²;

2K 86 54
                                    

Ich drückte meinen Kopf gegen die schmutzige Busscheibe und schaute hinaus. Wir waren schon früh am Morgen aufgebrochen, da wir nach Hamburg fuhren, weit weg von unserem kleinen Städchen.

Ich fand die Idee immer noch völlig absurd, an einem einzigen Tag Hamburg zu besichtigen, doch die Idee war auch nicht auf meinem Mist gewachsen.

"Da ihr Rüpel euch am Wandertag auch mal beschäftigen sollt, werden wir nach Hamburg fahren. Dem Busunternehmen habe ich bereits bescheid gesagt, wir werden mit einem Doppeldecker fahren müssen, da die anderen Schulen in der Umgebung am gleichen Tag Wandertag haben, und der Andrang sehr groß ist. Was ihr mitnehmt, ist mir herzlich egal, da ihr nun in der neunten Klasse seid und das selbst entscheiden könnt. Ihr werdet später von mir in Gruppen eingeteilt, einer aus der Gruppe darf sein Handy mitnehmen, die anderen bleiben daheim. Derjenige bekommt meine Nummer, für den Fall, das etwas passiert, was wir natürlich nicht hoffen..." er unterbrach sich und lachte kurz auf, "nehmt Geld oder Brotzeit mit, wir werden in einer Jugendherberge übernachten und früh am morgen zurückfahren, also müsst ihr euch ein Frühstück kaufen. Abfahrt ist Übermorgen, wir treffen uns um 06:00 Uhr am Volksfestplatz."

Bei der Urzeit klappte mir das Kinn hinunter. Okay, Wandertag. Da war Scheiße vorprogramiert. Aber um die Zeit lag ich noch in meinem Koma!!!

"Wer zu spät kommt, bleibt daheim."

Okay, ich würde definitiv zuspät kommen. Muhahaha....

"Und wird dem Hausmeister beim Toilettenputzen Gesellschaft leisten."

Fuck.

Smith klopfte auf das Mikrofon, das sich neben dem Busfahrer befand, während sich die letzten Leute durch dem Mittelgang zwängten. Einer davon war Levi. Wie immer saß ich allein, da alle abstand hielten. Schon seit Jahren war es mir ein Rätsel, was sie an mir nicht mochten.

Alle ein bisschen Menschenphob...

Ich seufzte genervt auf, lehnte meinen Kopf wieder an die Scheibe und rutschte weiter zu der Wand des Busses. Mit diesen Unmenschen genannt Klassenkameraden wollte ich so wenig wie möglich zutun haben. Keiner konnte mir das verübeln.

Ich spürte plötzlich, wie sich jemand gegen meine Schultern drückte. Erschocken rutschte ich nur noch weiter zu dem Glas der Scheibe, und drehte meinen Kopf nach rechts, dort wo meine Schulter gestriffen worden war.

"Hi Süße, scheinbar musst du die Busfahrt mit mir verbringen~"

Mein Körper erzitterte, als ich erkannte wer da neben mir Platz genommen hatte.

Ich beobachtete, wie seine Hand langsam zu meinem Oberschenkel wanderte... Mein Körper war wie gelähmt, ich konnte nur seine Hand anstarren und meine Augenlieder erzitterten, als sein Griff sich auf meiner Haut verstärkte und sie immer höher zu meiner Mitte wanderte....

"Pferdefresse, ich soll mich hier hinsetzen meint Smith."

Der Moment war unpassend, mich über ein Gespräch mit Levi zu freuen.

Jean, ein etwas Pferdegesichtiger Typ fing lässig an zu sprechen und dachte nicht daran, seine Hand von mir zu nehmen. Erst als Levi ihn am Kragen packte und ihn auf die andere Seite des Busses schleuderte, war ich von ihm befreit. Ich konnte mich immer noch nicht rühren und vernahm nur ein kurzes 'Geht doch' von Levi, bevor sich ein überraschend warmer Körper neben mich hockte.

Ich hatte nicht erwartet, das sich der immer gleichgültige, kalte, monotone Levi so warm anfühlte. 

Im Gegensatz zu Jean verlohr er kein Wort, setzte sich still neben mich und ich versuchte meine Mimik erst einmal zu lockern. Mein Herz rasste zwar immer noch beachtlich, doch ich fühlte mich almählich wohler.

Der Punkt, an dem sich unsere Beine berührten, wurde so warm, das ich Angst hatte mein Körper würde langsam dahin schmelzen. Zwar hatte ich mir immer gewünscht, so nah bei ihm zu sein, doch mein Herz pochte nur noch schneller, und die Berührung erschauderte mich. War soetwas wahre Liebe?

Ich wischte meine Gedanken weg und versuchte mich zu zwingen, weiter aus der Busscheibe zu sehen. Jean war währenddessen aufgestanden und eingeschnappt den Gang entlang gegangen, wärend ein Mädchen, ihr Name war mir entfallen, das gegenüber auf der anderen Seite des Busses saß, anfing, mit Levi zu flirten. Sie wackelte sichtlich mit ihren Brüsten herum und beugte sich ständig nach vorne, man hätte genauso gut 'Fick mich' auf ihre Stirn schreiben können.

Ich distanzierte mich von dem ganzen, indem ich mich von den beiden wegdrehte und mein Blick schwangte kurz nach hinten, was ich zugleich bereute. Hinter mir hatten Mikasa und Eren Platz genommen, das 'Traumpaar' der Schule. Ich hatte sie kurz knutschen sehen, wo Erens Hände unter der Lehne war wollte ich gar nicht wissen.

Alles in allem fühlte ich mich völlig fehl am Platz, ich passte einfach nicht in diese Klasse. Alle hatten mindestens schon einmal gevögelt, Petra verkaufte ihren Körper auf dem Klo und Levi fickte die gesammten Femininen Geschöpfe durch. Eren und Mikasa betrieben im Bus Pedding und Jean machte es Spaß mich zu begrapschen, ganz zu schweigen von dem Rest der Klasse. Und das Beängstigende war, das wir alle erst in der neunten waren. God damn it.

One Night Stand (Levi x Reader)Onde histórias criam vida. Descubra agora