14 | Sonnenschein

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D A R Í O

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D A R Í O

Allein an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass Elizas Antwort ein klares Nein sein würde. Und das musste ich schleunigst ändern.

»Weißt du..«, begann ich und überlegte fieberhaft, was ich jetzt sagen könnte, um ihre Meinung zu ändern. »Ich..« Wütend über mich selbst, dass mir auch wirklich rein gar nichts einfiel, was ich machen könnte, presste ich meinen Kiefer aufeinander.

»Ich -«, fingen wir beide synchron an und verstummten sofort. Elizas großen, runden Augen schauten zögerlich in meine und ich symbolisierte ihr fortzufahren.

»Ich denke, dass wir jetzt lieber in den Unterricht gehen sollten...«, meinte sie leise und schaute schnell auf den Boden vor sich. Wie immer, wenn sie nervös war, jedenfalls hatte ich das so beobachtet, scharrte sie leicht mit ihren Füßen auf dem Boden und krallte ihre Hände an ihren Klamotten fest.

»Nein!«, platzte es aus mir heraus, doch im nächsten Moment verstummte ich wieder und hätte mir am liebsten eins übergezogen. Wenn ich Eliza mit meinem trotteligen Verhalten jetzt auch noch Angst einjagte, dann könnte ich gleich alle meine Chancen, dass sie mir verzieh, aufgeben.

»Also ich meinte...« Gestresst raufte ich mir meine Haare. »Wir sind doch eh schon zu spät.. vielleicht könnte ich dich auf einen Kaffee einladen? Oder..oder vielleicht lieber Skaten? Ins Kino? Ich habe gehört da läuft der neue Mission Impossible von Tom Cruise. Aber ich hab auch nichts gegen einen Liebesfilm, wenn du das lieber magst... zuhause habe ich von meiner Schwägerin auch noch den Film Briefe an Jule, oder wie der heißt... Nein! Ich hab's! Ich gehe mit dir shoppen, das klingt doch am besten, oder nicht?«

Nervös vergrub ich meine Hände in den Hosentaschen und traute mich kaum in Elizas hübsches Gesicht zu schauen. Als ich gerade so wild losgebrabbelt hatte, war sie ganz still geworden und ich befürchtete, dass ich sie völlig überfordert hatte.

Als sie nach gefühlt fünf Stunden, die in Wirklichkeit wahrscheinlich nur paar Sekunden waren, immer noch nicht antwortete, schaute ich zaghaft zu ihr.

Ihre großen Augen waren weit aufgerissen und spiegelten Verwirrung, aber auch noch etwas an wider, was ich nicht genau deuten konnte. Ich konnte noch nichtmal sagen, ob es etwas Positives war. Allerdings fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen.

Wut schäumte in mir auf, als mir viel zu spät auffiel, dass sie bei jedem von meinem Vorschlag die Schule schwänzen würde. Und was Eliza anging, wollte ich definitiv nicht, dass sie deswegen, wegen mir mal wieder, in Schwierigkeiten geriet.

»Wenn du keinen Unterricht verpassen willst, dann verstehe ich das natürlich. Wirklich, gar kein Problem! Vergiss einfach was ich gesagt habe, ja? Das können wir auch wann anders nachholen..a-also natürlich nur, wenn das für dich in Ordnung geht. Ich will dich zu nichts drängen oder dir irgendetwas aufschwatzen..«, blubberte es aus mir heraus, wobei ich zum Ende hin immer leiser. Gefühlt machte ich gerade alles nur noch schlimmer.

Küsse auf Wolke 6Where stories live. Discover now