7. Rotsehen

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Bevor wir noch die Bar erreicht hatten, zog Taehyung seinen besten Freund auf die Tanzfläche und ich musste lächeln, als ich ihn über Taehyungs wilden Tanzstil lachen sah. Meine Augen wanderten über sein rotes Hemd hinab und blieben an seinen Hüften hängen. Er verstand es, sich zu bewegen, das musste ich ihm lassen. Mir kam der Gedanke an Sex, und ich musste wegschauen.

Das Red Door war ziemlich voll. Einige neue Gesichter, aber zum Großteil Stammgäste. Alle, die hier neu waren, wirkten auf uns, denen jedes Wochenende nichts anderes einfiel, als hier aufzukreuzen, wie Frischfleisch. Vor allem Typen, die wie Jimin und Taeyhung aussahen.

Ich bestellte ein Bier und kippte es zu Hälfte hinunter, dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Tanzfläche. Ich starrte ihn an. Und machte dabei wahrscheinlich das gleiche Gesicht wie jeder andere Spanner, der ihn beobachtete.
Der Song war zu Ende, und Jimin zog Taehyung hinter sich her an die Bar. Die beiden atmeten schwer, lächelten und waren gerade so verschwitzt, dass es attraktiv aussah.

»So wird das den ganzen Abend über laufen, Tae. Ignorier ihn einfach«, sagte Yoongi.
Taehyung verzog angewiedert das Gesicht und starrte an mir vorbei. Ich konnte mir nur vorstellen, wer sich dort befand.
BamBam schon mal nicht. Er war nicht der Typ, der in den Kulissen lauerte.

»Sieh mal an, der Schwarm der Geier ist bereits gelandet«, tönte Taehyung.
Ich spähte über meine Schulter und sah drei von Jungwoos Freunde dort stehen. Ein weiterer hatte sich mit einem strahlenden Lächeln direkt neben mir postiert. Sie grinsten allesamt, sobald wir Blickkontakt hatten, aber ich drehte mich schnell wieder zurück und trank den Rest von meinem Bier aus. Warum auch immer, aber wenn Kerle um mich herum sich derart aufführten, flippte Taehyung fast immer aus. Seiner Geiermetapher konnte ich allerdings zustimmen.

Ich zündete mir eine Zigarette an und bestellte noch zwei Bier. Yuta, der Brünette gleich neben mir, lächelte und biss sich auf die Lippe. Ich hielt kurz inne und wusste nicht, ob er mir als Nächstes um den Hals fallen oder losheulen würde. Erst nachdem Jisoo die Flasche geöffnet und zu mir rübergeschoben hatte, konnte ich mir Yutas komische Miene erklären. Er schnappte sich das Bier und wollte schon daran nippen, als ich es ihm im letzten Moment wegnahm und Jimin gab.
»Äh... das ist nicht deins.«
Wütend gesellte Yuta sich wieder zu seinen Freunden.

Jimin wirkte dagegen ganz zufrieden und nahm durstig große Schlucke.
»Als ob ich irgendwelchen Kerlen an der Bar Bier ausgeben würde«, sagte ich. Ich dachte, das würde zu Jimins Unterhaltung beitragen, aber er streckte die Flasche nur mit irritiertem Blick von sich.
»Du bist natürlich was anderes«, beeilte ich mich, ihm zu versichern.
Er stieß mit mir an. »Darauf, dass ich der einzige Kerl bin, mit dem Typ ohne Grundsätze nicht schlafen will.« Er nahm einem Schluck, aber ich zog die Flasche von seinen Lippen weg.

»Meinst du das ernst?« Als er nicht antwortete, beugte ich mich näher zu ihm, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Also erstens... ich habe Grundsätze. Ich war nie mit einem hässlichem Mann zusammen. Niemals. Zweitens will ich sehr wohl mit dir schlafen. Ich habe mir schon fünfzig verschiedene Varianten überlegt, wie ich dich auf meine Couch werfen würde, aber ich habe es nicht getan, weil ich dich inzwischen anders sehe. Es bedeutet nicht, dass ich mich nicht zu dir hingezogen fühle. Ich denke nur, dass du besser bist.«
Er grinste hämisch. »Du hälst mich also für zu gut für dich.«
Unglaublich. Er begriff es wirklich nicht. »Mir fällt kein einziger Typ ein, der gut genug für dich wäre.«
Jetzt schaute er nicht mehr hämisch, sondern lächelte gerührt und dankbar. »Danke, Kook«, sagte er und stellte seine leere Flasche auf die Bar zurück. Er vertrug erstaunlich viel, wenn er wollte. Normalerweise hätte ich das schnell als ordinär empfunden, aber er benahm sich so selbstbewusst... ich weiß auch nicht... alles, was er tat, sah sexy aus.

Loving Disaster | JikookWhere stories live. Discover now