19 ⇴ Not Again...

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Gelandet waren wir in London. Da wir aber nicht gesagt bekommen haben, was genau wir in England machen würde, war ich schwer davon ausgegangen, dass wir in London umhertourten.

Aber seit wir in den Bus eingestiegen sind, der uns zu unserem Hotel fuhr, flog die Londoner Landschaft an uns vorbei und bevor wir es wussten waren wir auf einer Autobahn, die aus London herausführte.

Ich fragte mich erst jetzt, was für Erwartungen ich an die Schule gehabt hatte.
Ich wusste, dass man keine zu hohe Erwartungen an die Kursfahrten einer Schule in USA haben sollte, aber da wir schon nach England flogen, hatte ich gleich etwas krasseres erwartet.

Der Bus fuhr uns in eins kleine Stadt. Geschlagene 60 Minuten saßen wir in dem kleinen Bus noch drinnen, bevor wir uns in unser Hotel begeben konnten.

Ich hatte nach dieser Enttäuschung etwas schlimmeres erwartet, deswegen fand ich das Gebäude vor mir gar nicht so schlecht.

Mr. Darren war der erste der Schritt ins Hotel machte und sich dann die Zimmerschlüssel holte. Wir warteten auf ihn zusammen in der Lobby.

Er kam freudestrahlend mit Schlüsseln zurück. "Jeder zweite bekommt einen Zweierzimmer."
Ich und Ava warfen uns verschwörerische Blicke zu.

Alle hatten sich ziemlich schnell zusammengefunden und wir bekammen unser Zimmerschlüssel natürlich als letztes. Alle waren schon nach oben gejagt, um sich ihr Zimmer anzukucken.

Trenton verabschiedete sich mit einem unbemerkbaren Zwinkern in meine Richtung.

"Und ihr zwei letzten seid die Glücklichen. Ihr bekommt das Viererzimmer, denn sie hatten nur noch dieses eine übrig."

Ich schaute zu Ava und ich wäre im Begriff einen peinlichen Laut von mir zu geben.
Ava sah mich mit großen Augen hier.

"Hier ist euer Schlüssel. Ich bin dann mal weg" sagte Mr. Darren und verschwand in einem der Aufzüge, der sich gerade auftat.

"Party" rief Ava.

"Ava, keine Party" warnte ich sie.

"Warum nicht? Wir werden eine Menge Spaß haben und wir haben ein Viererzimmer" sagte sie verzweifelt.

Ich sah sie an, als würde ich sie jagen bis sie starb. "Es gibt auch Chips" sagte Ava und lächelte.

Ich glühte sofort. "Chips? Sicher, dass sie in England gut sind?"

"Das tut nicht zur Sache."

"Aber die Party ist nur unter uns!" mahnte ich.

"Du Langweiler" rief sie entrüstet, aber da hatte ich schon meinen Koffee genommen und war in Richtung Aufzug gelaufen.

"Warte auf mich" rief Ava und lief mir hinterher. "Bitte" bettelnd sah sie mich an während sie aufgeholt hatte.

"Entweder gibt es eine Party unter uns. Oder es gibt gar keine Party. Das ist deine Entscheidung."

"Maaan. Meinetwegen, aber dann gibt es keine Chips."

"Wie kann man eine Party ohne Chips feiern" entsetzt sah ich sie an und blieb stehen. Diesmal war sie diejenige, die einfach weiterlief. Leider wusste sie, dass sie mich bei den Chips hatte.

"Okay, okay, meinetwegen" sagte ich und rannte ihr hinterher.

"Heute Abend. In unserem Hotelzimmer. Du bezahlst die Chips und es werden nicht mehr Leute kommen, als unser Kurs."

Ava lächelte strahlend.
Ich erinnerte mich, wie sie das letzte Mal gesagt hatte, dass es Spaß machen würde und ich am Ende mit Trenton bei einem Denny's gelandet war. Die Sache mit Trenton war alles andere als schlecht gewesen, aber die Party war zum Kotzen.

