Chapter 5 - The little Astromech

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"WIR wurden getroffen", hören wir Ric rufen. Wir Mädchen schauen uns geschockt an. Panik kriecht in mir hoch und ich umklammere mein Kleid, um das Zittern meiner Hände zu verbergen.
"Was geht da vor?", frage ich mit einer angestrengten Stimme. Wir können nicht weit von der Blockade entfernt sein, wenn wir hier liegen bleiben, sind wir Banthafutter.
Qui-Gon Jinn kommt aus dem Cockpit geeilt, seine Bewegungen sind nicht mehr so ruhig wie zuvor.
"Der Schildgenerator wurde getroffen, unsere Schilde werden den Befeuerungen nicht mehr lange Stand halten können. Schickt die Droiden hoch, vielleicht schaffen sie eine provisorische Reperatur."

Wie auf Kommando aktivieren sich die Droiden, ihre Lichter blinken auf und sie geben unterschiedliche Piepgeräusche von sich. Ich beobachte einen blauen kleinen Astromech, der besonders pflichtbewusst zu den Schleusen fährt, um anschließend im Weltall auf der Außenhülle des Raumschiffes zu kurven.

Vor Anspannung kann ich nicht länger sitzen, weshalb ich aufstehe und ins Cockpit haste. Der Bildschirm mit der Übertragung aus dem Weltraum springt mir sofort ins Auge. Gerade eben noch fuhren der rote und der goldene Droide zu dem beschädigten Generator, jetzt sind nur noch ein paar Metallteile von ihnen übrig.

"Kurs halten!", verordnet Ric Olié, seine Hände sind mit Schweiß bedeckt, als er einen Hebel umlegt.
"Habt ihr Tarnsysteme?", will der Botschafter wissen und sieht Captain Panaka erwartungsvoll an.
"Nein, dies ist kein Kriegsschiff... Wir haben keine Waffen, wir sind ein friedlebendes Volk."
Und deshalb hat sich die Föderation getraut, uns anzugreifen, füge ich in Gedanken hinzu.
"Das schaffen wir nicht, die Schilde sind ausgefallen", kommt es plötzlich von Ric und ich konzentriere mich wieder auf den Bildschirm. Es sieht nicht gut für uns aus.
Als wir nochmal zwei Droiden verlieren, schwinden meine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Flucht immer mehr. Wenn dieser Droide es nicht schafft, wird unser Volk leiden.

Umso nervöser taxiere ich den Droiden, der inzwischen zu dem Generator gelangt ist. Laserschüsse zischen an ihm vorbei, keiner trifft ihn. Dann fügt er kaputte Kabel zusammen, Funken sprühen und Ric ruft begeistert: "Wir haben wieder Energie! Dieser kleine Droide hat's geschafft! Er hat das Hauptantriebssytem umgangen. Deflektorschilde auf Maximum."

Unglaublich erleichtert atme ich die angehaltene Luft aus. Das Schlimmste wäre geschafft. Als ich wieder zu den Zofen zurückkehre, nicke ich ihnen zufrieden zu und meine: "Der Droide hat eine Auszeichnung verdient. Was hat er für eine Nummer?"

********************
Es vergehen weitere zehn Minuten, bis wir endlich zu einem Landeanflug ansetzen können. Durch das Fenster in meinem kleinen Schlafgemach sehe ich eine endlos weite Wüste, durchsetzt von kargen Felsen. Alles in einem: ein unwirtlicher Planet, unter einem Strandurlaub würde man sich jedenfalls etwas anderes vorstellen.

Als es an der Tür klopft, setze ich mich auf.
"Herein."
"Ihr sollt in dem Hauptraum kommen, um weiteres zu besprechen", sagt Padmé, den Kopf zwischen Tür und Rahmen gezwängt.
"Hauptraum? Was ist das für ein Name...", murmle ich nur und folge ihr aus dem Zimmer.
"Du weißt was ich meine!", kommt es flüsternd von Padmé. bevor wir den Hauptraum betreten können.

"Königin Amidala!", begrüßt mich Qui-Gon Jinn, "Wir werden uns nach Mos Espa aufmachen, um einen neuen Hypergenerator zu bekommmen."
"Seid auf der Hut", sage ich, dann gehen sie fort.
Padmé kommt auf mich zu, stellt sich dicht neben mich und flüstert mir ins Ohr: "Wäre es nicht besser, wenn ich nicht auch mitkäme? Wir könnten mehr über diesen Ort erfahren."
"Wie Qui-Gon Jinn schon sagte, Mos Espa ist ein raues Pflaster."
"Ich werde schon gut zurecht kommen, ein Jedi ist bei mir!", erwidert sie.
Ich kann ihr nur zunicken und deute auf die Tür: "Na dann; so sei es."
Was kann ich es ihr auch verbieten? Sie ist die Königin und ich stehe unter ihrem Befehl. Sie hat mich nur gefragt, weil sie meinen Rat einholen wollte.

