3 | Beutejagd

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D A R Í O

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D A R Í O

Konzentriert schob ich das fettige Pizzastück vor mir auf dem Teller hin und her, während ich die volle Cafeteria nach jemand ganz bestimmten absuchte.

»Wenn du das nicht mehr essen willst, dann nehme ich deine Pizza gerne, bevor sie ganz kalt wird.«

Meine Augen hielten in ihrer Suche nach dem blonden Mädchen aus meinem Mathekurs inne und richteten sich auf meinen Kumpel Remus, der die pappige Pizza mit hungrigen Augen musterte. Augenrollend schob ich ihm mein Essen zu. Remus war echt der verfressenste Mensch, den ich kannte.

»Hast du keinen Hunger oder warum isst du nichts? Vor allem wenn heute auch noch Pizzatag ist.«, fragte Remus mampfend und ich stützte meinen Kopf seufzend auf meine Hände, weil ich diese Eliza einfach nirgends sehen konnte.

Leider hatte ich sie nach Mathe nicht direkt abfangen können, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich heute Abend zum Skateplatz kam. Unser dämlicher Mathelehrer hatte meine Pläne nämlich durchkreuzt, in dem er die arme Eliza nach Ende der Stunde zu sich ans Pult beordert hatte. Wahrscheinlich musste sie sich eine Standpauke von diesem kleinkarierten Sack anhören, weil sie einen meiner Zettel auf den Boden geschnipst hatte.

Zugegebenermaßen hatte ich deswegen auch ein schlechtes Gewissen, weil sie sich das alles nur wegen mir anhören musste.

»Oh, oh, ich kenne den Blick!« Emils Augen blitzten auf und er zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. »Du bist auf Beutejagd! Hab ich Recht oder hab ich Recht?« Mein Idiot von Kumpel wackelte verheißungsvoll mit den Augenbrauen, was mich nur genervt schnauben ließ. Trotzdem hatte ich jetzt die gesamte Aufmerksamkeit der Jungs auf mir.

»Ich halte nur nach jemandem Ausschau, mehr nicht.«, rechtfertigte ich mich, was mehrere meiner Freunde belustigt lachen ließ. Anscheinend glaubten sie mir kein Wort.

»Is klar..« Emil grinste amüsiert und lehnte sich dann zurück, um die Cafeteria abzuscannen. »Nach wem suchen wir denn?«, fragte er neugierig und pfiff leise durch die Zähne, als sich seine Augen auf zwei Mädchen legten, deren Hotpants deutlich zu kurz waren.

»Hallöchen Popöchen. Zwei süße Knackärsche auf halb zehn.«, informierte Emil die restlichen Jungs am Tisch und sofort waren einige von ihnen abgelenkt.

Ich hingegen konnte nur den Kopf schütteln, was mir ein amüsiertes Grinsen von Remus einfing, der still und heimlich die Pommes von Jonah, dem vierten im Bunde, stibitzte.

Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Emils frauenverachtende Bemerkungen gelenkt, als der Besagte mit dem Kopf anerkennend in Richtung Ausgang nickte.

Küsse auf Wolke 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt