Prolog

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Dunkel wars, der Mond schien helle. Schnee lag auf der grünen Flur...

Kleiner Spaß^^ Jetzt geht's erst los, viel Spaß beim Lesen!

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Ein Sturm sucht die Welt heim! Regen prasselt mit rasender Geschwindigkeit auf den Boden und ein Wind pfeift kräftig über die Landschaft. Immer wieder kracht ein Blitz durch die Wolkendecke, gefolgt von einem Donnerschlag als würde eine Explosion erklingen. Es ist Nacht und das Unwetter verhüllt den Vollmond, welcher friedlich auf seinem Platz am Himmelszelt ruht.

Das Licht der Energie erhellt die Umgebung und zeigt ein Feld, welches schon lange keine Ernte mehr hervorgebracht hat. Ein großes, altes Anwesen steht alleine in dieser verlorenen Landschaft. Wie eine müde Bestie, deren Umrisse man durch den Sturm nur schattenhaft erahnen kann.

Trübes Licht scheint aus den Fenstern und die Ursache sind Kerzen, welche ihren schwachen Schein aus einem antiken Kerzenständer, auf eine rot-braune Wand werfen. Das Anwesen scheint an sich ziemlich antik und altmodisch eingerichtet zu sein. Alte Kommoden, handgefertig aus dunklem Holz, stehen verteilt an den Wänden und in den Räumen. Große Spiegel, deren Rahmen in echtem Gold aufwendig verziert wurden.

Breite King-Size Himmelbetten mit seidigen Vorhängen und die Decken der einzelnen Räume wurden allesamt mit eigenartigen Motiven und Szenen bemalt. Die eine Decke zeigt Flammen, während steinerne Klippen hervor ragen. Ein Geschöpf das man für einen Dämonen halten kann, hält den Schädel eines Menschen über den Kopf. Ein anderes Bild zeigt zum Beispiel ein Massenmorden.

Kreaturen mit spitzen Fingernägeln und langen Eckzähnen überfallen Unschuldige. Zerreißen ihnen die Körper oder saugen sich an deren Hälse fest. Ebenso vorhanden ist die Szene von Kreaturen mit Fell am ganzen Körper. Große Ungetüme mit dem Aussehen eines Wolfes, welche in einer bitteren Schlacht gegen die Blutsauger fallen. Abstrakt und düster und doch auf eine eigene Art ein schönes Meisterwerk.

In einem Zimmer schläft ein 2 Jahre alter Junge in einem fast schon kryptisch wirkenden Bett. Ein älterer Mann mit schwarzen Haaren und in einem ebenso schwarzen Anzug gekleidet betrachtet den Jungen wie er so friedlich schläft. In der Hand hält er ein Weinglas, welches auf den ersten Blick mit Rotwein gefüllt ist. Nach einem kurzen Schwänken und einem langen Schluck ist das Gemisch viel zu dunkel und etwas dickflüssiger als ein Wein eigentlich sein sollte.

Nach einem erneuten Schluck stellt der Mann das Glas auf einem handgeschnitzen Holztisch ab und nähert sich dem Jungen um ihm durch das brünette Haar zu streicheln. Die Ruhe wird gestört als es leise, aber energisch, an der Tür klopft. War der Blick des Mannes eben noch erfreut auf den Jungen gerichtet, verfinstert er sich nun und wendet sich dem Störenfried zu. Mit gesenkten Kopf steht einer aus seinem Clan vor ihm und wartet auf die Erlaubnis.

Der ältere Mann wirft dem Unterwürfigen einen vernichtenden Blick zu. Als er spricht ist seine Stimme weich, samtig und doch schwingt ein eisiger Hauch hinterher. "Was soll die Störung?" "Vergebt mir, Graf. Aber unten in den Kerkern ist etwas besonderes..." Durch eine Hand an der Schulter bricht der Sprecher ab und schaut aus grauen Augen fragend zu seinem Oberhaupt.

Der Graf greift sich sein Glas und gönnt sich einen Schluck, ehe er wortlos an dem Mann vorbei geht und durch die Gänge schlendert. Das Anwesen schaut von Außen klein ist, besitzt aber unterirdische Gänge und Räumlichkeiten zu denen das Oberhaupt nun unterwegs ist. Hinter einer massiven und auch schon rostigen Eisentür, führt eine Treppe im gewundenen Stil tief in den Untergrund.

