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Why does it always rain on me?

Ich schreckte auf, als kaltes Wasser auf mich traf. Vor mir stand Jayden, der einen leeren Eimer in der Hand hielt.

"Komm mit" knurrte er und lief wieder raus.

Wieso sollte ich ihm folgen? Was wenn ich es nicht tue? Lässt er mich sonst verhungern? Das hatten wir schon durch. Meine Augen fühlten sich total angeschwollen an, wahrscheinlich habe ich gestern zu lange geweint. Ich will doch einfach nur wieder zurück.

"Komm jetzt, oder dein gesundes Bein bekommt auch noch eine Kugel ab" rief er sauer.

Wiederwillig rappelte ich mich auf und humpelte ihm hinterher. Tief durchatmen, ich schaffe das.

Er blieb stehen vor einer Tür, mit der Aufschrift "28".

Die Tür war garnicht soweit weg, aber wir sind an mindestens 15 verschiedenen Türen vorbeigelaufen. Wie groß bitte ist sein Keller?! Vor allem, wo geht es zur Treppe? Ich war in diesem Teil noch garnicht, so weit ich mich erinnern kann.

Er öffnete die Tür und drückte mich rein. Alles war dunkel, aber mir schoss ein starker Eisen-geruch in die Nase. Es ist nicht das, was ich denke oder?!

"Du darfst hier erst wieder weg, wenn alles sauber ist" sagte er gleichgültig, ehe er das Licht anmachte und danach die Tür zuschloss. Bitte sag, er hat hier nur ein Schwein geschlachtet.

Und es war das, was ich gedacht hatte. Der ganze Boden war voller Blut. Und das waren bestimmt mehr als 2 Liter, was bedeutet, wenn hier eine Person drin war, ist diese vermutlich Tot. Mir wurde so plötzlich schlecht, dass ich meinen ganzen Körper anspannen musste, um mich nicht zu übergeben. Das ist bestimmt kein Blut von einem Tier.

Neben der Tür stand ein Eimer mit einem Lappen drin. Seufzend nahm ich den Schwamm. Das Wasser war Eiskalt. Ist aber auch logisch, anders bekommt man das Blut nicht so gut weg.

Also fing ich an den Boden zu schrubben. Was, wenn er mit mir genau dasselbe macht? Ich will nicht sterben! Ich bin noch viel zu Jung dafür!

Das Blut wegzuwischen war eine Höllenarbeit. In dem Eimer war nur noch ein Blut-Wasser gemisch drin und der Boden war immernoch nicht sauber. Mein Bein tat weh und ich befürchtete, dass die Naht wieder aufgeplatzt ist.

Aber hey, interessiert hier ja keinen.

Als es dann irgendwann aussichtslos wurde und der Boden wieder mehr die Farbe rot anstatt weiß annahm, setzte ich mich neben die Tür und lehnte mich an der Wand an. Der halbe Boden war jetzt rosa, das Wasser im Eimer konnte man nicht mehr Wasser nennen und mein Bein war Taub. Mir war total warm obwohl hier unten eigentlich ziemlich kalt ist.

Nach einer ganzen Ewigkeit, wurde die Tür aufgeschlossen. Ich schreckte zusammen und sah nach oben in Jaydens Gesicht.

"Wieso ist der Boden nicht sauber?" fragte er sauer. "Vielleicht weil ich frisches Wasser brauche?" meinte ich erschöpft. Er sah mich mit einem undefinierbaren, jedoch eher negativen blick an. Dann nahm er den Eimer und verschwand wieder.

Die Tür war noch offen, aber ich bezweifle, dass ich es mit einem Tauben Bein aus diesem Riesen dings rausschaffe.

Jayden kam zurück mit dem Eimer und stellte ihn vor mich. "Du hast noch eine halbe Stunde Zeit" sagte er kalt ehe er die Tür wieder abschloss. Na super.

Seufzend versuchte ich den Rest noch wegzuschrubben.

Als ich dann auch endlich alles weg hatte und die Fließen viel zu schön für so ein Loch aussahen, wusch ich meine Hände noch mit dem Rest Wasser, und lehnte mich dann wieder gegen die Wand. Dieser Vollpfosten müsste ja auch gleich wieder kommen und mir wieder wegen irgendwas einen Einlauf verpassen. Warum lässt er seine Schlechte Laune an mir heraus? Ich bin ja nichtmal Schuld daran.

Aber so lange er noch nicht da ist, kann ich entspannen.

Mir war warm. Sehr warm. Meine Stirn war schweißnass, meine Hände Eiskalt und meine Zehen konnte ich nicht mehr wirklich bewegen, ebenso wie mein Bein.

Die Tür wurde wieder geöffnet und Jayden stand mit einem Prüfenden Blick im Türrahmen. Dann sah er mich an. "Geht doch. Und jetzt komm. Und nimm den Eimer mit" sagte er und lief wieder raus. Was denkt er sich? Sind wir hier bei Wünsch dir was? Oder sehe ich so aus wie seine Persönliche Putzfrau?

Ich blieb einfach Stur sitzen, ist ja nicht so als ob ich jetzt aufstehen könnte. Einfach aus Prinzip verschränkte ich meine Arme und sah die Wand gegenüber von mir an.

Nach einer weile stand er wieder wütend, sehr wütend im Türrahmen. Wenn blicke Töten könnten wäre ich jetzt garantiert Tod.

"Ich kann nicht mehr laufen" sagte ich leise. Ich hatte das Gefühl, wenn ich jetzt zu laut rede, schlitzt er mir hier und jetzt die Kehle auf. "Dann bleibst du eben hier" sagte er schulterzuckend, nahm den Eimer und schloss die Tür wieder ab.

Ich atmete tief ein und aus.

Ist das sein ernst?

Psycho LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt