7. Kapitel

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Als ich das nächste Mal wieder erwacht, ging es mir deutlich besser.

Mein Körper tat nicht mehr so weh und auch die Übelkeit war verschwunden. Aber als ich mich aufsetzen wollte, kam auf einen Schlag das Schwindelgefühl zurück und ich ließ mich zurück ins Kissen fallen.

"Mach langsam. Du musst dich erst wieder erholen." Verwirrt blinzelte ich und sah dann Jin, der neben dem Bett saß in dem ich lag.

"Du warst fast 5 Tage bewusstlos. Da ist es normal, dass der Körper nicht so will."

Ich schluckte. Ich war fünf Tage weg gewesen? Ich ließ meine Ohren hängen.

"Tut mir leid...", krächzte ich nur mühsam.

Jin lächelte traurig, streichelte aber über meine Haare und begann dann mich hinter den Ohren zu kraulen.

Geschockt riss ich meine Augen auf und fuhr hoch. Meine Ohren! Ich versuchte sie verschwinden zu lassen, aber ich war momentan noch zu schwach. Also versuchte ich sie mit meinen Händen zu verstecken.

"Ach Yoongi... Du brauchst deine Ohren nicht zu verstecken. Ich hab sie die ganzen fünf Tage eh schon gesehen. Ebenso wie deinen Katzenschwanz."

Ich senkte den Kopf und mir liefen wieder Tränen über das Gesicht. Wenn Er das erfährt, dann konnte ich mich von den Jungs wieder verabschieden.

Mit einem Mal fand ich mich in einer Umarmung wieder. Jin hatte sich zu mir gesetzt und umarmte mich einfach. Ich krallte mich in sein Hemd und schluchzte hemmungslos los.

Nach einer Weile hatte ich mich wieder halbwegs beruhigt.

"Willst du reden?", fragte er vorsichtig.

Ich antwortete nicht. Ich wollte so gerne, aber durfte nicht...

"Ich hab eh alles gesehen und die Fesseln und das Halsband durchgeschnitten. Und ich würde gerne wissen wer das war."

Ich senkte betrübt den Kopf. Er wusste doch eh Bescheid...
Ich konnte mich also gleich von den Jungs verabschieden.

Also nickte ich letzten Endes und begann zu reden: "Ich... bin ein Hybrid. Ein Mischwesen aus Mensch und Tier. In meinem Fall Katze. Hybriden sind Sklaven für die Menschen, die zu viel Geld haben. Sie müssen sich alles gefallen lassen und haben keine eigenen Rechte. Wenn man nicht seinen Befehlen nachkommt wird man bestraft. Ich gehöre schon relativ lange dem, den ihr Bang-PD nennt. Ich bin oder eher war, der Sklave für alles und ihr Sexspielzeug."

Erschrocken sog Jin die Luft ein.

"Aber meine Herrin wollte mich nicht mehr und da Er mich nicht mehr verkaufen konnte, sollte ich über die Band ihm Geld einbringen. Es ging alles gut, bis zu dem Konzert... Da wo ich den... Fehler gemacht hatte. Weil ich nicht ihm gehorcht hatte, wurde ich dann bestraft..."

Mir kamen wieder die Tränen.

"Er war das?", kam es geschockt von Jin.

Ich nickte traurig. Und sofort fand ich mich wieder in Jins Armen.

Nach einer Weile erhob er wieder die Stimme. "Aber... war das wirklich ein Fehler? Das klang grad so, als wäre es für dich nicht wirklich einer gewesen..."

Ich schluckte. "Ich... beim letzten Lied hab ich ein Blitzen im Publikum gesehen. Jemand hatte eine Pistole auf Hoseok gerichtet und abgedrückt. Hätte ich ihn nicht beiseite gestoßen, wäre er tot..."

Jin starrte mich entsetzt an. "Und du?"

