Kapitel 13

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Mit einem "Ich hab ihn erreicht", kam Felix fast ins Wohnzimmer gerannt und sofort schnellte meine Aufmerksamkeit zu ihm.

"Wann?", fragte ich und stöhnte dann auf: "OH, fuck Marco!"

Dieser hatte meine Ablenkung genutzt und begonnen mein Glied zu massieren, während seine andere Hand von meinem Oberkörper zu meinem Hintern gewandert war und jetzt diesen zu kneten begann.

Zu sagen, dass es sich nicht unglaublich gut anfühlen würde, wäre eine Lüge. Aber ich durfte das hier nicht genießen und zulassen. Hilfesuchend blickte ich zu ihr und sah Felix hinter ihr stehen, der uns entsetzt anstarrte. In dem Moment hätte ich vor Scham heulen können. Felix sollte sein Idol so nicht sehen und mich auch nicht. Niemals sollte er mich so schwach und hilflos sehen.

"Marco, hör auf! Bitte!", murmelte ich verzweifelt und unterdrückte die Tränen. Verzweifelt ließ ich seine Hand los und trommelte mit meinen Fäusten gegen seine Brust.

Ich wollte hier weg. Aber Marco ließ sich nicht beirren und machte einfach weiter.

"Wann Felix, wann kommt er?", fragte ich ungeduldig.

"20 Minuten. Mindestens 20 Minuten", antwortete mir Felix ängstlich.

20 Minuten. Wie sollte ich so lange noch durchhalten? Ich würde es nicht können. Wenn dieser Flo erst in 20 Minuten kam, würde ich Marco erlegen sein.

"Bring Felix hier raus", flehte ich Ann Kathrin an. Diese schien zu verstehen und schaute mich aus entsetzten Augen an.

"Das kannst du nicht tun Mario!", rief sie.

"Ich hab keine Wahl", wimmerte ich und wurde von Marco abgelenkt, der sich mit seinem Mund an meinem Hals zu schaffen machte.

Er küsste und knabberte und ich musste stöhnen. Zum Glück konnte er mich außerhalb meiner Hitze nicht binden. In diesem Moment war ich so schwach, dass sämtliche Gegenwehr erstarb. Resigniert schloss ich die Augen. Marco hingegen gefiel es. Der Alpha knurrte zufrieden auf und presste mich dann noch stärker an seinen Körper.

"Lass meinen Bruder in Ruhe!", hörte ich Felix aufgebracht rufen und nahm am Rande wahr, wie er versuchte Marco von mir wegzuziehen. Leider hatte er gegen Marco keine Chance und der schüttelte Felix ab wie eine lästige Fliege.

"Felix, nein, lass es!", rief ich ängstlich, aber mein kleiner Bruder wollte nicht hören.

Stattdessen griff er Marco erneut an. Genervt ließ dieser jetzt schon etwas mehr von mir ab, um Felix loszuwerden. Das schien mein Bruder auch zu merken und auch Ann Kathrin, denn beide Betas begannen jetzt, Marco zu nerven. Erfolgreich, denn Marco sah sich gezwungen von mir abzulassen. Wütend wandte er mir den Rücken zu und knurrte beide Betas an.

"Mario, lauf", wies mich Ann Kathrin an und ich verstand, was sie mit dieser Aktion bezwecken wollten.

Mühsam zwang ich mich zur Besinnung zu kommen und, so sehr es auch meinen Instinkten widersprach, vor Marco zu flüchten. Der war noch so abgelenkt, dass er nicht bemerkte, wie ich mich langsam der Tür näherte und nach kurzem Zögern das Wohnzimmer verließ.

Schnell lief ich hinunter in den Keller. Dort hatte ich extra für meine Hitzen einen speziellen Raum. Kein Alpha würde dort eindringen können.

Als ich oben einen Tumult hörte wusste ich, dass die Zeit knapp war. Marco hatte gemerkt, dass seine Beute nicht mehr da war.

Mit zitternden Fingern öffnete ich die Tür, betrat den Raum und gab den Pin ein. Gerade noch rechtzeitig hörte ich die Riegel einschnappen, bevor etwas, vermutlich Marco von außen gegen die Tür knallte.

Da der Raum schallisoliert war, konnte ich nicht hören was draußen vor sich ging, aber das Wackeln der Tür war eine eindeutige Antwort, dass Marco immer noch versuchte zu mir zu gelangen.

Völlig durcheinander setzte ich mich erstmal auf das Bett, zog die Beine an und schlang meine Arme darum.

Das war gerade echt heftig gewesen. Wobei nein, es war immer noch heftig.

Marco war in Brunft und hatte mich gewollt. Er hatte meinen Duft wohl wahrgenommen. Aber hatte er auch verstanden, was er da intuitiv herausgefunden hatte? War sein Kopf so weit klar gewesen, dass er verarbeiten konnte, dass ich ein Omega war?

Ich konnte nur hoffen, dass dem nicht so war. Marco durfte über mein Geheimnis einfach nicht bescheid wissen.

Ihn plötzlich so kontrolllos in Brunft zu sehen, hatte mich erschreckt, aber noch mehr hatte mich erschreckt, wie ich auf ihn reagiert hatte.

Ich hätte mich ihm beinahe unterworfen und konnte mich am Anfang nur wegen der Angst um mein Geheimnis überhaupt gegen ihn wehren. Ich war hilflos gewesen und das machte mir Angst. Nur dank Ann Kathrin und Felix war ich Marco entkommen.

Ich hoffte für meinen besten Freund, dass dieser Flo bald hier sein würde und ihm durch die Brunft helfen würde.

Bei diesem Gedanken kam jedoch auch ein absolut irrationaler Stich der Eifersucht in mir hoch. Das war jedoch albern. So wie jetzt, war es einfach am Besten. Sollte ein anderer Omega ihm helfen.

Aber bedeutete das, dass er bereits gebunden war?

Warum hatte er mir dann noch nichts davon erzählt? Hatte er die Sache mit der Schwangerschaft von Scarlett deswegen so locker genommen?

Ich geriet immer weiter in Unruhe und in Panik.

Was verheimlichte er noch? Wusste er wirklich nicht über mich bescheid oder hatte er nur auf einen Moment gewartet, es mir zu sagen? Dann waren da ja noch Felix und Ann Kathrin. Hatte Marco sie verletzt? Ging es den beiden gut? Wie sollte es jetzt denn weiter gehen?

Der Umstand, dass ich Marco auch nicht mehr gegen die Tür kämpfen hörte, verunsicherte mich noch weiter. Hatte er aufgegeben und dieser Flo war da? Oder saß er davor und wartet nur darauf, bis ich mich raustraute?

Die ganze Situation überforderte mich gerade noch maßlos und ich zuckte erschrocken zusammen, als sich die Tür von außen öffnete. Eigentlich kannte doch nur Ann Kathrin den Code. Sie würde ihn Marco bestimmt nicht verraten haben, oder?

Sleepless DreamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt