19. Kapitel

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Schreckliche blecherne, hallende und vor allem pfeifende Musik...

Das war das erste was ich hörte, als ich wieder zu mir kam. Es fühlte sich so an, als hätte ich Ewigkeiten geschlafen und wäre nun komplett ausgeschlafen wieder aufgewacht.

Missmutig runzelte ich meine Stirn. Diese Musik war schrecklich! Konnte sie nicht bitte aufhören?!

Wie auf Befehl verklang die schreckliche Musik und ich entspannte mich in der aufkommenden Stille. Das war doch deutlich entspannter und angenehmer. Doch leider wurde die Stille erneut unterbrochen.

"Ich möchte Ihnen danken, dass Sie alle so zahlreich zu der Trauerfeier von Min Yoongi gekommen sind. Ich..."

Moment! BITTE WAS?!

Irritiert öffnete ich die Augen. Ich lag in einer Art Kiste mit Deckel, die mit weißen Lederpolstern ausgestattet war. So weit ich es beurteilen konnte, war ich auch komplett weiß angezogen und überall auf mir lagen weiße Rosen. Was war das bitteschön für ein schlechter Witz?

Die Decke über mir war grau und kahl. Wo zum Henker war ich bitte?!

Etwas verärgert schnipste ich die Rosen von meinen Haaren und meinen Katzenteilen, bevor ich mich aufrichtete. Etwas irritiert sah ich, dass rechts von mir einige Bankreihen standen auf den ausschließlich schwarzgekleidete Personen saßen und ihren Blick großenteils zum Boden geheftet hatten.

Vor der Kiste in der ich bis eben gelegen hatte, lagen haufenweise Blumen und ein großes Bild von mir lehnte daran. Zu meinen Füßen stand auch irgendjemand mir vollkommen Unbekanntes und redete irgendeinen Müll über Trauer und Trost. Wo zum Henker bin ich hier gelandet?!

Mein Blick glitt wieder zu den Bankreihen. Irritiert legte ich meinen Kopf schief. Waren das nicht meine Bandkollegen, die da in der ersten Reihe saßen? Was machten die da?

Ich sah wie Jimin ganz rechts seinen Kopf hob und voller Schmerz in meine Richtung sah. Was hatte er denn?

Doch sein Schmerz verschwand in genau dieser Sekunde, als er mich erblickte. Ein spitzer Schrei entkam seiner Kehle und er fiel von der Bank.

Erschrocken zuckten nun auch die anderen zusammen und sahen zu ihm. Doch er glotzte nur mich ungläubig mit offenem Mund an. Was hatte er denn? War ich etwa ein Geist, oder was... Ich konnte nicht einmal fertig denken, als ich unterbrochen wurde.

"SUGAAAAA!", kreischte es laut und bevor ich reagieren konnte, warf sich irgendwer an meinen Hals und wir knallten mit der Kiste auf den Boden.

Schmerzerfüllt rieb ich meinen Hinterkopf, bevor ich mich auf das bebende Etwas auf mir konzentrierte.

"Hobi...?", fragte ich etwas verwirrt, als ich meinen Partner erkannte, dessen Schultern am beben waren und der sich fest an mich krallte.

"Tu mir das nie wieder an!", schluchzte er und krallte sich noch fester in meine Kleidung.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war hier los? Irgendetwas schien ich gewaltig nicht mitbekommen zu haben...

"Suga?" Nun kamen die restlichen Fünf meiner Freunde wieder in meine Sichtweite und starrten mich genauso ungläubig, wie Jimin es von Anfang an getan hatte, an.

"Wie ist das möglich...", stammelte der Jüngste verwirrt.

Mir war das allerdings mehr als unangenehm.

"Hey, Ich freu mich auch euch zu sehen, aber was zum Fick ist hier los?!" Ich verstand die Welt nicht mehr und wollte wissen, was hier gerade passierte.

"Vielleicht sollten wir zu einem gemütlicheren Ort gehen.", schlug mit einem Mal die selbe Stimme vor, die ich als letztes vernommen hatte, bevor ich mein Bewusstsein verloren hatte. In mein Blickfeld trat ein edel gekleideter Mann, dessen Gesichtszüge Ähnlichkeiten mit den von Hoseok hatten.