"Ich hatte noch ein Stahlhalsband angehabt. Das hat die Kugel abgefangen.", erklärte ich trocken.

"Aber du hättest dich auch sterben können!", rief er entsetzt.

"Ich bin nur ein Hybrid... Ich in der Rangliste doch zwei unter euch. Außerdem weiß ich nicht, ob ich so einfach weiterleben hätte können.", murmelte ich leise.

"Wie meinst du das?", fragte Jin verwirrt.

"Vampire stehen über Menschen. Und Hybriden unter Menschen... also..."

"Du... du weißt von uns?", entkam es ihm überrascht.

Ich schaubte. "Ich wurde die letzten 10 Jahre täglich gebissen. Natürlich weiß ich von Vampiren!"

Danach war Jin still.

"Und wegen Hobi...", ich seufzte frustriert.

"Was ist mit ihm?", hakte er nach.

Ich holte noch einmal tief Luft. "Als Hybride sucht das Tier in dir sich einen Gefährten fürs Leben. Auf diese Person prägt man sich und verliebt sich sozusagen unsterblich in diese. Man kann sich nicht entlieben oder einfach jemanden anderes finden, wenn man mal seinen Partner gefunden hat."

"Okay, aber warum erzählst du mir das?"

Ich sah den verwirrten Jin an. "Weil Hoseok eben mein Partner ist."

Ich senkte den Blick.

"Und deshalb dachtest du dass lieber du sterben solltest als er?", fragte er.

Ich nickte schwach. "Ja, auch..."

"Ach Suga..." Ich wurde wieder in eine Umarmung gezogen. "Deswegen bist du beim ersten Abendessen so plötzlich weggerannt?"

Ich nickte an seiner Schulter.

"Aber warum hast du denn nichts gesagt?"

Ich lachte freudlos. "Wie denn? Ich hatte den Befehl bekommen, dass keiner von euch meine wahre Gestalt sehen darf und wie stellst du dir vor hätte ich Hoseok das sagen sollen. 'Hej, ich bin ja eigentlich ein Hybrid und habe mich auf dich geprägt und liebe dich jetzt für den Rest meines Lebens.' Kommt ein bisschen doof..."

Jin sah mich nachdenklich an. "Vielleicht hast du recht, aber jetzt hat er dich ja auch so gesehen. Es tut dir bestimmt gut, wenn du..."

Ich winkte ab. "Ich weiß doch, dass ihr ebenso Partnerschaften habt als Vampire. Ich bin nicht sein Partner, also warum sollte ich mir Hoffnung machen, dass er mich so liebt wie ich ihn..."

Tröstend strich Jin über mein Rücken. "Tut mir leid..."

Es war eine Weile still, bis er tief seufzte.

"Nun komm, du hast seit Tagen nichts gegessen. Wir müssen dich etwas aufpäppeln. Über die restlichen Probleme kümmern wir uns später. Kannst du aufstehen?"

Ich rutschte zur Bettkante und versuchte aufzustehen. Aber meine Beine knickten sofort wieder ein. Hätte Jin mich nicht aufgefangen, wäre ich gnadenlos auf den Boden geknallt.

"Also nicht. Komm ich trag dich." Und er nahm mich auf den Rücken.

Offenbar hatte Jin mich gesäubert, als ich bewusstlos sein Bett blockiert hatte und hatte mir eine frische Boxershort angezogen. Zwar trug ich immer noch kein Oberteil wegen den Wunden an meinem Rücken die noch nicht ganz verheilt waren, aber es war besser als nichts. Immerhin hatte so mein Schwanz genügend Bewegungsfreiheit, um sanft hin und herzuschwingen.

Jin trug mich in die Küche und setzte mich an den Tisch. Ich rutschte etwas hin und her, bis ich angenehm saß, da mein Hintern immer noch etwas schmerzte. Währenddessen machte Jin sich ans Kochen, um mir etwas Essbares herzuzaubern.

Differences ~ YoonseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt