Menschen im Krankenhaus wussten sicher nicht, wofür ihr Blut benutzt wird." "Naja, die kleinen Proben sind ja wirklich ins Labor gekommen. Wir haben halt nur den großen Rest gekriegt." Rosalie lachte. "Ja, wir sind voll die Aasfresser!" Rena und Bella stimmten mit ein. "Aastrinker, meinst du wohl!"

Dann waren sie am Wasserfall angekommen und sprangen in das glitzernde Wasser. Als sie wieder auftauchten, war Bella verschwunden. Rosalie und Rena sahen sich suchend um. "Hier bin ich!", rief Bella aus einer Höhle hinter dem Wasserfall. "Kommt mal her!"

Es war wunderschön. Schwarze Steine wurden durch glitzernde kleine Kristalle abgelöst. Die Spiegelung der Sonne im Wasserfall malte kleine Muster an die Wand. "Wow", hauchte Rena. "Hier müssen wir unbedingt öfter hin."