SIEBENUNDACHTZIG

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Mir ging es ziemlich dreckig, doch ich wollte mich nicht weiter dem Notarzt aufdrängen.

"Vitus, ich würde dir gerne einen Zugang legen, damit ich dir etwas gegen deine Übelkeit und deine Schmerzen geben kann. Ist das okay für dich?", fragte Phil und sah mich besorgt an.

Wieder seufzte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Wand. Innerlich käpfte ich mit mir und klammerte meinen verletzten Arm an meinen Körper. Eine Träne lief mir die Wange herunter und ich schluckte schwer.

Ich hatte verdammt große Angst vor weiteren Fragen. Eine weitere Träne rollte über meine Wange und ich begann auf meiner Lippe herumzukauen.

Einen weiteren Moment geschah nichts, dann atmete ich tief durch und sah dem Arzt ins Gesicht. Dann streckte ich ihm meinen rechten Arm hin.

Ein letztes Mal sah mir Phil ins Gesicht und lächelte aufmunternd. Dann zog er vorsichtig meinen Ärmel hoch und begann mir einen Zugang zu legen, anschließend spritzte er mir zwei Medikamente, woraufhin meine Schmerzen ein wenig nachließen.

"So, jetzt müsste es dir eigentlich gleich ein wenig besser gehen.", erklärte er mir mit einem musternden Blick. Leicht nickte ich und versuchte ihn anzulächeln.

"Jetzt müssen wir dih hier irgendwie rausbekommen. Wir können mit der Trage aber nur bis zur Tür fahren. Meinst du, du kannst mit unserer Hilfe laufen?", fragte Phil mich und ich nickte.

Einer der Sanitäter, die die ganze Zeit hinter dem Notarzt gewartet hatten, kam auf uns zu und half mir gemeinsam mit Phil auf die Beine. Die beiden stützten mich und halfen mir die Treppe hinab zur Tür des Hauses, wo ein dritter Sanitäter mit der Trage wartete.

Mit Phils Hilfe setzte ich mich auf die Trage und wurde festgegurtet. Meinen linken Arm hatte ich weiterhin fest an meinen Oberkörper gepresst.

Ich wurde durch den Wald zu einem Krankenwagen geshcoben, wovon ich aber nicht sonderlich viel mitbekam, da ich mittlerweile so müde war, dass ich kaum wach bleiben konnte. Nur die Angst, dass jemand die Wunde an meinem Arm entdecken würde, hielt mich wach.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt