Chapter 20 - The Real Me

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DIE Luft liegt wie eine warme, schwere Decke über mir. Obi Wan schläft, einen Arm um meine Taille geschlungen, dicht neben mir. Seine langsamen Atemzüge beruhigen mich, sein Duft lullt mich in einen dösigen Zustand. Seine Gesichtszüge sehen entspannt aus, seine Haare sind zerzauster als sonst, eine leiche Röte auf seinen Wangen lässt ihn an den Obi Wan vor zehn Jahren erinnern. An den Tag, da wir uns das erste Mal sahen und er angenommen hatte, dass ich die Königin sei.

Doch kann ich nicht in den Schlaf abdriften, Gedanken an Kylain halten mich wach und nerven meinen vernebelten Verstand. Ich kann nicht verstehen, warum er so heftig reagiert hat. Früher hätter er das nie gemacht. Der Kylain, den ich kenne hätte das zumindest nie gemacht. Schuldgefühle mischen sich unter die Verwirrung und ich frage mich solangsam, ob ich es vielleicht bin, die sich zu sehr verändert hat. Oder vielleicht nicht neben Kylain an der Bar gesessen habe, als er die Nachricht von dem Anschlag bekam.

********************

"Taia!", schreit mir jemand ins Ohr. Kann man mich nicht einmal in Ruhe lassen? Genervt drehe ich mich auf die Seite und vergrabe mein Gesicht in dem kalten Kissen auf der anderen Bettseite. Kaltes Kissen. Leer. Kein Obi Wan. Ich schrecke hoch, blinzele gegen die blendende Helligkeit an und taste währenddessen die Matraze ab. Leer.

"Wieso?", murmle ich, fast noch im Halbschlaf und reibe meine verklebten Wimpern. Enttäuscht strecke ich meinen Rücken durch, bevor ich meine Beine über die Bettkante schleppe. Padmé kommentiert mein Tun nur mit einem Lächeln.
"Taia, Obi Wan ist ein Jedi und kein Kuscheltier, schon gar kein Langschläfer. Im Gegensatz zu dir macht er sich nützlich."

Ich seufze, weil sie Recht hat und schenke der Senatorin gleichzeitig einen tödlichen Blick, was mich in ihren Augen zu einem wütenden Stier macht. Ohne sie auch nur weiter zu beachten, halte ich auf das Bad zu und schließe die Tür. Mein Nachthemd und die Unterwäsche landen auf dem Fliesenboden, bevor ich in die Dusche tapse.

Bumm, bumm. Padmé hämmert gegen die Tür, sodass diese in ihren Angeln erzittert.
"Ich muss mit dir reden, heute Abend ist das Fest!"
Ich drehe den Hahn auf, kaltes Wasser prasselt auf mich nieder. Ich schrecke zurück und warte, bis ich glaube, mich wieder unter den Duschkopf trauen zu können. Padmés Worte dringen nur noch gedämpft durch das Holz der Tür. Sie sagt irgendwas mit Kylain, Fest und Kleid. Alles Dinge, von denen ich momentan nichts hören will. Kann man mich nicht einmal in Ruhe lassen?

***

Erst nachdem ich mich in ein dunkelblaues Kleid geworfen und meine kurzen Haare gezähmt habe, trete ich aus dem Bad, um etwas zu Padmés Selbstgespräch beizutragen.
"Endlich bist du fertig,"
Padmé rollt mit den Augen, steht auf und kommt mit einem verkniffenen Ausdruck um den Mund auf mich zu.

"Also was ist mit heute Abend?", frage ich träge und trete auf den Flur vor meinem Zimmer. Mein Magen schreit geradezu nach Essen.
"Taia! Du darfst das nicht auf die leichte Schulter nehmen! Denk doch mal nach: so können wir Mace Windu von Obi Wans Unschuld überzeugen."
"Denken ist gerade nicht meine Stärke...", antworte ich, noch immer etwas müde und frage mich dabei, ob Senatorinnen überhaupt Schlaf brauchen.
"Denken war noch nie deine Stärke. Außerdem gibt es da noch ein Problem"

Wir sind im Speisesaal angekommen, in dem es heute nach Karamell und Zimt riecht, vielleicht gibt es Haferbrei. Desinteressiert nicke ich meiner besten Freundin zu, damit sie fortfährt.
"Kylain will mit dir als Begleitung auf den Ball gehen, oder er erzählt Mace von deiner Beziehung mit Obi." Vor Schreck wäre mir fast die Schüssel mit Haferbrei aus der Hand gefallen.

"Er will was?", frage ich ungläubig nach, mein Mund ist geöffnet vor Unglauben. Ich sehe sicher aus, als wäre ich schwer von Verstand.
"Ich weiß, es ist einfach unglaublich so etwas zu verlangen nachdem, was er abgezogen hat. Und dann auch noch zu drohen."
"Geht's eigentlich noch billiger?", rufe ich, die Wut in mir kocht und droht Überhand zu nehmen.
"Taia!"
Ich blicke Padmé durchdringend an, bevor ich einmal tief durchatme. Ich spüre, wie einige Blicke auf mich gerichtet sind, doch das hält mich nicht davon ab, Padmé die Schüssel Haferbrei aus der Hand zu reißen und auf einen Tisch in der Ecke zu stürmen.

RAGE [Star Wars FF]Where stories live. Discover now