Atmosphäre

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"Frau Lee, Ihr Frühstück! Lassen Sie es sich schmecken~" trällert eine Krankenschwester.  Genervt setze ich mich auf. Krankenhausfrühstück, wie lecker... nicht! Skeptisch betrachte ich das Essen. Obwohl man es als Essen nicht definieren kann. Ich würde es eher als Müll identifizieren. Trotzdem ziehe ich den drehbaren Tisch mit dem Tablet zu meinem Körper. Angewidert rühre ich die Pampe um. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen was das sein soll. Vielleicht schmeckt man es ja? Langsam führe ich den Löffel zum Mund. Sofort reiße ich meine Augen auf. Alter, schmeckt das Scheiße! Schneller, als das "Essen" in meinem Mund gelangt ist, ist es auch schon wieder draußen. Zum Glück auf dem Teller. Ich schüttel mich. Bäh, wie scheußlich.

Das Leitungswasser trinkend schweifen meine Gedanken an den heutigen Tag. Heute soll ich nach der letzten Untersuchung entlassen werden. Nach drei verdammt langen Wochen. In dieser Zeit hat mich kein Aas besucht. In dieser langen Zeit hatte ich weder ein Handy noch ein Buch. Geschweige denn ein Blatt Papier und einen Stift. Es war total ätzend. Und was mich am meisten gestört hat, dass ich nicht mal laufen durfte. Außer zum Klo und zurück. Selbst die Untersuchungen fanden hier im Zimmer statt. Als hätten die Ärzte vor mir Angst. Warum, weiß ich nicht.
Den drehbaren Tisch drehe ich wieder weg und lege mich erneut hin.

Es klopft. Die Klinke wird hinuntergedrückt. Die Tür öffnet sich einen Spalt. Gelangweilt hebe ich meinen Kopf. Und was sehe ich da?
Schwarze Haare. Gut könnte auch ganz dunkles Braun sein aber egal.

"Lee?" flüstert eine männliche Stimme. "Ja" brumme ich. "Kann ich reinkommen, ohne beworfen zu werden?" fragt er wieder. Ich bleibe still. Jin. Ja stimmt. Er hat mich ins Krankenhaus gefahren. Und jetzt taucht er auf. "Von mir aus."

Dieses 'von mir aus' war ein Fehler. Jetzt sitze ich in Jins Auto auf dem Beifahrersitz. Schweigend fährt er. Ein angespanntes Schweigen. Da wäre mir mein Krankenhauszimmer lieber, so sehr ich es auch hasse! Leise macht er das Radio an. Angestrengt lausche ich der Musik.

I'm the biggest hit I'm the biggest hit on this stage. Es kommt mir bekannt vor. If you're happy and you know it clap your hands. Jungwoo. Aber wer ist das? It tastes like a cherry bomb. NCT 127! Warum bin ich nicht sofort darauf gekommen.

"Warum hast du mich abgeholt?" Er hält. "Wir sind da." Weicht er meiner Frage aus. "Was soll ich hier?"
"Wohnen. Was sonst?" Er zuckt mit seinen breiten Schultern und steigt aus. Langsam tue ich es ihm nach. Per Knopfdruck verschließt Jin sein Auto und geht zur Tür des Wohnblocks. Ganz Gentleman like hält er mir die Tür auf und geht hinter mir die Treppe rauf. Erster Stock. Zweiter. Dritter. Vierter. Fünfter. Sechster. Sieb-. "Wo willst du hin?" fragt Jin verwundert. "Sorry, habe mich verzählt." überspiele ich die Situation. Meine gefakte Lache ertönt. Schnell springe ich die Stufen zu Jin herunter und betrete die Wohnung. Der Schuhhaufen ist verschwunden. Alle Jacken, Mützen und Schals hängen ordentlich an dafür vorgesehende Haken. Befremdlich. Warum auch immer. "Jungs, wir sind wieder daaaaaaa~" brüllt Jin mir in mein Ohr. "Junge, schrei doch nicht so rum! Besonders nicht in mein Ohr!" motze ich ihn an. Er murmelt eine Entschuldigung und verschwindet in einem der Räume.

Wir sind wieder da. Das klingt so als wären wir nur kurz weg gewesen. Nicht, dass ich für drei Wochen weg war. Oder länger. Aber vielleicht ist es ihre Art, mit der Situation klarzukommen.

"Lee! Schön, dass du wieder da bist." Lächelnd kommt Hobi mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Ich nicke ihm zu. Er bleibt vor mir stehen, lässt seine Arme sinken. Was erwartet er gleich von mir? Das ich mich in seine Arme schmeiße? Oder ich mich auch freue?
"Komm zu uns ins Wohnzimmer." er legt einen Arm um meine Schultern:" Die anderen erwarten dich schon." Wir steuern im Wohnzimmer geradewegs auf die kürzere Seite der Couch zu.

Mit angewinkelten Beinen sitze ich nun an Hobi gelehnt, währenddessen fünf Augenpaare auf mir liegen. "Lee? Du sollst morgen um 10:15 Uhr bei Herrn Bang im Büro erscheinen. Er will dort mit dir über die Zukunft reden." Wirft Jin in den komplett stillen Raum. Er bekommt ein Nicken meinerseits.
"Hat jemand mein Handy gesehen? Ich bräuchte es." frage ich nach einer Weile in angespannter Stille. Alle schütteln ihren Kopf. Stille. Eine verdammt dämliche Sache. Eine komische Atmosphäre. 

















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Und friedlich grüßt das Murmeltier^^

Dieses und andere Kapitel sind schon lange fertig aber ich war so unzufrieden mit meinen Resultaten. Aber scheiß drauf: wenn's jemandem nicht gefällt, soll er mich darauf anschreiben (aber bitte HÖFLICH) oder die Geschichte nicht mehr lesen!

So bis irgendwann ihr kjuten XD

Fake Love? [Abgeschlossen]Where stories live. Discover now