Das Rasseln von Ketten und ein modriger Geruch kommen ihm entgegen, was den Mann ein kurzes, hämisches Grinsen entlockt. Am Grund angekommen leuchtet elektrisches Licht an den Wänden und angewidert von der Technik wendet der Anzugträger erst seinen Blick ab, um sich an dieses grelle gelb-weiß zu gewöhnen. Schnell strafft er die Schultern und geht dann den Gang entlang.

Der Gang führt nur gerade aus, während sich links und rechts abgeschlossene Räume befinden. Anstelle einer Tür befindet sich ein Gitter, welches die ganze Wand einnimmt und somit den ganzen Raum öffentlich macht. In jeder dieser Zellen ist Stroh ausgelegt und eine Art Decke, sowie zwei Hundenäpfe. Eines mit Wasser gefüllt, das andere mit rohem Fleisch. Dem Geruch nach zu Urteilen könnte man meinen, dass hier und da sogar Mensch dabei ist.

Aus den Wänden kommen dicke, metallene Ketten, welche benutzt um den Hals eines großen Wolfes gebunden sind. In jeder Zelle befindet sich je eine diesee Kreaturen, das Fell filzig und abgestanden, hier und da fehlt es sogar ganz und macht eine kahle Stelle, wo man graue Haut erkennt. Die Augen funkeln blutrot, was für Wölfe... ja auch für Werwölfe untypisch ist, den Grafen aber nicht weiter stört. Weiter hinten befinden sich Zellen mit frisch gefangen Werwölfen, die noch unberührt sind.

Was heißt frisch... sie wurden noch nicht verändert. Ketten rasseln, während die männlichen Wandler verzweifelt versuchen sich zu befreien. In der letzten Zelle befindet sich ein weibliches Geschöpf, schwach und erschöpft, liegend und in ihrer Wolfsform. Sie liegt auf der Seite den Blick genau auf den Mann im Anzug gerichtet, der vor das Gitter tritt. Angst und Trauer kommen dem Mann aus blau-grünen entgegen, während er halb versteckt an ihrem Bauch Bewegungen wahr nimmt.

Ein kurzes Schnippen und ein stiller Wächter öffnet eine Tür am Gitter, während die männlichen Werwölfe intensiver an ihre Ketten ziehen... vergebens. Der Graf trinkt sein Glas leer und reicht es dem Wächter, ehe er in die Zelle geht und sofort eine Blutlache im Stroh erkennt. Nach einem Blick auf die Wölfin erblickt er auch den Grund dafür. Sie hat Nachkommen geworfen.

Der Graf zeigt ein zufriedenes Grinsen, stockt aber in der Bewegung als er erkennt, was da am Bauch der Wölfin liegt. Er spürt das schlagen zweier kleiner Herzen und riecht Schnee, Zitrone und Lilie. Der liebliche Geruch irritiert ihn, auch das beide Welpen schneeweißes Fell haben und allein jetzt schon kleiner und zerbrechlicher wirken und er hat hier in seiner Zucht schon viele Welpen gesehen!

Kann es sein...? Stille, nur das Saugen der Welpen, sowie das entkräftete Atmen der Wölfin erfüllen die Luft, während entfernt die noch nicht veränderten Werwölfe gegen ihre Gefangenschaft rebellieren. Der Anzugträger tritt zum Gitter zurück und wartet, bis die Zelle wieder verschlossen ist. "Füttert sie. Sie soll die Welpen versorgen bis sie selbstständig essen können, danach gewehrt ihr Ehre des Todes."

Der schweigsame Wächter nickt und zieht sich leise zurück. Der Blick der Wölfin bleibt unverändert, während ein fieses Grinsen des Grafen Gesicht ziert. Vor 2 1/2 Jahren segnete ein Blutmond seinen Clan. Seine Frau starb, aber sein Sohn kam zur Welt. Unter dem Blutmond geboren besitzt er mehr Macht und Stärke als jeder andere des Clans! Eines Tages sogar stärker als er selber...

Und jetzt zu einem Vollmond gleich zwei Omegas! Die Mächte des Mondes meinen es gut mit seinem Clan. Jetzt muss er nur noch seinen Sohn vorbereiten und die Omegas zu willigen Sklaven machen, wie den Rest des Schatten-Rudels, dann steht ihrer alleinigen Herrschaft nichts mehr Wege!

Blutiges GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt