16. Kapitel

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Nachdem Tae in aller Ausführlichkeit ein weiteres Mal meine 'Heldentat' berichtete, fühlte sich Hoseok mehr als beschämt. Er machte sich die ganze Zeit Vorwürfe, dass er doch besser aufpassen hätte sollen und dass ich nur wegem ihm ich ebenfalls so einer Gefahr ausgesetzt war. Als er dann außerdem erfuhr, dass ich angeschossen wurde, war es für ihn endgültig zu viel. Er beschloss den restlichen Tag mich zu verwöhnen. Er musste ja noch einiges wieder gut machen. So seine Worte.

Ich durfte keinen Schritt mehr laufen und musste mich von ihm rumtragen lassen. Er überredete Jin mein Lieblingsessen zu kochen und las mir wirklich jeden Wunsch von den Augen ab. Dabei wollte ich doch einfach nur meine Ruhe und mit ihm eventuell kuscheln. Es nervte langsam, dass ich alle fünf Minuten gefragt wurden, ob ich noch irgendetwas brauchte.

"Hobi... komm doch einfach her.", murrte ich, als er wieder einmal aufgesprungen war und mir etwas zu trinken holen wollte. Als er wieder mit einem alkoholfreien kunstvoll zubereitetem Cocktail wieder kam, seufzte ich.

"Maaan Hobi... Ich brauch nichts extra... Ich will doch nur dich bei mir haben...", wurde ich zum Ende leiser. Ich konnte sein Geständnis immer noch nicht ganz begreifen und nur wenn er bei mir war, konnte ich mir sicher sein, dass alles kein Traum gewesen war.

"Was hast du gesagt?", fragte er nach. Ich wurde rot und sah zur Seite. Ein leichtes Lachen ertönte von ihm.

"Du hast es doch eh gehört...", murmelte ich beschämt. Er lachte erneut.

"Du bist so süß wenn du verlegen bist.", hauchte er in mein Ohr.

Erschrocken zuckte ich zurück. Warum war er plötzlich so nah? Er lachte wieder. Beleidigt drehte ich meinen Kopf zur Seite.

"Also was willst du?", fragte er nun genauer nach und setzte sich neben mich aufs Sofa, um mir durch die Haare zu fahren.

"Ich... ich will nur mit dir kuscheln...", flüsterte ich und lief nur noch röter an. Er quietschte und kniff mir in die Wange.

"Wie könnte ich bei so etwas nur nein sagen?", lächelte er mich an.

Ich drehte meinen Kopf etwas weiter weg und legte meine Ohren etwas an. Es war mir fast schon unangenehm wie er mit mir umging. So etwas hatte ich noch nie in meinem bisherigen Leben erfahren.

"Hey, alles gut... Komm wir gehen in mein Zimmer. Mein Bett ist glaube ich bequemer, als das Sofa. Und vor allem auch größer.", zwinkerte er mir zu und nahm etwas Abstand, als er bemerkt wie unsicher ich war. Ich folgte ihm nun doch auf meinen eigenen Beinen in sein Zimmer.

Unsicher sah ich mich um. Bisher war ich tatsächlich eigentlich noch nie wirklich in seinem Zimmer gewesen. Im Gegensatz zu meinem Zimmer war sein Zimmer riesig. Eine riesengroßes Bett stand darin. Das war auch das einzige, was halbwegs ordentlich in seinem Zimmer war. Überall lagen Klamotten und Müll herum. Aber es sah dennoch irgendwo gemütlich aus.

"Da war was...", murmelte Hobi verlegen und wollte etwas aufräumen, wovon ich ihn allerdings abhielt.

"Lass es. Mich störts nicht.", erklärte ich ihm, bevor ich zum Bett humpelte und mich darauffallen ließ und entspannt seufzte.

Das Bett war mega bequem und mein Bein, das durch die wenige Belastung durch die paar Meter, wieder angefangen hatte zu pochen, beruhigte sich wieder. Hobi kam zu mir und setzte sich auf die Bettkante. Besorgt sah er mich an.

"Geht's?", fragte er mitfühlend. Offenbar hatte er gemerkt, dass mein Bein sich wieder gemeldet hatte. Ich nickte.

"Geht schon wieder. Jetzt komm endlich...", maulte ich ihn an.

Er grinste etwas und legte sich neben mich, ehe er mich an sich heran zog. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und begann zu schnurren, als er mich kraulte. Meine Schwanzspitze zuckte fröhlich hin und her. Ein leises Lachen entfuhr Hobi, als er mich so sah.

"Da scheint ja jemand das mehr als zu genießen.",  stichelte er. Beleidigt schob ich meine Unterlippe vor und schmollte.

"Lass mich... Ich bin eine Katze... Ich wurde den Großteil meines Lebens nicht gekrault, oder gestreichelt. Also lass mich diesen Zustand einfach auskosten.", murmelte ich und seufzte zufrieden, als er fortfuhr. "Vor allem, wenn du mich kraulst...", seufzte ich entspannt und begann wieder zu schnurren.

Ein leises Lachen entkam seinen Lippen. "Dann bekommst du so viele Streicheleinheiten wie du willst!", beschloss er und fuhr meine Wirbelsäule entlang.

"Wenn das alles ein Traum sein sollte, will ich nie wieder aufwachen.", schnurrte ich genüsslich.

"Dann wirst du den Rest deines Lebens nur noch diesen Traum träumen. Ich werde mich bemühen, dass es dir gut geht. Ich werde dich auf Händen tragen und mich darum bemühen, dass du deine schreckliche Vergangenheit vergessen kannst.", versprach er mir.

Bei seinen Worten begann mein Herz wieder schneller zu schlagen und ich wurde wieder etwas rot. Dennoch blinzelte ich und sah zu ihm hoch. "Das... das war jetzt wieder fast schon zu kitschig. Ist ja ekelhaft."

Er begann laut zu lachen, was mich dann auch zum Lächeln brachte. "Notiz an mich: Nicht zu viel Kitsch!", notierte er sich auf seiner imaginären To- Do- Liste.

"Klingt gut.", schnurrte ich in seine Brust und kuschelte mich noch näher an ihn heran.

"Wie wäre es, wenn wir einfach den Rest von Tag hier verbringen? Du schonst dein Bein und wir haben einfach Zeit für einander.", schlug Hoseok vor und ich nickte schäfrig.

"Klingt gut...", schnurrte ich und schloss meine Augen.

Und so verbrachten wir einfach zu Zweit den Rest des Tages im Bett. Wir kuschelten, sahen ein paar Serien und genossen einfach die Zeit zusammen. Und für diesen Nachmittag, waren alle unsere Probleme vergessen. Wir vergaßen die Verfolger Hoseoks, unser Idoldasein und die Probleme, die ich als Hybrid hatte. Es gab nur uns beide und wir beiden genossen unsere gemütliche Zweisamkeit. Es war einfach schön...

Differences ~ YoonseokWhere stories live. Discover now