Twin

Kapitel 5

*Joy POV*

Ich wache auf. Schweißgebadet. Ich hätte den Film nicht mit schauen dürfen. 4:30 Uhr. Fantastisch. Ich habe genau 3 Stunden geschlafen. Warum musste ich auch diesen Horrorfilm mitschauen? Ich wusste genau, dass es so aus geht. Ich schwinge meine Beine aus dem Bett, setze mich an die Bettkante und schalte das Licht an. Draußen brennen noch immer die Straßenlaternen, oder wieder? Ich weiß es nicht. Was ich allerdings weiß ist, dass ich alleine nicht mehr einschlafen kann. Zu Zayn kann ich nicht gehen und das will ich eigentlich auch gar nicht. Er würde sich nur lustig über mich machen.

Ich stehe auf, schalte das Licht wieder aus, renne aus meinem Zimmer und schalte so schnell wie möglich das Licht im Flur mit zitternden Händen an. Dunkel ist das letzte was ich jetzt gebrauchen kann. Schnell tapse ich die Treppe nach unten. Ich schalte so schnell wie ich nur kann das Licht im unteren Gang wieder an und im oberen wieder aus.

"Niall." flüstere ich als ich die Tür öffne. "Hm?" grummelt er. "Kann ich zu dir kommen? Ich kann nicht schlafen." murmele ich und schiebe mich ins Zimmer um die Tür schließen zu können. "Komm her." murmelt er verschlafen und schlägt seine Decke hoch. "Danke." flüstere ich und lege mich unter die warme Decke zu meinem Bruder. Keine zwei Sekunden später schlafe ich ein.

***

"Morgen." murmele ich verschlafen und lasse mich auf einen Küchestuhl fallen. Vor mir sitzen Louis und Harry die mich breit angrinsen. "Na du Angsthase? Konntest du nicht schlafen?" fragt Louis belustigt. "Sehr witzig." sage ich ironisch und trinke einen Schluck von meinem Kaffee. Niall kommt in die Küche und setzt sich neben mich. "Warum hast du es ihnen erzählt?" zische ich ihn von der Seite an. "Sie sind meine Brüder. Ich konnte nicht anders."-"Ich bin deine Schwester?" frage ich entsetzt muss aber trotzdem lachen.

"Was steht heute so an?" fragt Niall. "Ich hab gedacht ich lasse mir ein Tattoo stecken und du kommst mit." ich beiße mir auf die Lippe und schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Kannst du gerne machen. Aber ohne mich."-"Warum?" frage ich und ziehe das a lang. "Ich kann das nicht sehen. Wenn du meinst, dass du dir eins stechen lassen musst geh mit Zayn oder Harry die haben erfahrungen. Zayn kommt in die Küche und mustert uns. "Was ist mit mir?" fragt er mit gerunzelter Stirn. "Du gehst mit Joy zum tätowieren." sagt Niall schnell und schneidet mir somit das Wort ab. "Ja, klar gerne. Ich mach dir einen Termin bei meinem Lieblinsstudio." zwinkert er und verschwindet. "Du scheinst es Zayn wohl angetan haben sonst ist er nicht so sondern sehr lazy." flüstert Niall. "Das hab ich gehört!" kommt es aus dem Wohnzimmer. Ich schmunzele und stehe auf um meine Kaffeetasse in die Spüle zustellen. "Ich geh mich fertig machen." lächele ich und laufe an Zayn im Wohnzimmer vorbei und die große Treppe rauf ins Badezimmer.

Ich putze mir die Zähne und laufe in mein Zimmer. Mein Kleiderschrank ist zwar viel zu voll gepackt für 6 Wochen, finde allerdings trotzdem keine passende Klamottenkombination. Im BH und meiner Schlafshorts stehe ich vor meinem Schrank und weiß nicht was ich anziehen soll. Schlussendlich entscheide ich mich für eine helle High-waist Jeans und einen einfach schlichten schwarzen Pullover. Und dafür habe ich jetzt so lange gebraucht? Echt jetzt? Ich ziehe mir meine Chucks an und denke mir, wir müssen ja keine Schneewanderung machen also reichen die Chucks. Es klopft. "Joy?" fragt Zayn und kommt einfach ohne eine Antwort von mir abzuwarten rein. "Ja?" frage ich und stelle meine Handtasche aufs Bett. "Um halb 12 haben wir beziehungsweise du ein Termin. Was willst du eigentlich machen lassen?" fragt er. Ich deute auf die Stelle unterhalb meines Handgelenkes und lächele :" Hier einfach nur ein kleines Herz. Für den Anfang reicht das."-"Und dafür brauchst du mich?" fragt er lachend. "Ich hab halt Angst." sage ich und nehme meine Bürste in die Hand und beginne meine Haare zu bürsten. "Wie heute Nacht?" fragt er. "Kann sein." murmele ich und bürste meine langen braunen Haare immer noch. Ich höre leichte aber ebenso schwere Schritte hinter mir. "Ich hab dir doch gesagt, du kannst zu mir kommen." raunt er mir nun ins Ohr, da er nun genau hinter mir steht. "Ich hatte Angst du würdest mich auslachen."-"Ich hätte dich nicht ausgelacht. Im Gegenteil, es hätte mich gefreut, wenn du zu mir gekommen wärst." murmelt er und legt eine Hand um meine Taille und dreht mich zu sich um. Blau trifft auf braun. "Hmm." mache ich nur und beiße mir wie so oft auf die Lippen. Er kommt immer näher. Er wird mich küssen. Oder doch nicht? Er lehnt seine Stirn gegen meine und schaut mir noch tiefer als eh schon in die Augen. "Mach dich fertig. Wir müssen los." flüstert er, gibt mir einen Kuss auf die Nasenspitze und verlässt den Raum. Wie angewurzelt stehe ich da und befreie mich nach 2 Minuten aus meiner Starre als mir einfällt, dass Zayn gesagt hat, dass wir eigenlich los müssen.