Chapter 18 - How to cover issues

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TAIA VASSIC

Meine Gedanken kreisen unentwegt um Obi Wan, diesen mysteriösen Mann und das Problem unserer Beziehung. Ich kann nicht wagen zu glauben, dass unsere Gefühle schon nach wenigen Stunden aufgedeckt worden sind. Und immer wieder stelle ich mir dieselbe Frage: Wie konnten wir nur so naiv sein, so unvorsichtig?

Auch als ich schon an Padmés Tür klopfe, ist das Gefühl der Verzweifelung in meinem Magen noch immer nicht abgeklungen. Als die Senatorin dann endlich aufmacht und mich in ihre Gemächer lässt, kann ich an ihrem Gesichtsausdruck lesen, dass sie weiß, dass etwas nicht stimmt. 
"Taia! Was ist passiert?"
Ihre Augenbrauen sind sorgenvoll zusammen gezogen, sie schiebt mich zu der Sitzecke am Kamin und bedeutet mir, mich hinzusetzen.

Statt einer Antwort ziehe ich den Kragen meines Kleides so weit hinunter, dass sie den Knutschfleck auf meinem Hals sehen kann. Mit Neugierde und Nervosität zugleich beobachte ich ihre schlagartig wechselnden Gesichtsausdrücke. Da ist Überraschung in ihrer Mine, genauso wie Freude und ein Schatten von Verwirrung.
Sie sieht mich entgeistert an, ihre braunen Augen sind vor Schock geweitet. Langsam aber sicher wird die Stille unangenehm. Unruhig rutsche ich auf meinem Sessel hin und her und warte auf Padmés Worte, die einfach nicht kommen wollen.

Ich räuspere mich, um ihr bewusst zu machen, dass ich mich immer noch im gleichen Raum befinde und sehe sie mit einem unsicheren Blick an.
Das scheint sie endlich aus ihrer Starre zu holen.
"Taia! Was- wie- wann?", haspelt meine Freundin hervor und strahlt mich an. Ich merke an ihren verkrampften Fingern, die sich in die Stuhllehne krallen, dass sie ihre Aufregung gerade so zurückhalten kann.

"Gestern Abend", murmle ich leise und kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Beschämt schaue ich auf meine Hände, die feine Kreise auf meine Oberschenkel malen.
"Und das erzählst du mir erst JETZT?", schreit sie fast schon, steht dann doch auf und läuft wie ein wild gewordenes Porg vor dem Kamin auf und ab.
"Wann hätte ich es dir sonst sagen sollen?"
"Direkt danach?"
"Es war Nacht!"
"Dann hättest du mich halt aus dem Bett gezerrt!", meint sie empört, bevor sie tief durchatmet und sich wieder setzt, "Ich meine ja nur... Diese Neuigkeiten sind doch großartig! Was ist also los?"

Seufzend stütze ich mein Kinn auf die linke Hand und schlucke den aufkommenden Kloß der Verzweifelung hinunter. Ihr alles zu erzählen wird es vielleicht erträglicher machen.
"Er ist ein Jedi und...man hat uns gesehen als wir uns umarmten."
Ich merke sofort, wie Padmé angestrengt versucht, ihren entsetzten Gesichtsausdruck zu verbergen. Ich wende meinen Blick ab und starre taub in die glühenden Kohlen, die eine angenehme Wärme nach den hohen Flammen spenden.
"Das ist- das ist-", die Senatorin, die immer ein paar aufmunternde Worte hat, weiß nicht, was sie dazu sagen soll. Zweifelnd ziehe ich eine Augenbraue hoch ohne den Blick von dem Kamin abzuwenden und ohne zu zeigen, wie sehr ich durch ihre Hilflosigkeit noch weiter in ein Loch der Verzweifelung gezogen werde. Ich hatte mich immer auf eine Lösung von ihr erhofft, wenn es brenzlig wurde. Das wird mir bewusst.

"Wo ist Obi Wan?", fragt sie statt einen Ausweg zu finden.
"Redet mit dem Mann."
"Weißt du, um wen es sich handeln könnte?", will Padmé wissen, ich schaue wieder auf.
"Nein", entgegne ich schüttle sachte den Kopf, "Er sah jedoch nach Jedi aus."
Vielleicht hätte ich diese Info für mich behalten sollen, denn wenn Padmés Gesichtsausdruck vorhin besorgt war, so ist er jetzt sichtlich entsetzt.

"Ein Jedi?", wiederholt sie entsetzt und legt eine Hand an ihre Stirn, als wolle sie lästige Kopfschmerzen vertreiben, "Bist du dir sicher?"
Ich nicke und kann nur hoffen, dass Obi Wan sich irgenwie aus der Situation rausredet...

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OBI WAN KENOBI

Meine Maske aus Unwissenheit fällt so schnell wie der Blasterschuss eines Kopfgeldjägers. Mace sieht mich selbstsicher an und ich komme nicht umhin, Abneigung für ihn zu empfinden.
Dann spüre ich plötzlich einen unbekannten Druck in meinem Kopf, der hartnäckig gegen den Schutzwall meiner Gedanken drückt. Ich kann nicht glauben, was Winduu versucht zu tun.