Nur wenige Minuten später saßen wir in einem altertümlichen Wohnraum in der Nähe dieser seltsamen Halle mit allerlei Antiquitäten, die wohl Millionen wert sein mussten. Die anderen Menschen, die noch in diesem Raum gewesen waren, hatten wir einfach zurückgelassen. Das war mir um ehrlich zu sein auch egal. Hauptsache ich wusste endlich was hier gerade abging.

Der ältere Mann richtete sich nun auf und sah mich direkt an. "Um mich kurz vorzustellen: Ich bin Jung Yungseok. Der Vater von Hoseok und somit auch der König über sämtliche Vampire in der Gegend."

Verstehend nickte ich und verneigte mich respektvoll vor ihm.

"Somit bin ich nun auch dein König und auch gleichzeitig dein Schwiegervater.", schmunzelte er.

Meine Augen wurden groß. Bitte was? Er akzeptierte mich als Hybriden als Partner seines Sohnes?!

Sein Grinsen wurde breiter. "So in etwa. Du hast gerade laut gedacht, Kleiner. Aber um deine eigentliche Frage zu beantworten, was das eben sollte: Nun ja. Reden wir nicht drum herum. Du warst bis eben tot und bist gerade rechtzeitig zu deiner eigenen Trauerfeier aufgewacht.", begann er zu erklären.

"Bitte was?!", ensetzt sah ich ihn an. Er kratzte nur sich am Kopf.

"Als du Jimin gerettet hast, wurdest du von dem letzten lebenden Vampir so zugerichtet, dass du gestorben bist und jetzt für... glaub vier Tage? Tot warst.", erklärte er langsam.

"Aber wie kann das sein, dass ich jetzt hier bin?", fragte ich verwirrt.

Der König seufzte. "Daran dürfte mein Sohn nicht ganz unschuldig sein.", gab er zu und warf dem Halbvampirprinzen einen kurzen Blick zu, der bis jetzt nicht mehr meine Seite verlassen hatte. Der sah ihn allerdings auch nur irritiert an.

"Ich habe dein Mal an seinem Hals vorher aufleuchten gesehen.", erklärte sein Vater. "Hast du ihn eventuell einmal gebissen?"

Hoseok lief rot an und nickte beschämt.

"Dann muss das wohl da passiert sein.", seufzte der König und nickte. "Sei es auch nur unbewusst gewesen. Durch seinen Biss hat er dich zum einen zu Seinem gemacht, zum anderen hat er wohl etwas Gift in dir zurückgelassen, dass er dich in einen von uns verwandelt hat. Jetzt musstest du nur noch sterben, was du ja dann auch jetzt gemacht hast, um ein vollwertiger Vampir zu werden. Also will ich mal nicht so sein. Willkommen in der Familie, Min Yoongi! Ich darf dich nun als mein zukünftigen Schwiegersohn und als erster Vampir- Katzenhybrid in den Kreisen der Blutsauger begrüßen. Herzlich willkommen!", grinste er mich an und verneigte höflich ein Stück vor mir.

Nicht nur ich starrte ihn mit offenem Mund an und versuchte die Informationen zu verarbeiten. Was hatte er da eben gesagt?!

Plötzliche piepste ihn etwas aus seiner Manteltasche an. Er zog ein Handy aus der Tasche und warf einen kurzen Blick darauf, ehe er seufzte.

"Ich muss wieder los. Endlich dafür sorgen, dass die Mischblutjäger aufhören solche zu jagen. Wird auch mal höchste Zeit... Jedenfalls wünsche ich euch noch einen schönen Tag. Wenn noch was ist, wisst ihr ja, wo ich bin. Bis demnächst dann!" Freundlich nickte er uns noch einmal zu, bevor er aus der Tür heraus rauschte.

Wir dagegen blieben alle Sieben nur stocksteif sitzen und versuchten die Info zu verarbeiten, die er soeben uns um die Ohren geknallt hatte.

Differences ~ YoonseokDonde viven las historias. Descúbrelo ahora