Kapitel 4

522 16 4
                                    

Miri PoV

Mein Wecker weckte mich aus meinem leckeren Schoki-Traum und das erste, was ich danach hörte war mein leerer Magen. Kein Wunder, nachdem ich gestern stundenlang mit Jenny telefoniert habe, bin ich einfach ohne Abendessen eingeschlafen.

Moment!

Ich dumme Nuss war während wir telefonierten einfach ins Land der Träume gereist! Ich verpasste mir einen Facepalm, ich musste mich heute bei meiner Freundin entschuldigen, auch wenn sie meistens über so etwas lachte. Als mein Handywecker ein weiteres Mal zum leuten ansetzte, griff ich nach meinem Telefon und stellte den zweiten Wecker, der auf 07:10 Uhr gestellt war, aus. Zum Glück wohnte ich nur ein paar Minuten von der Schule entfernt und konnte deshalb eine Stunde länger als die meisten aus meiner Klasse schlafen. Jenny zog ich damit auch gerne auf.
Schwermütig rollte ich mich aus meinem warmen Bett und griff nach meinem Lieblingspulli und meiner Lieblingshose, das musste für heute als Outfit reichen. Zum Frühstück gab es nur einen Toast mit Erdbeer-Marmelade und etwas Honig, dazu trank ich einen Kakao. Für die Schule machte ich mir nur ein Salamibrot und packte eine von den Orangen dazu, die ich gestern von Taehyung bekommen hatte. Nachdem ich mir meine schwarze Jacke angezogen und meine Schultasche geschultert hatte, machte ich mich "hochmotiviert" auf den Weg zur Schule.
Als ich kurz vor der Auffahrt zum Hintereingang der Schule war, hörte ich schon einige Jungs etwas noch nicht identifizierbares schreien. Als ich näher kam, bemerkte ich, dass es Beleidigungen waren. Nachdem ich mich ein paar Schritte genähert hatte, hüpfte ich vorsichtshalber hinter einen der zur Deko gepflanzten Büsche. Nun hatte ich auch eine Bessere Sicht auf die Geschehnisse. Es waren drei Jungs, die einen vierten gegen die Wand der Sporthallen drängten. Als deren Opfer nicht weiter ausweichen konnte, sah ich in Zeitlupe, wie sich die Hand eines der anderen drei Idioten in der Magengrube des verängstigten vierten Jungen vergrub. Es wurden immer mehr Schläge, erst jetzt realisierte ich die Situation und wagte einen genaueren Blick auf das Opfer. Es war Taehyung. Mir stockte der Atem. Nach wenigen Sekunden sprang ich panisch hinter dem Busch hervor und rannte auf die vier zu.
Miri: "Hey! Was soll das?! Hört auf mit dem Scheiß!"
Nun drehten sich die drei vor mir mit dem Gesicht zu mir und ich erkannte, dass es die restlichen Jungs aus meiner Klasse waren. Es waren Peter, Tom und Rafael.
Tom: "Warum sollten wir aufhören?"
Peter: "Was interessierts überhaupt dich, was mit dem passiert?"
Miri: "Er hat euch mit Sicherheit nichts getan!"
Ich drängte mich an den Idioten vorbei zu Taehyung. Vor ihm angekommen, kniete ich mich auf den Boden. Als Reaktion darauf blickte er mich mit verweintem Gesicht und verletzten Blick an. Mir tat es weh, ihn so zu sehen.
Plötzlich rief eine mir bekannte Stimme meinen Namen und alle Blicke wanderten zu den Eingangstüren, wo Jenny stand. Ich winkte sie zu mir und erklärte ihr die Ausgangssituation. Wütend blickte sie zu Peter, Tom und Rafael.
Miri: "Kannst du mir kurz helfen Jenny? Könntest du Taehyungs Sachen nehmen und mitkommen?"
Stumm nickte meine Sandkastenfreundin und hob Taehyungs Schultasche vom Boden auf. Dereinweile legte ich Taehyungs rechten Arm um meine Schultern und fuhr mit meinem linken Arm unter seine Achseln um ihn zu stützen. Langsam erhoben wir uns von dem kalten Boden und setzten uns in Bewegung. Wir gingen so langsam, dass uns bestimmt eine Schnecke überholt hätte. Aber wir kamen schließlich bei mir zu Hause an, wo ich Taehyung erst einmal auf die Couch im Wohnzimmer setzte. Ich winkte Jenny mit mir in die Küche, wo ich meinem heutigen Gast einen Tee aufsetzte. 
Miri: "Kannst du dem Lehrer sagen, dass ich dir heute geschrieben hätte, dass Taehyung und ich heute nicht kämen, da uns nicht gut sei?"
Jenny: "Klar, aber glaubst du nicht, dass die drei Deppen sagen werden, dass sie euch zwei heute schon gesehen haben?"
An das hatte ich nicht gedacht, aber ich traute es ihnen auch nicht zu, dass sie das sagen würden.
Jenny: "Ach, mach dir keine Sorgen, ich bekomm das schon irgendwie hin."
Ich lächelte sie dankbar an und zog sie in eine Umarmung. Was würde ich nur ohne sie tun?

Love whisperTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang