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Genervt stöhnte ich auf. Es war Montag, und ich wünschte mir sehnlichst, jetzt in meinem schönen weichen Bett zu liegen, wie an dem Tag davor.

Nein, jetzt war ich in der Schule und machte mir Gedanken über das erste Fach, das aus Deutsch bestand.

"Achtung!" Ich drehte mich ruckartig um, doch schon lagen meine Bücher auf dem Gang verteilt. Jean, ein Pferdegesichtiges Arschloch, lachte mich aus, während er meine restlichen Bücher durch den Flur kickte.

"Danke für nichts." motzte ich ihn an, während ich mich bückend dem aufheben der Bücher widdmete.

"Ja genau, setz dich auf dem Boden, der ist Dreck gewöhnt!" spotete Jean und ich starrte ihn wütend an, während seine Clique lachte und mich anglotzte.

"Leck mich am Arsch." erwiederte ich nur, richtete mich nun auf und zeigte einmal der Runde meinen Mittelfinger, dann ging ich, ohne mich nocheinmal umzusehen.

Ich war nun 15 Jahre alt, in der 9. Klasse und wurde nun schon seit 4 Jahren 'gemobbt'... Das einzige, was meinen eintönigen Schultag erhellte, war mein Schwarm. Er ging in die selbe Klasse wie ich, war 2 Jahre älter und ein wahrlicher Augenstern.

Ich himmelte ihn schon 2 Jahre heimlich an, erzählte jeden Tag meiner Mutter von den gemeinsamen Erlebnissen. Diese war aber nicht so angetan von meinem großen Crush. Denn auch, das er jede Woche eine andere hatte, ließ ich bei meinen Erzählungen nicht weg.

»(V/N), ich währe an deiner Stelle vorsichtig mit dem Typen... Wenn er jede Woche eine andere aufreißt, kann er es nicht ernst meinen. In dem Alter ist es normal, seine Erfahrungen zu sammeln, doch so einen Norgeilen Hengst würde ich mir vom Halse halten... Vertrau mir...«

Diese ständige Aussage hinderte mich immer daran, ihm nicht gleich ins Gesicht zu springen und mit ihm zu schlafen. Ich lege nämlich großen Wert auf eine richtige Beziehung... Ich will, das seine Gefühle echt sind.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich lüsternde Blicke auf mir spürte. Wütend drehte ich mich nun um. Wie mich das anpisst, wenn Leute auf meinen Körper gaffen. Ich meine, Hallo? Ich bin ein Mensch und kann von mir behaupten, das meine Augen auch ganz nett anzusehen wären.

Doch als ich mich umsah, konnte ich niemanden erkennen. Ich beließ es dabei und ging dann langsam Richtung Klassenzimmer. Ich hatte mir eine Schöne Ecke ganz hinten im Raum gesucht, in der ich unbemerkt meinen Tagträumen hinterher schweifen konnte.

Als ich an meinem Tisch angekommen war, ließ ich erst einmal meine Tasche fallen und setzte mich auf den Ungemütlichen Stuhl.

Kaum hatte ich Platz genommen, ertöhnte auch schon der Gong und nun kamen die restlichen Schüler meiner Klasse in dem Raum geschlurft.

Mein Schwarm saß auf der anderen Seite des Zimmers, dennoch genau gegenüber von mir, am Fenster. Ich warf kurz einen Blick hinüber, doch er war noch nicht da. Genervt ausatmend machte ich mich nun an dem Reißverschluss meiner Tasche zu schaffen, um mein schlichtes schwarzes Mäppchen auf meinen Tisch zu legen.

Und dann fiel mir etwas ins Auge. Ich weitete sie für ein paar Sekunden, und starrte meine Tischplatte an.

Ich will dich Ficken, Babe~

Ich spürte, wie es mir die Nackenhaare aufstellte. Die Nervosität kroch wie eine Spinne meinen Rücken hoch, während sich dort eine Gänsehaut bildete, mein Herz pochte so stark, das ich Angst hatte, es könne jeden Moment aus meiner Brust springen.

Bleib ruhig, (V/N), jemand hat sich bestimmt bei dem Tisch geirrt. Wahrscheinlich wollte ein weiterer Liebhaber von Petra das auf ihren Tisch schreiben und hat die Tische verwechselt.

Ich blickte nervös zu dem Tisch zu meiner Linken, wo unsere Klassenbitch saß. Sie hatte gefühlt jeden Tag einen anderen, den sie um den Finger wickelte, ganz so wie bei Levi. Es sah sogar so aus, als ob sie sich gegenseitig einen Fuckboy/Fuckgirl Wettkampf leisteten. Einmal auf der Mädchentoilette hatte ich sie dabei beobachtet, wie sie einem Jahrgangshöheren für ein paar Euro einen bließ. Dieses Mädchen wiederte mich einfach abartig an, und wie es schien, steckte ich nun auch wieder in ihren verstörenden Angelegenheiten....

