Kapitel 15

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In der großen Halle war es ebenfalls merklich ruhiger geworden, wie ich bei meiner Rückkehr an Rorys Seite bemerkte. Wahrscheinlich ging auch hier das Leben zeitig los. Nur noch eine kleine Gruppe vor dem ausladenden Kamin war übrig geblieben, die aus Laird und Lairdess Donald bestand, sowie Laird MacKinnon, Kieran, Ian und ein paar weiteren Personen, deren Namen ich allerdings nicht kannte. Unsere Gastgeberin saß schläfrig in genau dem Sessel, in dem ich Sie bei meinem hastigen Aufbruch zurückgelassen hatte.

Leise dankte ich Rory mit einem kleinen Lächeln und gesellte mich wieder zu unserer Gastgeberin.

Ich konnte die Neugier förmlich spüren, die von Lairdess Donald ausging. 

"Bitte verzeiht meinem überstürzten Aufbruch, Mylady. Rory hatte mich geholt, da sich eine Eurer Küchenmägde die Hand und einen Teil ihres Unterarm verbrannt hat, als ihr ein Topf mit heißem Wasser entglitten ist", erklärte ich.

Sofort wich alle Schläfrigkeit aus ihrem Gesicht und sie richtete sich in ihrem Sessel auf.

"Oh wir furchtbar! Wie geht es dem Mädchen? Soll ich nach einer Heilerin schicken?", wollte Lairdess Donald energisch von mir wissen.

"Darcy, so hießt das Mädchen, schläft jetzt. Ihre Verbrennungen sind versorgt und sie hat auch etwas gegen die Schmerzen eingenommen. Es ist jedoch von großer Wichtigkeit, dass in nächster Zeit eine Heilerin in regelmäßigen Abständen nach Darcy und ihrer Verletzung sieht. Die Tante des Mädchens hat mir gesagt, dass in der Nähe eine Heilerin namens Brenna lebt und sie nach ihr schicken lässt", informierte ich unsere Gastgeberin.

Etwas beruhigt, doch noch immer wachsam, stieß Lairdess Donald einen kleinen Seufzer aus.

"Sehr gut, dass das Mädchen fürs Erste versorgt ist. Ich werde gleich morgen Früh nach Brenna schicken lassen, damit sie sich die Verbrennung ansieht", sagte sie mit leiser Stimme und wandte ihren Blick Richtung Feuer.

Ich konnte in ihrem Mienenspiel verfolgen, wie sie erst zufrieden in das flackernde Orange der Flammen blickte und im nächsten Moment mit gekräuselter Stirn zu mir hinübersah.

"Wer hat Darcy denn versorgt? Ich weiß, dass ein paar Frauen auf der Burg ein wenig über die Heilkunst wissen und kleinere und leichte Verletzungen selbst behandeln können. Doch wenn die Hand und ein Teil des Unterarms des Mädchens Verbrennungen tragen, sollte ich vielleicht doch sofort nach einer fachkundigen Heilerin schicken", überlegte sie unschlüssig.

"Ich versichere Euch Mylady, dass Darcy bis morgen versorgt ist. Meine Mutter hat mich viel über die Heilkunst gelehrt. Und falls das Mädchen heute Nacht noch etwas benötigt, habe ich ihrer Tante versprochen, dass sie mich jederzeit rufen kann", versuchte ich meine Gastgeberin gut zuzureden.

Erstaunt musterte mich Lairdess Donald mit hochgezogenen Augenbrauen, bevor ein schelmisches Grinsen in ihrem Gesicht erschien.

"Eine Heilerin also.... Du liebe Güte, weiß Laird MacKinnon davon?"

Ich zuckte verlegen mit den Schultern, bevor ich zögerliche den Kopf schüttelte.

"Nein, ich denke nicht. Ich habe zwar angedeutet, dass ich mich für Pflanzen interessiere aber es ist noch nicht zur Sprache gekommen. Auf unserem Weg hierher habe ich nur Rorys Halsschmerzen behandelt. Deswegen hat er mich vorher aus dem Saal zu Darcy geführt", sprach ich leise und wandte nun meinerseits den Blick ab.

Es war meinem Vater immer ein Dorn im Auge gewesen, dass ich den Bewohnern unseres Dorfes mit dem von Generation zu Generation weitergegebenem Wissen half. Zum einen war er der festen Überzeugung, dass es unter unserem Stand war so regelmäßig mit dem gemeinen Volk zu verkehren. Zum anderen belächelte er die Gebräue, Salben und Pasten, die ich herstellte und tat diese als unwirksam ab und meinte, dass ein richtiger, studierter Mediziner sich der Sache annehmen solle. 

Allana - Das VersprechenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon