21 ⇴ Strip-Boy

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Dreimal dürft ihr raten wie die Party gestern geendet hatte. Mr. Darren war aufgetaucht und hatte die komplette Party genau in der Sekunde versaut, nachdem wir noch eine Runde Flaschendrehen gespielt hatten.

Er wollte bei mir und Ava vorbeischauen, ob bei uns alles in Ordnung wäre und hatte uns genauso vorgefunden, wie ich heute morgen aufgewacht war.

Oh Mann. Wir haben einen riesen Anschiss bekommen. Und heute durften wir in diesem Hotel verroten.

Da alle auf der Party waren, hatte alle die selbe Strafe ereilt. Ava und ich inbegriffen.
Nur dass ihr Zimmer nicht nach Schweiß roch.

Mr. Darren wachte streng in der Lobby über uns, sodass er mitbekommen würde, wenn jemand versuchte sich vom Hotel zu entfernen. Den ganzen Mittag verließ er seinen Posten nicht.
Sogar als er sein Mittagessen aß, hatte er die Frau am Schalter gefragt, ob er ihr etwas bringen könnte.

Ich war genau in dem Moment da gewesen. Er hatte mich mit messerscharfen Augen beobachtet, obwohl ich mich nur ins Restaurant mit Ava setzte.

Ich wusste nicht, warum er so paranoid war, denn wir hätten hier sowieso nichts unternehmen können, außer nochmal zu dem See zu laufen, an dem ich gestern Abend war, bevor die Party angefangen hatte.

Nach dem Mittagessen, waren wir zwei wieder hoch gegangen und hatten es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht und Fernseher geschaut.

Jetzt, da ich nachdachte fiel mir auf, dass Partys in England auf einem Hotelzimmer zu machen warscheinlich illegal war.

Wir hatten im Nachhinein Glück gehabt, dass es nur Mr. Darren war, der uns erwischt hatte.
Er hatte die Polizei zum Glück nicht eingeschaltet, aber deswegen saßen wir jetzt hier auf dem Sofa und ich gähnte vor Müdigkeit. Es war schon etwas später. Da der Tag so langsam war, fühlte ich mich auch damit sehr müde an.

Irgendwann war ich auf dem Sofa eingeschlafen und ich sah, dass es komplett dunkel draußen geworden war.

Ava saß neben mir auf der Coach und schlief auch.

Mein Mund fühlte sich staubtrocken an, weswegen ich mir eine Jacke überzog und in die verlassene Lobby ging.

Ein Mann stand an der Rezeption, sonst war sie menschenleer.

"Könnten sie mir bitte ein Glas Wasser geben" fragte ich und er nickte.

"Warten sie kurz. Ich bin gleich wieder zurück."

Ich nickte und setzte mich in das Sofa, gegenüber der Rezeption.

"Cara. Was machst du denn hier" fragte plötzlich eine Stimme hinter mir.

"Trenton?" Ich drehte mich erschrocken um und schaute ihn fragend an.

"Du hast mir meine Frage nicht beantwortet" sagte er vorwurfsvoll.

"Dasselbe könnte ich auch dich fragen."

Ertappt sah er sich um und schaute nach draußen. Ich drehte mich in Die Richtung, wo er hin schaute und schaute in das Gesicht von Strip-Boy.

Er stand draußen und winkte Trenton heftig zu. Sowas wurde es bei uns zuhause niemals geben.

"Was macht er denn hier" frage ich.

"Na, weil..."

"Lüge mir nicht ins Gesicht, wenn es schon so offensichtlich ist."

"Miss? Hier ist ihr Glas Wasser" sagte der Typ von der Rezeption.

Ich nahm es dankend an, bevor ich ein Schluck trank und es auf den Tresen haute. Der Ton hallte und der Typ bittete mich leiser zu trinken.

Das konnte er sich so gut, wie sich seine Worte in den Arsch zu schieben.

"Was macht der da hier" fragte ich schärfer und deutete auf Strip-Boy.

"Cara, du musst nicht alles wissen."

"Was treibst du schon wieder?"