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Von Karbo-Protein-Keksen wurde man langsamer satt als gedacht.
"Ein Bissen füllt den Magen eines Mannes", wie Qui-Gon Jinn erklärt hatte.* Zwei ganze Kekse tun es wohl eher.
Ich erhebe mich mühsam aus dem Pilotensitz, in dem ich schon die ganze restliche Zeit gesessen habe. "Meinen" Zofen habe ich schon vor ein paar Stunden frei gegeben, sie haben es sich nach all den Aufregungen und Strapazen verdient.

Endlich kann ich leichtere Kleidung tragen. Zwar welche, die meine Haare bedecken und mein Gesicht in einen Halbschatten legen, aber immer noch besser als vorher. Allerdings liegen die vielen Schichten MakeUp unangenehm auf meiner Haut, alles für den Erhalt der Double-Taktik.

Die Schiebetüren vom Cockpit öffnen automatisch, ich gelange erst in einen Flur, der dann zu dem Hauptraum führt. Ich will gerade eine Flasche Couruscant-Coler, aus der Bar nehmen, als ich den jungen Botschafter bemerke, der ruhig auf der Bank im Schneidersitz sitzt.

Er hat die Augen geschlossen und wirkt, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders. Überrascht halte ich den Atem an und versuche mich so leise wie möglich auf die Bank zu setzen. 
Doch es kommt, wie es kommen musste: Ungeschickt streife ich mit der Hand eines der zierlichen Sektgläser, als ich mir ein normales Glas nehmen möchte. Natürlich fällt das Sektglas prompt um und erzeugt ein Klirren, von dem der junge Jedi aus seiner schlafähnlichen Trance schreckt.
Ich kann ihn nur entschuldigend ansehen und sage: "Ich bitte um Verzeihung. Es war nicht meine Absicht, euch aufzuwecken, doch dann ist dies passiert."

Ich deute auf das kaputte Sektglas, dessen Scherben sich über den Boden verteilt haben.
Unser Botschafter entspannt sich deutlich und ich bemerke, wie er seine linke Hand von dem Lichtschwert an seiner Seite nimmt.
"Kein Problem, euer Hoheit", erwidert er nur und will aufstehen, um die Scherben zu beseitigen.
"Nein wartet, ich mache das schon", will ich ihn aufhalten, doch er lässt sich nicht beirren.

"Eine Königin sollte keine Scherben vom Boden kehren", meint er nur und lächelt mich an. Trotzdessen eile ich zu einem Wandschrank und entnehme Kehrschaufel und Handfeger, um mich anschließend neben ihn zu hocken.
Unauffällig beobachte ich ihn von der Seite, während ich die kleineren Scherben zu einem Haufen kehre. Und ich muss zugeben, dass er gut aussieht.

Seine Haare sind kurz und dunkelblond, nur ein kleiner Zopf hängt geflochten über seinem Ohr und baumelt an seinem Rücken herab. Doch das Faszinierenste an seinem Gesicht sind seine strahlend blauen Augen, die sich deutlich von seiner braun gebrannten Haut abheben. Seine dunklen Wimpern harmonieren perfekt zu den geraden Augenbrauen, die einen Ton dunkler erscheinen als seine Haare.

Plötzlich schaut er zu mir auf und ich muss ertappt auf den Boden schauen. Peinlich berührt merke ich, wie Wärme in meinen Wangen aufsteigt und lasse die Haare meiner Perücke wie ein Vorhang vor mein Gesicht fallen.
"Habt Ihr mich lange beobachtet?", höre ich den jungen Mann neben mir sagen und mein Herz setzt einen Schlag aus. Hat er etwa die ganze Zeit bemerkt, wie ich ihn angestarrt habe?
"Vorhin meine ich", setzt er hinzu und ich atme unhörbar aus.
"Es waren nur ein paar Minuten. Ich bin hergekommen, um etwas zu trinken zu holen. Habt Ihr meditiert?", frage ich gerade heraus. Es interessiert mich wirklich, denn in unserer Ausbildung zur Zofe mussten wir einige Schriften über die Jedi lesen.

Er lächelt sein freches Lächeln und antwortet mir: "Ja, euer Hoheit. Mein Meister hat mir aufgetragen, einmal am Tag zu meditieren, so weit es mir möglich ist."
Inzwischen haben wir den Boden sauber gemacht. Ich drücke mit dem Knie gegen eine seitliche Platte in der Wand, woraufhin diese aufspringt und einen Mülleimer freigibt.
"Und? Haltet ihr euch daran?", will ich wissen und kann mir eine gewisse Skepsis nicht verkneifen.
Er zuckt mit dem Schultern und antwortet: "So weit es mir möglich ist."

Als er sich dann auch noch die Flasche Couruscant-Coler nimmt, etwas in mein Glas einschüttet und es mir reicht, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Danke."
"Gerne, euer Hoheit."
Unsere Zweisamkeit wird gestört, als einer der Piloten in den Hauptraum platzt.
"Euer Hoheit, soeben ist eine neue Nachricht von Botschafter Qui Gon Jinn eingetroffen."

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*Ja ich weiß, dieses Zitat ist aus HdR... xD

RAGE [Star Wars FF]Where stories live. Discover now