Chapter 2 - Can't take my eyes off you

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You're just too good to be true
Can't take my eyes off of you

SEINE Finger waren schon blutig geschrubbt, als endlich kein Fleck von dem billigen Wein auf seinem gräulichen Hemd zu sehen war. Eines seiner einzigen Hemden. Seit dem Tod seiner Mutter roch es in der Wohnung am Rande Theeds immerzu nach Alkohol.

Er hatte selten sein Ruhe, entweder musste er seinem Vater von den übrigen Credits weitere Flaschen kaufen oder war damit beschäftigt, diese wieder wegzuräumen. Der schwarzhaarige Junge würde um alles was er besaß mit seinem Bruder Dre tauschen, um aus diesem Drecksloch zu kommen und in Couruscant im Jeditempel leben zu können. Und Dre beklagte sich auch noch über das harte Training dort.

Als Kylain jedoch von dem alten Schmied einige Straßen weiter erfuhr, dass der Unfall seiner Mutter durch Ritter der hellen Seite verursacht worden war, verlor er den Glauben an die Jedi. Ob der Unfall Zufall gewesen war, wusste er nicht.

Kylain arbeitete hart: in der Schule und zu Hause und bei dem Schmied, der ihn gnädigerweise eine Arbeit gegeben hatte. Zu den blauen Flecken und Blutergüssen, stammend von Wutausbrüchen seines Vaters, gesellten sich weitere Blessuren, wenn die Jungs aus seiner Klasse ihn aufgrund seiner Kleidung hänselten. Kylain schwor sich: wenn er mit der Schule fertig wäre, würde er Pilot werden und nimmer mehr auf Naboo zurück kehren.
Bis dahin würde es ein steiniger Weg sein, Tränen vergoss er deswegen nicht, sie waren mit dem Tod seiner Mutter ausgetrocknet.

Einige Jahre später...
Es verschlug Kylain Darsten den Atem, seine Augen weiteten sich, als er sie das erste Mal erblickte. Sie, die ihm wie ein Engel erschien mit den kurzen, golden glänzenden Haaren und den dunklen Augen. Sie, die trotz ihrer zierlichen Figur und der geringen Körpergröße stark war und Durchhaltevermögen besaß. Sie, die eine Zofe der Königin und damit unerreichbar war.
Fast immer war die Mine des Mädchens eine kühle Maske, unnahbar. Nett war sie nicht sonderlich und doch konnte Kylain an niemand anderen denken als an Taia Vassic.

Und wann immer sie beim Training auftauchte, klebte Kylains Blick an ihr, als wäre sie das Zentrum seiner kleinen Welt. Tatsächlich traute sich der angehende Pilot Taia anzusprechen, aber nur, weil sie für eine Aufgabe eingeteilt worden waren.

"Ich bin Kylain Darsten, freut mich, dich endlich kennen zu lernen."
Er hatte ihr schüchtern die Hand hingestreckt.

Taia starrte diese für einen Moment nur an, bevor sie sie für eine Sekunde nahm und einmal kurz drückte,
"Taia Vassic", stellte sie sich knapp vor, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit widmete.

Kylain kratzte sich verlegen am Nacken und stotterte: "Ehm...w-was sollen wir e-eigentlich machen?"
Taia warf ihm einen skeptischen Blick zu, der Kylains Herz kurz zum Stillstand brachte.
"Hier", meinte sie und warf ihm ein paar verölte Schrauben zu, "säuber die und setze sie nachher wieder in den Repulsor-Antrieb."

Die Zofe und der auszubildene Pilot arbeiteten still nebeneinander. Kylain warf seiner Partnerin immer wieder kurze Blicke zu, die Taia zum Glück nur am Rande realisierte, zu vertieft und konzentriert in ihrer Arbeit.
Nachher, als sie fertig wurden und Taia wieder zu den anderen Zofen gehen wollte, hielt Kylain sie kurzerhand an ihrem Handgelenk fest. Taia blieb stehen, drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an.

"Ich...ich wollte fragen ob du vielleicht, also ich meine nur, wenn du willst und ob das geht wenn-"
"Ja?", unterbrach sie ihn, damit er endlich zum Punkt kam. Kylain atmete nochmal tief durch, dann fragte er gerade heraus: "Wilst du mit mir Mittagessen?" Es war das erste Mal, da er sie lächeln sah, ein trauriges Lächeln. Taia löste vorsichtig seine Hand von ihrem Handgelenk und schüttelte leicht den Kopf: "Tut mir Leid, ich werde von der Königin erwartet."

Hastig drehte die Zofe sich um und lief zu den anderen. Kylain schaute ihr enttäuscht hinter her. Sein eben noch gewonnenes Selbstvertrauen hatte sich in Luft aufgelöst.

Erst eine Woche später kam Taia wieder auf ihn zu: "Kylain?", fragte sie leise. Als sie seinen Namen aussprach, kroch ein wohliger Schauer über seinen Rücken.
"Du wolltest doch mit mir essen gehen - ich habe heute frei." Es war das erste Mal seit langem, dass er wieder breit lächelte.

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Dieses Kapitel ist leider nicht sehr lang geworden, weswegen am Dienstag noch eins kommen wird.

Schöne Pfingstferien!

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