Trenton stöhnte genervt. "Tun wir jetzt so, als wären wir zusammen nach dem Kuss?"

Ich lief warscheinlich dunkelrot an. "Nein. Ich meinte..." stotterte ich. "Ich bin eine Freundin von dir, also ist es mein Recht dich vor schlimmen Sachen zu bewahren."

Er lachte. "Das hier ist alles andere als  schlimm. Das hier mache ich jeden Montag und Donnerstag Abend. Und weil unser. Toller Lehrer gerade seinen Posten verlassen hat, ist es meine Chance abzubauen."

"Autorennen? Schon wieder? Außerdem, hier in England?"

"Warum nicht" fragte er.

"Weil halt..."

Mir fiel nichts mehr ein zu sagen, also nahm ich mein Glas Wasser und trank zwei Schlucke davon.

"Nimm mich mit" sagte ich dann, als Trenton sich schon zum Gehen wandte.

"Was" entfuhr es ihm. Entsetzt schaute er mich an.

"Du hast mich schon verstanden" sagte ich und sah ihm trotzig in die Augen.

"Nein, ich nehme dich ganz sicher nicht mit."

"Zuhause hattest du auch keinen Problem damit."

"Aber hier ist es anders. Ocean und Harper sind nicht da."

"Aber du bist da!" Mit schnellen Schritten lief ich zu ihm und krallte meine Finger in seine Arme.

"Nimm. Mich. Mit." befahl ich.

Trenton schaute mich stillschweigend an, dann schlich sich das hübsche Grinsen auf seine Lippen und ich erwischte mich dabei, wie ich darüber nachdachte, wie es sich anfühlen würde meine Lippen wieder aif seine zu pressen und...

Stoooopp! Mein Magen rebellierte gegen den Willen meines Gehirns. Und mein Herz setzte einmal aus, weil das Lächeln auf Trentons Lippen immer noch da waren.

"Mach aber nichts unsinniges, okay?" Ich nickte, da seine Miene wieder ernst geworden war.

"Ich verspreche es hoch und heilig" sagte ich und machte einen Kreuz auf mein Herz.

Er nickte und ich trank meine letzten Schlucke Wasser aus dem Glas, dann folgte ich ihm nach draußen.

"Na endlich ihr Turteltäubchen. Ich warte seit einer gefühlten Ewigkeit" sagte der besagte Typ grinsend.

Strip-Boy wendete sich an Trenton. "Wie heißt sie, Bruder. Sie ist echt scharf!"

"Sie heißt Cara und hat einen Freund."

Bitte was?!

In dem Moment, als er sagte, dass ich einen Freund hätte, hatte ich mich meinen Kopf entsetzt zu Trenton gedreht.

"Ach" sagte Strip-Boy spöttisch. "Und gestern hat sie dich geküsst, als wärst du das letzte Wasser Tropfen auf Erden?"

Ich wollte ungern an das Szenario von gestern erinnert werden.

"Ja hat sie. Denn ich bin ihr Freund!"

Ich fühlte mich in einem schlechten Buch. Lauter Kitsch, die von irgendwelchen 11 jährigen geschrieben wurden, die sich genau das hier wünschten und ihre leise Verzweiflung auf einer Online-Plattform veröffentlichen.

"Mann, das hätte ich nicht gedacht." Natürlich nicht, denn si war es auch nicht. "Herzlichen Glückwunsch!"

"Danke" sagte Trenton und grinste sein charmantes Grinsen. "Meine kontrollfreakige Freundin hat beschlossen mitzukommen."

Zwei Fliegen mit einer Klappe. Zwar nicht sieben, aber ich wusste gerne, wie viele er ingesamt schon in den Arsch getreten war.

Er hatte das gesagt, damit er mich ärgern konnte. Dieses...!

"Na los steigt schon ins Auto" rief Strip-Boy, dessen Name mir immer noch unbekannt war, es aber egal war, weil ich ihn insgeheim schon Strip-Boy getauft hatte. Es passte auch perfekt zu ihm. Also ließ ich es einfach bei Strip-Boy.

Drive Fast | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt