Epilog

12.9K 626 14
                                    

Im Auto herrscht Stille. Jeder befindet sich in seinen eigenen Gedanken. Immer und immer wieder gehen mir Damiens Worte von heute Vormittag durch den Kopf. Ich kann es kaum erwarten, dass das alles hier ein Ende nimmt... Und mit jeder Wiederholung gewinnen sie mehr an Bedeutung.

Am Sitz vorbei beobachte ich Sebastian im Rückspiegel. Sein Gesichtsausdruck hat sich seit Minuten nicht verändert. Er starrt einfach nur auf die Straße. Aber ich bin froh, dass er bei uns ist. Ich bereue es kein bisschen, dass ich bei seiner Verhandlung dabei gewesen bin, um ihm beizustehen. Auf gar keinen Fall würde ich das rückgängig machen wollen — das Essen jedoch, das bereue ich zu tiefst. Es hätte uns eine Menge Probleme erspare können, nicht hinzugehen.

Diesmal sitze ich in der Mitte der Rückbank, damit ich mich an Damien lehnen kann. Ich atme den vertrauten Geruch seines Aftershaves ein und schließe meine Augen, als eine weitere Träne meinem Auge entflieht. Die ganze Fahrt über hat er noch nichts gesagt, bis auf die Adresse seines Apartments, da es ein neuer Fahrer zu sein scheint— und ich traue mich nicht, eine Unterhaltung zu beginnen. Nicht nach all dem, was sich eben im Restaurant abgespielt hat. Eine Pause tut uns allen gut, denke ich. Zum Glück haben wir ja noch uns. Wir sind nicht allein...

Aber die Worte, die heute gefallen sind, waren harsch und haben wohl oder übel ihren Zweck erfüllt. Jahrelang hatte Damien sich vorgeworfen, er sei an Kyras Tod schuld gewesen— dass er sie hätte retten können. Es nun aus dem Mund seiner eigenen Mutter zu hören, muss der reinste Horror sein. Ich öffne meine Augen und drücke abermals seine Hand, jedoch zeigt er keine Reaktion, so sehr ist er in seinen Gedanken vertieft.

„Ich liebe dich.", hauche ich mit zittriger Stimme und schließlich blick er zu mir herab und schenkt mir etwas, was wie ein Versuch eines Lächelns aussieht, bevor er wieder aus seinem Fenster schaut.

Auch wenn wir im Auto geschützt sind, prasselt der Sommerregen auf das Dach des Autos und hämmert im lauten Rhythmus gegen die Fensterscheiben. Selbst im Schutz des Autos, wissen wir, dass es dort draußen stürmt.

Es ist wie bei Damien und mir. Selbst im Schutz unserer Liebe füreinander, wissen wir, dass es um uns herum stürmt.

Wir mögen uns an unserer Liebe festhalten, die uns wie ein Regenschirm vor dem Unwetter schützt...

Aber wenn es so stark regnet, dann wird man immer nass.

ENDE DES ZWEITEN BUCHS

The Rain Upon Us (Damien & Birdie - Trilogie #2)Where stories live. Discover now