Verdammt. Ich bezweifelte, dass es diesmal viel besser werden können.

"Du hast den Alkohol vergessen." Ich seufzte. Der gute alte Alkohol, der Leute tun lässt, wovon sie ihre Finger eigentlich lassen sollen. Ich drückte meinen Finger auf den Knopf, der den Aufzug in diesen Stockwerk fuhr.

"Wir sind nicht 21 Jahre alt, wie sollten wir es kaufen." Missmutig schaue ich die Aufzugtür an, während ich mich auf mein Koffer setze und auf das Geräusch warte, dass den Fahrstuhl wieder freigibt.

"Gesetzlich ist es erlaubt mit 18 Alkohol zu kaufen in England. Ist es nicht geil?" Ich sah sie misstrauisch an.

"Wir sind auch noch keine 18."

"Aber der Kurs ist mit 2 Klassen gemischt. Aus der zwölften und aus der elften." Der Aufzug ging mit einem 'ping' auf.

Ach ja stimmt. Deswegen war Trenton auch bei uns.

"Und wer besorgt es?"

"Im Flugzeug saß ich neben Parker. Wir haben uns ein bisschen angefreundet und er hat mir erzählt, dass er 18 ist."

"Ich dachte, du hättest Augen für Ocean?"

"Ich habe gesagt, dass ich mich mit ihm angefreundet habe und nicht, dass ich einen Crush habe."

Ich lachte. Der Aufzug ging mit einem 'ping' wieder auf und wir traten raus.

Unsere Zimmer trug die Nummer 218. Der Gang fing bei 200 an.
Ich folgte dem Gang bis ganz nach hinten. Mindestens würden wir nur einen Nachbarn stören.

Ich schloss die Tür auf und riss die Augen auf. Wir hatten ein Panorama Zimmer! Ein riesiges Panorama Zimmer!

Er hatte gesagt, wir hätten nur ein Viererzimmer, aber kein Panorama Zimmer!

"Ava schau dir das an!" rief ich. Die Landschaft war noch lange nicht schön, aber es reichte, dass wir einen Panorama haben.

"Die Party wird riesig werden"

"11 Leute und nicht mehr" sagte ich streng. Ich wusste eins. Ich würde meine Sachen heute Nacht nicht auspacken. Wenn jemand kam und unser Zimmer vermüllte hoffte ich einfach, dass niemand meinen Koffer berühren würde, denn ich würde es verstecken.

"Sag Parker bescheid, dass er jetzt losgehen soll, wenn er rechtzeitig anfangen will."

"Mir gefällt es, dass du die Aufgaben in die Hand nimmst" rief Ava und verschwand sofort aus dem Zimmer. Ich schob meinen und ihren Koffer in den Wandschrank und mein Handy in das Safe.

Da ich nicht etwas mit der Party zu tun haben wollte und wusste, dass Ava es verstehen würde nahm ich einer der Key Cards und ging nach draußen um einen Spaziergang zu machen.

Draußen atmete ich die frische, kühle Luft ein, die mir in Kalifornien nicht zustand. Ich mochte, wenn es warm war, trotzdem war genau dieses Wetter die perfekte Temperatur.

Ich lief zu einem See, der in der Nähe war und ließ mich auf die Bank nieder. Irgendwie gefiel mir diese Ruhe.
Abgesehen von den quakenden Enten, die sich auf dem See befanden.

Ich beobachtete, dass auch ein paar Schwäne auf dem See waren und war ganz verzückt.

Ich wartete eine halbe Stunde, denn es kam nicht oft vor, dass ich Zeit für mich nahm und nichts tat. Dann machte ich mich wieder auf dem Weg nach Hause. Oder eher ins Party-Hotel Zimmer. Ich war gespannt, wie ich es vorfinden würde und hoffte für Ava, dass es einigermaßen okay aussah.

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