Glück wohnt im Kopf ☆Ehrlich Brothers Fanfiction

Kapitel 86

Chris flog mit einem mulmigen Gefühl im Bauch nach Zürich. Ihm war schlecht, aber nicht wegen der Flugangst, sondern aus Angst vor seiner Freundin. Nur zu gut erinnerte er sich an die Ohrfeigen seiner Freundin als er mit unüberlegten Worten von seinem fast One Night Stand beichtete.
Andreas hatte in der Zwischenzeit Heike erreicht und ihr gesagt das Chris Bescheid weiss und er auch erst ausgeflippt war aber sich schnell beruhigt hatte als Andreas von der "rettenden OP" gesprochen hatte. Heike war hin und her gerissen von ihren Gefühlen. Sie freute sich das es eine Behandlungsmöglichkeit gefunden hatte, doch sie wusste Lena würde sich erst wehren, weil sie sich mit dem Leben im Rollstuhl arrangiert hatte, doch sie wusste auch wenn Lena sich in Amerika operieren lässt, wäre Heikes Job getan, denn sie war Mitarbeiterin der Paraklinik im Zürich und sobald Lena sich in die USA begibt würde ihr ein neuer Patient oder Patientin übergeben. Bisher war es immer so wenn nach Monaten die Patienten gingen, dass Heike keinen Kontakt mehr zu den ehemaligen Patienten hat, ausser sie kamen zu einer Kur oder wie Rainer zu weiteren Behandlungen wieder.
Es war ein Wechselbad der Gefühle, denn ihr war Lena wie kein anderer Patient vorher sehr ans Herz gewachsen. Sie hatte bisher immer professionell gearbeitet, doch Lena hatte sie auch auf privater Ebene ins Herz geschlossen. Sie gehen zu lassen, auch wenn es ihre Chance war wieder in ihr altes Leben zu kommen tat Heike gerade weh und sie durfte sich nichts anmerken lassen, bis Chris mit Lena gesprochen hat und musste ihn auch noch unterstützen.
Lena wusste das Chris heute zu ihr kommt und war total aufgeregt und aufgekratzt. Soviel konnte sie ihm zeigen, was Rainer bisher nicht gefilmt hatte.
Heike half ihr die Schienen an ihren Beinen zu befestigen, die Lena halt gaben und sie sich  dadurch auf Krücken fortbewegen kann. Doch damit wollte sie Chris überraschen. Die letzten 2 Wochen hatte sie mit etlichen Rückschlägen daran gearbeitet so 100meter "laufen" zu können.
Chris war gelandet und hatte sich direkt ins Taxi auf den Weg zur Klinik gemacht und auf dem Weg Lena geschrieben. Er freute sich, aber je näher er der Klinik kam, desto mehr stieg die Übelkeit in ihm hoch.
Dann war es soweit, das Taxi hielt vor der Klinik wo Heike schon auf ihn wartete.
Heike: Herzlich willkommen in Zürich
Chris: Womit hab ich diese Begrüßung denn verdient?
Heike: Andreas hat mich informiert dass du Bescheid weisst über die Komplikation bei der Not OP
Chris: Nennen wir es doch beim richtigen Namen. Es war ein Kunstfehler und ein Professor hat ihn verursacht. Ohne diesen Mann könnte Lena vielleicht schon wieder laufen.
Heike: Komm mal mit ich zeig dir mal was?
Chris war irritiert wieso Heike, die sonst alles komplett ausdiskutiert, genauso wie Lena, jetzt plötzlich das Thema wechselte, doch er folgte ihr.
Sie gingen in den Klinikpark. Es dämmerte schon, denn es war ja Mitte November und schon früh dunkel. Am Weg brannten schon kleine Lampen. Chris schaute sich immer wieder um, doch es waren nur Heike und er hier. Die Übelkeit war gerade purer Aufregung gewichen. Es war Lampenfieber wie kurz vor einer wichtigen Show. Er ahnte nicht, dass dies jetzt die Show seines Lebens werden würde.

Andreas hatte dagegen, was anderes angeleiert. Er hatte einfach zum Telefon gegriffen und in dem Hospital in Los Angeles angerufen und sich zu dem Arzt durchstellen lassen der den Bericht geschrieben hat. 1 Stunde sprach Andreas mit dem Arzt und ihm parallel alles über Lena was er hätte per Email geschickt, was dieser sich direkt ansah. Der Zufall kam Andreas nämlich gerade zu Hilfe und so stellte sich raus das Dr. Sandman nach 14Jahren in Amerika einfach ein N abhanden gekommen war und er eigentlich Dr.Sandmann heisst und in Heidelberg sein Medizinstudium und gemacht hat und gebürtig aus Bielefeld kommt.
Somit konnten sie sich in deutsch über Lenas Fall unterhalten und Dr.Sandmann brauchte keine Übersetzung der Unterlagen.
Nach Sichtung aller Unterlagen die Andreas Vorlagen erklärte sich Dr.Sandmann bereit das Gutachten zu erstellen und Lena zu operieren.
Allerdings hatte die Sache ein Haken. Man kennt es aus Deutschland. Wenn man einen Facharzt Termin braucht, dann muss man locker 6Wochen warten. Lena musste nun bis Mitte Februar warten. 3Monate. Doch Andreas sagte zu. Sein Bruder würde toben, denn sie waren da noch voll auf Tour und Lena wäre an seinem Geburtstag nicht da, denn da soll die alles entscheidende Operation stattfinden.
1Woche vorher würde sie hinfliegen.
Andreas war Happy, denn es ging um Lena. Erst als er es Stephie erzählte, schlug sie sich die Hände vor den Kopf und machte ihrem Mann klar, dass er sich gerade übelst in das Leben von Lena eingemischt hatte und ob Chris das so toll findet wo er das Versprechen von Andreas hatte sich  nicht mehr ins private einzumischen, bezweifelte Stephi sehr.

Heike stellte Chris mittig auf eine Wiese, mittlerweile war es dunkel, und sagte ihm er soll warten. Dann ging Heike weg. Rechts neben Chris wurde es hell. An die Hauswand der Klinik wurde etwas projektiert. Das Haus war sozusagen die Leinwand. Es wurden Bilder von Lena gezeigt vom Unfall, die ersten Bilder im Rollstuhl, Bilder wo Chris mit Lena bei der TV Show tanzt, Bilder aus der Insta Story, und auch wo Lena was an die Beine bekam, doch was erkannte Chris nicht. Doch was er erkannte war, dass Lena plötzlich zwischen zwei Stangen stand. Chris liefen die Tränen. Sie stand. Sofort schossen Chris Gedanken in den Kopf, dass diese OP in Amerika vielleicht nicht nötig war, dass er es Lena nicht sagen muss. Dann ging die "Leinwand" aus und mit einem Zündmechanismus entflammten nach und nach auf einer Länge von 50meter mehrere Fackeln und nachdem Chris Augen sich von diesem erneuten dunkel hell Wechsel erholt hatten erkannte er das dort jemand stand. In einem weissen Rennanzug an Krücken und ihm nach und nach in kleinen Schritten zu ihm kam. Lenas laufen war zwar eher ein Krücken vor und Beine hinterher ziehen, aber das war egal, sie bewegte sich auf ihren Beinen mit Gehhilfen fort und nicht im Rollstuhl. Heike lief mit dem Rollstuhl hinter ihr und ihr liefen die Tränen. Zu dem allen lief eine Besondere Musik aus Lautsprechern "Conquest of Paradies" von Vangelis, ein Kämpferischer Song, ein Song der bei ihren Siegesfeiern immer lief und dies war für Lena ein Sieg. Ein Sieg gegen sich selbst.

Chris liefen die Tränen und zu gerne wollte er zu Lena gehen, doch sobald er es wollte sagte sie nur "Nein bleib da". Es dauerte etwas, aber Lena liess sich dann in Chris Arme fallen und schmiss die Krücken weg. Engumschlungen standen sie nun da und küssten sich. Ein schöneres Wiedersehen gab es nicht, doch sie wussten ja nichts davon was Andreas mit Dr.Sandmann besprochen hat.