Kapitel 68

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"Hey Mario, wach wieder auf. Wir sind in München bei Mats", wurde ich irgendwann nach Stunden wieder sanft geweckt.

Etwas orientierungslos blickte ich zu Marco, der mich lächelnd anschaute.

"Wieder wach?", fragte er mich und ich nickte.

Langsam war ich wieder auf der Höhe. Wir waren schon in München! Bei Mats! Und dann machte ich mir auch schon wieder Sorgen um Joshua. Sofort verfinsterte sich mein Gesicht.

"Wann fahren wir weiter ins Zentrum?", fragte ich sofort.

"Lass uns noch eben was bei Mats essen und uns kurz frisch machen und dann können wir wenn du magst auch schon direkt weiter", versicherte mir Marco.

"Okay", stimmte ich zu und quälte mich aus dem Auto.

Dann würde ich mich jetzt halt auch noch Mats stellen.

Marco lächelte mir aufmunternd zu und hielt mir die Hand hin. Ich konnte sie jetzt nehmen oder es bleiben lassen. Aber ich wollte es gar nicht bleiben lassen, sondern griff entschlossen nach seiner Hand und ging mit ihm gemeinsam zur Tür, um Mats gegenüber zu treten.

Der hatte Marcos Auto wohl schon gesehen oder Marco hatte schon Zeit gehabt bei ihm zu klingeln, bevor er mich geweckt hatte. So oder so, öffnete Mats bereits die Tür noch bevor wir diese überhaupt erreicht hatten.

"Na kommt rein ihr beiden", begrüßte er uns und ließ uns rein.

"Danke Mats und danke, dass wir hier schlafen dürfen", bedankte Marco sich.

"Für Freunde doch immer gerne. Außerdem bin ich zugeben auch etwas neugierig auf ein paar Geschichten und Informationen", meinte Mats und führte uns ins Wohnzimmer.

"Das wird aber wohl noch warten müssen. Ich kann Mario nicht länger auf die Folter spannen. Aber erstmal müssen wir was essen, dafür hatten wir nicht mehr sonderlich viel Zeit", sagte Marco.

"So was habe ich mir schon fast gedacht. In der Küche hab ich ein paar Sandwiches für euch gemacht. Cathy wird heute Abend kochen", lächelte Mats.

Wie gut er uns doch kannte.

"Danke", bedankte sich erneut Marco.

Ich hatte bis jetzt noch kein Wort verloren, sondern die Situation nur schweigend verfolgt. Zu dritt gingen wir in die Küche weiter und Mats reichte uns den großen Teller mit den Sandwiches darauf.

"Also, was treibt euch so spontan und hastig nach München?", eröffnete Mats das Verhör.

"Mario möchte Joshua besuchen", antwortet Marco mit vollem Mund, nachdem ich einfach wieder nicht geantwortet hatte und ein Schweigen eingetreten war.

"Oh, bestellt ihm liebe Grüße vom Team und von Cathy und mir. Wir vermissen den Kleinen alle. Schrecklich, dass er keinen Kontakt mit uns mehr haben darf. Einfach unglaublich, was der Arme alles erleiden muss und musste", meinte Mats und sein Gesicht zeigte aufrichtiges Mitgefühl.

"Mario hat seinen Betreuer überzeugt bekommen, dass er Kontakt zu Joshua haben darf", meinte Marco und kämpfte sich weiter durch sein Sandwich.

Mir blieb der Bissen jedoch im Hals stecken. Damit hatte Marco das Gespräch unweigerlich auf meinen Zustand gelenkt. Das hatte auch Mats realisiert, denn jetzt blitzte er mich neugierig an.

"Und warum hast du noch einen Betreuer, wenn du mit Marco zusammen bist?", fragte er neugierig.

"Ich… weil.... wir… wir haben uns noch nicht gebunden", würgte ich hervor und Mats’ Augenbrauen schossen in die Höhe.

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