Kapitel 7: Helicarrier

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Die ganze Fahrt lang blieb ich wach. Ich war im Moment einfach zu aufgeregt um ein Nickerchen zu machen, vor allem nicht wenn ich wusste, das wir nach New York fliegen würden. Es herrschte wieder komplette Stille und ich hatte auch keine wirkliche Lust fragen zu stellen, auch wenn ich hunderte davon im Kopf hatte. Als wir am Flughafen ankamen, fuhr Phil aber nicht dorthin, wo die Parkplätze waren.

Er fuhr auf die Landebahn, wo die Flugzeuge anhoben und aufbewahrt wurden. Doch plötzlich hielt er den Wagen an. "Wir sind an unseren ersten halt angekommen. Als nächstes geht es im Quinjet weiter.", erklärte mir Phil und stieg aus. Verwirrt blickte ich kurz hinterher, bevor ich meinen Gurt löste um ebenfalls auszusteigen.

"Das was?", fragte ich und lief zum Kofferraum, wo Phil gerade meinen Koffer rausholte. "Das Quinjet.", wiederholte er nur seine Antwort, mit der ich nicht viel anfangen konnte. Ich hatte noch nie von so etwas gehört.

Phil machte den Kofferraum wieder zu und lief mit meinen Koffer nach vorne. Immer noch verwirrt, dackelte ich ihm hinterher. War ein Quinjet eine Art Flugzeug? Das hoffte ich doch sehr, denn warum sonst würden wir hier auf den Flughafen sein. Ich holte Phil auf und lief neben ihm her, denn ich hatte keine Ahnung wohin es geht.

Wir kamen an einer Lagerhalle von Flugzeugen an und Phil drückte auf einen Knopf. Langsam öffneten sich die Tore und zeigten ein Mega cooles Flugzeug. Es war grau und um ehrlich zu sein habe ich solch eine Technik noch nie gesehen. Das hier alles kam mir vor wie in einen Film. "Das hier ist das Quinjet.", sagte Phil stolz als ich mit offener Kinnlade davor stand.

Aus meinen Augenwinkel konnte ich sehen, wie Phil auf seine Uhr sah. "Dann wollen wir doch mal los.", sagte er und gab mir einen leichten Schubs nach vorne. Von all dem Staunen, fiel mir wieder ein das ich etwas Höhenangst hatte. Oder eher mehr die Angst vor dem Fall. Als wir davor standen und die Luke sich öffnete, bekam ich wieder einen Kloß im Hals. "Ist das Ding überhaupt sicher?", fragte ich leicht nervös und blieb stehen, als Phil reinlief mit meinen Koffer.

"Natürlich. Es ist sicherer als ein Panzer.", erwiderte er und ich blieb noch stehen. "Der Vergleich macht keinen wirklichen Sinn, aber gut.", murmelte ich und blickte hoch zu Phil, der mich abwartend ansah.

"Kommst du?", fragte er mich und ich rieb mir nervös über den Nacken. "Ist es zu spät um Nein zu sagen?", stellte ich die Gegenfrage. "Ja.", erwiderte Phil und ich verzog meine Lippen. "Können wir nicht fahren?", fragte ich erneut und Phil rollte seine Augen. "Nein wir müssen fliegen.", antwortete er aber ich bewegte mich keinen Meter.

Nach einer sehr langen Diskussion, wurde ich erfolgreich von Phil reingezerrt und saß schmollend auf den Sitz. Der Gurt war sicher um mich gewickelt und ich hielt die anderen Gurte fest in meiner Hand. Schade das ich diese auch nicht noch festschnallen konnte an mir selbst.

Meine Augen waren zusammen gekniffen und ich konnte Phil hören, wie er versuchte nicht zu lachen. "Das ist nicht lustig!", maulte ich mit geschlossenen Augen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und wurde nur noch schneller, als das Quinjet leicht wackelte. Mir wurde etwas schlecht und ich krallte mich an den anderen Gurten so fest ran wie es nur ging.

Mein ganzer Körper war angespannt und ich verfluchte mich selbst, warum ich ja gesagt hatte. Wenn ich nein gesagt hätte, wäre ich jetzt gemütlich daheim oder in der Schule. In diesen Moment schien alles besser zu sein als diese Situation.

"Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so Angst vor dem fliegen hat.", hörte ich Phil sagen. "Dann kennen sie jetzt jemanden.", sagte ich nur und biss mir auf die Unterlippe. "Wie amüsant das auch sein mag, aber ich glaube das würdest du gerne sehen.", fügte er hinzu und zuerst weigerte ich mich meine Augen zu öffnen. Doch wie immer, gewann bei mir die Neugier und vorsichtig öffnete ich meine Augen.

Auf der ganzen Welt hätte ich nicht das erwartet, was ich gerade vor mir sah. Heute wurde ich eindeutig zu viel geschockt von verschiedenen Sachen. Aus dem Glas vorne an der Scheibe, konnte ich etwas Riesen großes erkennen. Es hatte etwas von einem Schiff, aber es schwebte in der Luft.

Wo zur Hölle hatten sie diese Technologie her? War sowas überhaupt möglich? Mit weit geöffnete Augen blickte ich das Ding vor mir an und nur ein Wort beschrieb diese ganze Situation. "Wow.", entfuhr es mir als wir immer näher kamen. Dieses Teil war der absolute Hammer und ich will auch unbedingt sowas haben, auch wenn ich Höhenangst habe.

"Was ist das?", fragte ich und starrte das Ding weiter an. Ich konnte immer noch nicht glauben, das sowas existiert. "Das ist ein Helicarrier.", antwortete Phil und ich zog leicht meine Augenbrauen zusammen. "Ein Heli was?", fragte ich erneut und Phil grinste. "Ein Helicarrier. Dort befindet sich das Hauptquartier von SHIELD.", fuhr Phil fort.

"Krieg ich auch sowas?", fragte ich ihn mit einem leichten grinsen im Gesicht. "Nein.", antwortete Phil knapp und ich schmollte wieder. Es dauerte nicht all zu lange, bevor wir landeten und ich die Gurte fast Abriss. Als die Luke sich geöffnet hat, sprintete ich hinaus und sah mich um. Überall standen Flugzeuge, diese Quinjets oder andere Sachen herum.

Es liefen aber viele Leute herum, die ihre Jobs hier machten. Der Wind wehte meine Haare etwas umher und man merkte das die Luft hier oben etwas dünner war. Ich drehte mich um und sah Phil mit meinen Koffer herauskommen. Sofort eilte ich zu ihm und wollte gerade meinen Koffer nehmen, als er mich davon abhielt. "Der Koffer wird von ihm in dein Zimmer gebracht.", meinte Phil und ein Typ kam vorbei, der meinen Koffer nahm und reinging.

Er war wahrscheinlich auch ein Agent gewesen. "Ist hier immer so viel los?", fragte ich als ich sah wie viele herumliefen. "Natürlich. Wir sind eine Organisation und müssen für alles bereit sein.", erwiderte Phil und ich nickte etwas abwesend. "Und warum wurde das hier als Schiff gebaut obwohl er fliegt?", stellte ich erneut eine Frage und Phil sah mich an. "Weil es mehr als praktisch ist alles von oben zu regeln.", gab er mir als Antwort. "Aber warum baut man es dann so, dass es aussieht wie ein Schiff?", fragte ich erneut und Phil seufzte leicht. "Du stellst viele Fragen.", sagte er nur und ich rollte meine Augen.

Ich lief etwas näher an den Rand entlang, um mir anzusehen wie groß die Turbinen sein müssten um solch ein großes Ding in der Luft halten zu können. "Du kannst später noch alles erkunden.", hörte ich Phil rufen und ich lief wieder zurück zu ihm hin. "Warum? Was machen wir jetzt?", fragte ich neugierig und strich mir lose Haare hinters Ohr. "Jetzt wirst du deine neuen Teamkameraden kennenlernen.", beantwortete Phil meine Frage und lief vor durch eine Tür, die sich automatisch öffnen und schließen ließ.

Ich blieb ruckartig stehen, als ich seinen Satz genau verstand. "Warte, was?", fragte ich laut doch er verschwand schon durch die Tür. Ich blieb stehen und blinzelte als ich überlegte ob ich ihn richtig verstanden hatte. Hat Phil gerade anstatt "Teamkamerad", "Teamkameraden" gesagt?

Oh oh.

Just An Ordinary Human | Steve Rogers [1] |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt