Kapitel 5: Das Angebot

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Wütend starrte ich ihn an und wartete auf eine Antwort. Seit meine Eltern gestorben waren, hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Warum jetzt? Nach all diesen Jahren? Keinen einzigen Anruf hatte ich von ihm bekommen und jetzt stand er plötzlich im Wohnzimmer von meiner Tante und meines Onkels. Wie kam er überhaupt rein? Meine Lippen verzogen sich zu einer geraden Linie und mein Blick wurde hart.

"Was machst du hier? Wie hast du mich gefunden? Du kennst meinen Onkel und meine Tante nicht einmal und wie zum Teufel bist du hier reingekommen?", plapperte ich los und wedelte mit meinen Armen herum. Fury sah mich einfach nur an. Mein Kiefer war angespannt und eigentlich hätte ich ihn gerne lauter Schimpfwörter an den Kopf geworfen, aber ich hielt mich zurück.

Das letzte mal hatte ich Fury bei der Beerdigung gesehen. Ich erinnerte mich an den Tag genau als ob es gestern gewesen wäre. Eigentlich hatten meine Eltern an diesen Tag einen Ausflug geplant, aber ich wollte unbedingt mit meiner besten Freundin ins Kino gehen, in einen Film auf den wir schon Monate gewartet haben. Meine Eltern waren nach vielen bitten und betteln einverstanden und sind stattdessen essen gefahren wo es passiert war.

Ich gab mir die Schuld dafür, auch wenn jeder immer sagte das es nicht meine Schuld war. Aber wäre ich nicht ins Kino gegangen, wären sie noch hier. Sie wären nicht essen gefahren und dieser Unfall wäre nie passiert. Ich wendete meinen Blick von Fury ab als ich mich wieder daran erinnerte. Meine ganzen Emotionen kamen zurück, die ich versuchte all die Jahre zurückzuhalten.

Fury räusperte sich und ich sah ihn wieder an. In seinen Blick konnte ich etwas Mitleid erkennen, vielleicht weil er sich nun bewusst wurde das er mich in Stich gelassen hatte. "Elizabeth.", fing er an. "Setz dich, wir müssen uns unterhalten.", fügte er hinzu und ich verschränkte meine Arme. Ich hatte eine Debatte mit mir selbst. Sollte ich mich setzen oder ihn einfach nur rausschmeißen. Ich biss mir auf die Unterlippe.

Schließlich setzte ich mich vorsichtig auf das Sofa. Ich war verwirrt, denn was würde er mir sagen wollen nach all den Jahren? Ich schluckte schwer und blickte ihn an. Meine Nervosität stieg, weil ich nicht ganz wusste was er mir sagen möchte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Fury anfing zu sprechen. "Erinnerst du dich an den Tag der Beerdigung?", fragte er mich und ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Was ist das für eine blöde Frage Fury? Natürlich erinnere ich mich daran. Es war die Beerdigung meiner Eltern und der Tag an dem du mich in Stich gelassen hast.", zischte ich ihn an. Meine Wut stieg wieder ein wenig und ich warf ihn einen bösen Blick zu.

"Es gab einen Grund dafür Elizabeth und jetzt bist du alt genug um zu erfahren warum.", sagte Fury und ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Doch bevor ich eine Frage stellen konnte, fuhr er fort. "Wie du ja weißt, haben deine Eltern für mich gearbeitet.", sagte er und ich nickte.

"Es war nur nicht eine ganz so normale Arbeit, wie vielleicht dein Onkel sie hat.", fuhr er in einen ernsten Ton fort. "Was?", fragte ich verwirrt und sah ihn an. "Warte, woher weißt du was mein Onkel arbeitet?", fragte ich ihn und er warf mir einen bösen Blick zu. "Fragen am Schluss ich war noch nicht fertig.", sagte er und ich lehnte mich leicht zurück. "Entschuldigung.", murmelte ich und gab ihm ein Zeichen um fortzufahren.

"Das was ich dir jetzt sage, muss vertraut bleiben.", sagte er und ich schluckte schwer als ich nickte. "Ich bin der Direktor von S.H.I.E.L.D. Es ist eine Geheimorganisation und deine Eltern waren Agenten und Wissenschaftler. Die besten die ich je hatte.", erzählte er mir und ich sah ihn mit leicht geweiteten Augen an. "Deine Mutter wurde schwanger und beide mussten etwas kürzer treten um dich großzuziehen. Ich gab Ihnen die freihielt weil ich es auch verstand und schickte sie immer seltener auf Missionen, wo ich aber auch sicher war das nichts passieren würde.", fuhr er fort und ich hörte aufmerksam zu.

