VIERUNDFÜNFZIG

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Ich wusste nicht, wie lange ich so zusammengekauert am Boden saß, doch irgendwann wurde ich durch erneutes Klopfen aus meinen Gedanken gerissen. "Hallo, hier ist die Polizei Köln. Mach mal bitte die Tür auf. Wir möchten mit dir reden!" ertönte eine Männerstimme aus der Turnhalle.

Ich wischte mir mit dem Arm über die Augen, um meine Tränen zu verstecken. "Ich will nicht mit Ihnen sprechen! Gehen Sie weg und lassen Sie mich in Ruhe!", rief ich mit erstaunlich fester Stimme nach draußen und stand auf.

"Wir möchten wirklich nur mit dir reden. Komm bitte da raus!", kam es nur zurück. Meine Wut stieg wieder an und ich schrie: "Lassen Sie mich in Ruhe!". Wütend trat ich erneut gegen einen Kasten und auch dieser fiel polternd um. 

"Wenn du die Tür nicht aufmachst, dann kommen wir so rein, indem wir die Tür aufschieben.", rief der Polizist zurück. Ich verkroch mich wieder in die Ecke und setzte mich hinter einen Kasten, zog die Beine an und vergrub den Kopf in den Armen.

Ich konnte nichts gegen die Polizisten machen und wenn ich es versucht hätte, hätte ich nur noch mehr Ärger bekommen. Also saß ich nur da, während die beiden Beamten die Tür mitsamt des Kastens wegschoben. Ich hatte versagt!

Ich hörte nur, wie die Beamten den Raum betraten. "Du kannst das Pfefferspray wegpacken. Ich kenne den Jungen!" sagte eine mir bekannte Stimme. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. "Hey Vitus, was machts du denn hier?" fragte der Polizist mich fürsorglich. 

Ich ignorierte ihn, weshalb er sagte: "Schau mich mal bitte an, Vitus.". Als ich immer noch nicht reagierte, wurde mein Kopf mit zwei Fingern angehoben und ich schaute in das besorgte Gesicht von Robin Sturm. Ich kannte ihn noch von der Befragung im Krankenhaus und vertraute ihm auch ein wenig. Trotzdem hatte ich nicht wirklich Lust mich mit ihm zu unterhalten. 

"Wie geht es dir?", fragte Robin vorsichtig. "Ist doch egal...", gab ich nur zurück und senkte meinen Kopf wieder.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt