8AM | o.s ✔︎

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Bearbeitet.
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SEHUNS SICHT.

,,Du enttäuschst mich, Sehun", der Vater von Jeonghye schaut mich kopfschüttelnd an, nachdem er sein Glas Wasser abgestellt hat.

Ich nicke nur leicht und weiche seinem Blick nicht aus, während Jeonghye mir nur einen verächtlichen Seitenblick zuwirft.

,,Wir hatten eine Vereinbarung, Sehun. Die besagt, dass heute die Hochzeit von dir und meiner Tochter sein würde", fängt er ruhig an, aber ich kann anhand seines Gesichtsausdrucks erkennen, wie sauer er ist.

Von außen hin, um meine Balance bestehen zu lassen, versuche ich ruhig zu bleiben. Aber seine Aura verschlingt mich fast—Jeonghyuls Augen verschlingen mich geradezu wirklich.

,,Deine Tochter und ich haben uns überlegt, nur noch als Geschäftspartner zusammenzuarbeiten", erkläre ich und schaue mit einem matten Lächeln zu Jeonghye rüber, die zu meiner Überraschung nickt.

Ich öffne meinen Mund, werde aber sofort von ihr unterbrochen.
,,Vater. Sehun und ich haben jeweils andere Partner, die wir sehr verehren. Unsere Liebe aus der Highschoolzeit ist nicht mehr relevant", sie spricht ebenfalls in einer ruhigen Tonlage, welche wahrscheinlich dazu führen soll, ihren Vater zu umzustimmen.

Aber ich weiß ganz genau, dass diese Frau mit den dunkelroten Haaren immer noch gewisse Gefühle für mich hegt. Und das nach all den Jahren.

Ihr Vater schließt nur erschöpft kurz die Augen und atmet dabei tief durch.
,,Ihr braucht aber die Macht der Presse. Und das geht nur durch eine Hochzeit, versteht das doch!", seine Stimme ist fast ein Grollen, was mich innerlich zusammenfahren lässt.

Verdammt.

,,Ich liebe deine Tochter aber nicht", antworte ich sofort.

,,Denk an deinen Vater, Sehun. Denk einmal an deinen Vater und an die Firma. Wie willst du einen Namen machen, wenn du mit einer un-bedeutsamen Frau zusammen bist, huh?", fragt er fast schon wütend.
Jeonghyuls Stimme hebt sich immer mehr und ich bin kurz davor aufzustehen und zu verschwinden.

,,Vater, ich—", setzt Jeonghye an, wird aber jedoch sofort von ihrem Vater unterbrochen, der sie ebenfalls wütend anschaut.

,,Du bist genau wie deine Mutter, Jeonghye! Nie tust du das, was ich von dir verlange", kommt es bitter von ihrem Vater. Ich schaue sofort besorgt zu Jeonghye, die mit eisernen Blick zu Jeonghyul, ihren Vater schaut.

,,Jeonghyul..das hättest du nicht sagen sollen", sage ich gedämpft.

Jeonghye lacht plötzlich.
Ich weiß sofort, dass dies ein trauriges Lachen ist. Diese Art von Lachen, wenn einem etwas klar wird.
,,Nein, nein. Ist schon gut, Sehun", sie steht mit einem Lächeln, welches ihre Augen jedoch nicht erreicht auf und greift nach ihren Sachen.

Sie hängt sich ihren schwarzen Mantel um ihre schmalen Schultern und hält ihre kleine Tasche mit einem starken Griff. Ihr Blick ruht auf ihren Vater, der ihren Blick ausweicht und an knapp mir vorbeischaut.

Es fühlt sich so an, als würde er genau mich anschauen.

Die Welt, in der ich lebe, ist schamlos und hinterhältig. Hier achtet niemand auf die Gefühle, des jeweils Anderen. Hier achtet man nur auf das Geld, auf die Geldquelle.

Man tut alles, um diese verdammte Geldquelle bestehen zu lassen und sie mit aller macht zu erweitern.

,,Mutter hätte dir jetzt Wasser ins Gesicht geschüttet, hätte sie diese Worte aus deinem Mund gehört", beginnt Jeonghye trocken.
,,Aber nein, das geht nicht. Sie ist tot. Und du wagst es noch so über sie zu reden. Zur Hölle mit dir, Vater", spuckt sie schon fast und greift nach seinem Glas Wasser.

Ich stehe sofort auf, um sie davon abzuhalten, bin jedoch zu spät.
Meine entgeisterten Augen huschen zu ihrem Vater, der seine Augen fest zugekniffen hat und scharf die Luft einatmet.

Jeonghye knallt das leere Glas auf den Tisch und wirft mir noch einen emotionslosen Blick zu, ehe sie durch die Türe verschwindet.

,,Junge Menschen sind naiv und einfach nur dumm", höre ich Jeonghyul verärgert brummen, während er aggressiv nach einer Serviette greift.

,,Sie denken also, dass sie besser seien?", frage ich ihn. Sein Blick schießt sofort zu mir und ich muss mich innerlich fangen, weil mich sein Blick fast durchbohrt.

,,Zu glauben , dass ich Jeonghye heirate und eventuell noch ein Kind mit ihr Zeuge, ohne dass ich sie liebe—das ist verdammt noch mal naiv. Man bemerke, sie sind alt."
Damit greife ich ebenfalls nach meinen Sachen und verschwinde.