"Als du größer und älter wurdest haben sie ganz aufgehört. Deine Eltern wollten dich zur Sicherheit trainieren, denn sie wussten nicht ob alte Feinde von ihnen eines Tages kommen würden. Sie wollten sicher sein, dass du dich verteidigen kannst, einigermaßen.", fügte er hinzu und plötzlich machte alles Sinn. Sie hatten mir eigentlich erzählt, das die Trainingseinheiten für Fälle waren wenn ich am Abend oder so unterwegs bin. "Deine Eltern hatten über die Jahre viele Feinde und ich hätte nie gedacht, das sie wirklich jemand zur stecke bringen kann. Deswegen hatte ich abstand gehalten. Ich wollte nicht, dass die Feinde dich auch noch erwischen. Aber wir hatten dich nie aus den Augen verloren.", beendet Fury seinen Satz und es herrschte Stille.

Ich wusste nicht ganz was ich sagen sollte, zu viele Fragen schwirrten in meinen Kopf herum. Ich versuchte alles in meinen Kopf in Ordnung zu bringen. Nach einer weile, traute ich mich meinen Mund wieder zu öffnen. "Okay, aber es erklärt nicht ganz warum du hier bist Fury. Warum ausgerechnet jetzt?", fragte ich ihn und brachte meine Brille in Ordnung. "Ich bin hier, weil ich deine Hilfe bei etwas brauche.", antwortete Fury und ich zog eine Augenbraue hoch. "Hilfe?", fragte ich und er nickte.

"Es gab vor ein paar Tagen einen Vorfall bei SHIELD. Jemand hat etwas von uns geklaut und einen Agenten als Geisel genommen. Wir brauchen deine Hilfe um ihn ausfindig zu machen, denn ich weiß das du dich gut mit Steinen auskennst und mit der Wissenschaft. Außerdem würdest du nicht alleine arbeiten. Doktor Banner und Mister Stark würden die dabei helfen.", erklärte er mir und mein Atem stockte. Hatte ich ihn gerade richtig gehört? Der Doktor Banner wird dort sein? Und sie brauchen meine Hilfe?

Aber wenn sie die besten Wissenschaftler New Yorks haben, warum brauchen sie dann mich? "Also bist du dabei?", fragte er mich und ich biss mir unsicher auf meine Unterlippe. Es klang alles so verlockend, aber ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das Angebot annehmen sollte. "Ich weiß noch nicht so recht.", entgegnete ich und fuhr mir durch mein Haar.

"Ich glaube ich muss noch etwas darüber nachdenken, wenn das okay ist.", fügte ich hinzu und Fury nickte. "Natürlich, das hatte ich mir auch schon fast gedacht. Ich werde morgen jemanden schicken der dich abholen soll, falls du mitkommst. Wenn nicht schicke ihn einfach wieder weg.", sagte Fury und ich nickte. "Okay.", gab ich zurück und Fury stand auf. Ich begleitete ihn zur Tür. "Auf Wiedersehen Elizabeth. Ich hoffe sehr das du dich uns anschließt.", sagte Fury bevor er die Treppe hinunter ging. "Tschüss.", murmelte ich nur als er auch schon weg war und schloss die Tür.

Ich lehnte mich dagegen und atmete einmal tief ein und rieb mir den Kopf. Ich hatte leichte Kopfschmerzen, was entweder von den Stein noch sein kann oder eben von dem Besuch gerade. Ich setzte mich auf das Sofa und blickte einfach die Wand an. Sollte ich das Angebot annehmen? Oder lieber nicht? Aber einerseits kriege ich solch eine Gelegenheit nie wieder. Mir wird sicherlich nichts passieren, denn ich würde ja nicht rausgehen sondern nur als Wissenschaftlerin arbeiten.

Um endlich mal einen klaren Kopf zu bekommen, ging ich in die Dusche. Danach sah ich noch etwas fern bis spät abends bis ich endlich schlafen ging. Als ich im Bett lag und mich zur Seite legte, wusste ich was meine Entscheidung war. Mit einen Gedanken schlief ich ein.

Ich werde das Angebot annehmen.

Just An Ordinary Human | Steve Rogers [1] |Where stories live. Discover now