1 | Schwanzgesteuerter Herzensbrecher

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E L I Z A

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E L I Z A

»Eins, zwei, drei....«

Verwirrt drehte ich meinen Kopf zur Seite und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Was zählst du denn da, Luisa?«

Die Besagte fing an zu kichern und hielt sich die Hand vor den Mund. Durch einen Seitenhieb von Tamara hörte sie wieder auf und musterte mich aus amüsiert funkelnden Augen. »Ich zähle nur die Sabbertropfen, die dir aus dem Mund tropfen, wenn du zu Darío rüberstarrst.«, prustete Luisa los und auch Tamara stimmte sofort in ihr Lachen mit ein.

Ich allerdings nicht. Mein Gesicht lief puterrot an und am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. »Ihr seid scheiße.«, murrte ich beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust. Das war ja mal wieder so klar, dass sie mich damit aufziehen mussten.

»Ach komm, hab dich nicht so.« Tamara legte einen Arm um meine Schultern, um mich zu besänftigen, doch ihre zusammengepressten Lippen verrieten mir, dass sie sich immer noch über mich lustig machte.

Eingeschnappt wand ich mich aus ihrem Griff und ließ meine Augen zwischen den beiden hin und her wandern. »Wenn ihr's dann auch mal habt..«, zickte ich sie an und setzte mich auf die Tischtennisplatte. Nach einem letzten genervten Blick zu den beiden kichernden Hühnern alias meinen besten Freundinnen, schielte ich wieder zu Darío herüber.

Etwa zwanzig Meter von uns entfernt stand er mit seinen Freunden und lachte über einen Witz. Jedenfalls nahm ich das an, weil auch der Rest seiner Clique ein Grinsen im Gesicht hatte und ein großer Junge, ich glaube sein Name war Remus, einem anderen auf die Schulter klopfte.

»Wahrscheinlich gratuliert er Emil, dass er wieder ein Mädchen flachgelegt hat.«, merkte Tamara an und mein Kopf zuckte zu ihr und Luisa, die ebenfalls zu Darío und seinen Freunden rüberschauten. Ziemlich abfällig allerdings. Und definitiv auch nicht ganz so träumerisch wie ich.

»Dieser Darío ist echt nichts für dich, El.«, mischte sich Luisa ein, die Darío aus verengten Augen musterte. »Schau dir doch mal seine Freunde an. Nichts außer Herzensbrecher, Arschlöcher und frauenverachtender Schweine.«, grunzte sie und ließ mich dadurch mit den Augen rollen.

»Glaub doch nicht immer das, was jeder nur vom Hörensagen weiß. Das sind doch alles nur Gerüchte, die jemand in die Welt gesetzt hat, um sich wichtig zu machen oder hast du jemals mitbekommen, dass seine Freunde so etwas in der Art gemacht haben?« Ich stoppte und schaute wieder zu Darío, der sich just in diesem Moment durch die Haare fuhr und ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte. Innerlich seufzte ich. Wie gerne ich ihn gerade küssen wollte.

»Außerdem ist Darío ganz anders.«, stellte ich leise klar und befeuchtete instinktiv meine Lippen, um diese Trockenheit loszuwerden, die allein bei der Vorstellung von Daríos verführerischen Lippen auf meinen entstanden war.

»Und ich bin die Königin von China.« Luisa schnaubte und zog missbilligend eine Braue in die Höhe. »Darío ist genauso wie seine tollen Freunde. Mich würde es auch nicht wundern, wenn er sogar noch schlimmer ist.«, teilte sie mir ärgerlich mit, woraufhin Tamara genervt stöhnte. »Kann unser Pausenthema wenigstens einmal um etwas anderes gehen, als Darío und diese Idioten. Langsam hab ich's echt satt, dass ihr euch immer wegen diesem Neandertaler und seiner Rasselbande in die Haare bekommt.«, schnaubte sie und setzte sich mit Schwung neben mich auf die Tischtennisplatte.

Küsse auf Wolke 6Where stories live. Discover now