"Raus. Aus. Meinem. Kopf!", presse ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor, benutze die Macht, um eine weitere Blockade vor meinem Geist zu errichten. Zorn lodert in Mace' braunen Augen, die mich unverwandt anstarren und nach einer weiteren Gefühlsregung in meinem Gesicht zu suchen. Allein meine rechte Hand habe ich im Schutz des weiten Mantelärmels zu einer eisernen Faust geballt. Wie kann er es wagen, mich wie ein Verräter zu behandeln? Als wäre ich längst auf die dunkle Seite übergelaufen.

"Ich habe nicht die geringste Ahnung, was du mit 'gestern Abend' sagen willst", lüge ich ihm ins Gesicht, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Er ist es nicht wert, meine Beziehung mit Taia aufs Spiel zu setzen.
"Du weißt genau, was ich meine, Kenobi", erwidert Mace und ich stelle mir vor, in seinen Augen die Boshaftigkeit der giftigen Kohuns wandeln zu sehen. In Wahrheit ist es nur meine Abscheu gegenüber ihm und dieser Situation, in die er mich geführt hat.
"Nein, erklärt es mir."
"Nun gut, wie du willst. Ich sah, wie Miss Vassic und du am späten Abend vor der Bibliothek zusammen weggelaufen seid. Ich frage mich nur, was ihr Beide dort wolltet? Zusammen?"

Ein Lachen entflieht meinen Lippen. Nicht aus Belustigung über seine Aussage, sondern vor Erleichterung. Er hat also nicht gesehen, wie wir uns küssten, hat nicht gehört, was ich zu Taia sagte.
Ich presse die Lippen fest aufeinander, um bei dem Gedanken an gestern nicht zu grinsen und streiche mit beiläufig durch die Haare. Ich fange Mace Winduus verwirrten Blick auf, als ich ihm erkläre: "Da war nichts. Wir sind zusammen zur Bibliothek gelaufen, weil Taia meine Hilfe brauchte und ich dachte, es wäre wohl das Beste, darüber etwas nachzulesen."

Mein Gegenüber taxiert mich mit einem misstrauischen Blick und fragt nach: "Und worüber etwas lesen?"
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und will auf einmal selbst gerne wissen, weshalb Taia überhaupt so spät noch dort war. Stattdessen erwidere ich: "Sie hat schon seit Tagen Probleme, einzuschlafen. Medikamente oder dergleichen helfen ihr nicht, weshalb ich ihre letzte Hoffnung war."

Mace' Gesichtszüge entspannen sich merklich, obwohl noch immer ein Rest Misstrauen in seinen Augen funkelt.
"Ich werde euch im Auge behalten, gut rausgeredet, Kenobi." Das letzte Wort spuckt er förmlich vor meine Füße.
Erst als er hinter der nächsten Ecke verschwunden ist, erlaube ich es mir, endlich durchzuatmen.

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TAIA VASSIC

Mit einem Mal geht die Tür auf. Mein Kopf schnellt in ihre Richtung. Obi Wan betritt den Raum und hat kaum die Tür wieder geschlossen, als ich auch schon auf ihn zustürme und ihn in eine sanfte Umarmung ziehe.
"Wie ist es gelaufen? Was hast du gesagt?", will ich sofort wissen und versuche etwas in dem schönen Blau seiner Augen abzulesen.
"Krieg ich gar keine Begrüßung?", wispert er und legt seine Hände an meine Wangen. Sie fühlen sich wie immer an: warm und rau. Seine Finger streicheln über meine Haare, als er sich zu mir hinunter beugt. Sehnsüchtig schließe ich meine Augen und warte auf seinen Kuss.

"Das ist so romantisch!", werden wir von Padmé unterbrochen, der Moment ist zerstört. Wir werfen ihr einen bösen Blick zu, bevor Obi Wan einen neuen Versuch startet. Diesmal bin ich es jedoch, die ihn davon abhält: "Warte, erst möchte ich wissen, was du ihm gesagt hast."
Der Jedi schaut mich beleidigt an und grummelt etwas von wegen darf nicht mal meine Freundin küssen. Bei diesen undeutlich genuschelten Worten wird mir sofort wärmer ums Herz. Es ist das erste Mal, dass er es wirklich ausspricht.
"Mace hat uns gestern gesehen", er macht eine bedeutungsvolle Pause, in der mir das Herz zu Boden rutscht. Das darf nicht wahr sein. Wie soll sich Obi da rausgeredet haben? Aber bevor ich etwas dazu sagen kann, klärt mich der Jedi auf.

"Keine Sorge, er hat uns nur zusammen weglaufen sehen. Für das Übrige habe ich mir eine schöne Geschichte ausgedacht", sagt Obi Wan, ich kann ihm seine Erleichterung ansehen. Bevor er mich jedoch endgültig küssen kann, platzt die Person in das Gemach, von der ich am wenigsten gedacht hätte, dass ich sie wiedersehen würde.

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Ein riesengroßes Dankeschön an euch. Durch eure Unterstützung durch all die Reads, Votes und Kommentare haben wir wirklich die 1k geknackt! Ich habe mich sooooo unglaublich gefreut, als ich das gesehen habe und kann gar nicht glauben, dass wir wirklich schon über 1000 Reads zusammen haben!
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