Ich stand nun etwas angepisst auf, latschte zum Waschbecken im vorderen rechten Teil des Klassenraumes und machte dort ein Tuch nass um die Eddingscheiße wegzuputzen. Gerade als ich wieder zu meinem Platz wollte und auf Höhe der Tür war, kam er in den Raum.

Wow.
war das einzige, was ich in dem Moment dachte. Lässig hatte er seine Hände in den Jackentaschen vergraben, er trug ein lockeres Tshirt das einen V Ausschnitt hatte, sodass man sein perfektes Schlüsselbein sehen konnte. Dazu trug er eine etwas engere schwarze Lederjacke, die seine Armmuskeln hervor hob. Passend dazu eine schwarze Hose, die ein Stück weit über seine schwarzen Jack's gekrempelt war, gerade soweit, das man seine blasse Haut erahnen konnte. Seine Haare, die so weich aussahen, hingen ihm etwas zerzaust ins Gesicht, doch das ließ ihn nur noch lässiger wirken. Und heißer.

Er war einfach so unglaublich sexy.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie er stehen geblieben war, und ich hob nun meinen Blick. Erst dachte ich, er würde jemanden hinter mir ansehen, bis ich begriff, das sein Blick auf meinen Lippen lag. Ich spürte förmlich, wie sich meine Wangen erhitzen, wärend er mir einen vielsagenden Blick zuwarf.

"Mach den Mund zu, du sabberst." sagte er nun mit einem schiefen Grinsen, das etwas perverses an sich hatte. Dann ging er weiter seines Weges und ich versuchte nicht zu kolabieren.

Langsam ging ich dann doch zu meinem Tisch, in gewisser Weise versuchend, die Situation von gerade zu verarbeiten.

Mein Crush hat mit mir geredet!!! Oh mein Gott!!! Zwar war das mega peinlich... Aber er hat mich wahrgenommen!

Mein Herz hüpfte, während ich mit kreisenden Bewegungen versuchte, den Tisch zu säubern. Immer wieder schielte ich zu Levi hinüber, der in der Zwischenzeit an seinem Platz saß, er hatte sich mit dem Stuhl nach hinten gelehnt und seine Füße überkreuzt gegen den Tisch gestemmt, und er schaute.....mich an????!!!

Vor schreck rutschte ich mit dem Tuch aus und knallte volle Kanne mit dem Ellenbogen gegen die Tischplatte. Ich stieß einen schmerzvollen Laut aus, während ich mir den Wunden Punkt hielt.

"Verdammt...!" fluchte ich vor mich hin, und sammelte das Tuch, das währenddessen auf den schmutzigen Boden gefallen war, auf.

Als ich mich wieder aufrichtete, und das Tuch mussterte, spürte ich plötzlich zwei Hände an meiner Hüfte, die langsam zu meiner Mitte hinunterglitten....

Unter anderen Umstanden hätte ich mich wohl umgedreht und dem jenigen eine gescheuert, doch als mir dann diese Stimme etwas ins Ohr säußelte, erstarrte ich.

"Soll ich dir helfen, babe?" hauchte mir derjenige ins Ohr und berührte leicht mit seinen Lippen mein Ohr. Ich konnte es nicht steuern, und ein erschauderndes kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus, während ich versuchte, nicht zu zittern.

Bevor die Situation ausahtete, hörte ich in meiner Trance, wie mein Mathelehrer, Herr Smith, gelangweilt seine Tasche auf das Lehrerpult klatschte und sich räußperte.

"Ackerman, hör auf, (N/N) zu bedrängen. Das kannst du in deiner Freizeit machen und nicht in meiner kostbaren Stunde. Auf deinen Platz, aber schnell." sagte Smith kalt und atmete hörbar aus, während er noch kurz ein undeutliches 'die Jugend von Heute' vor sich hin nuschelte.

Ich merkte, wie sich die zwei Hände von meiner Hüfte wiederwillig lösten, und derjenige verschwand mit einem genervten 'Tch'.

Ich versuchte mich nun zu setzten - mein Gehirn fuhr gerade die vierte Runde Achterbahn - und zitterte wie ein aufgescheuchtes Karnickel.

"Schulanfang meine Lieben.", Smith lachte kurz sarkastisch auf, "Also, wo sollen wir dieses Jahr hin am Wandertag?"

One Night Stand (Levi x Reader)Where stories live. Discover now