57 | Realität

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,,Ich kann es immer noch nicht fassen?", meine Mutter wirft mir einen Ungläubigen Blick zu.

,,Dass es ausgerechnet Yoongi ist? Wir wissen Bescheid, Schatz", mein Vater lacht etwas amüsiert und zwinkert mir zu. Gequält lächle ich zurück.

Es hätte nie so kommen sollen.

Aber ich fühle mich teils erleichtert. Dass Yoongi nachgeben hat und eingewilligt hat, zum Abendessen vorbeizukommen und nicht abgesagt hat. Vor viel zu vielen Wochen hätte er nicht mal freiwillig mein Haus betreten.

,,So richtig habe ich ihn das letzte Mal vor drei Jahren gesehen, wenn ich mich nicht entsinne", kommt es von meinem Vater, der wieder zu mir blickt.

Eine Erklärung mehr, weshalb die beiden nicht wissen, dass Yoongi und ich eigentlich nicht gut aufeinander zusprechen gewesen sind. Den Vorfall von vor ein paar Jahren mit Yoongi hat vor meinen Eltern nie meine Lippen verlassen. Umso schwierigerer ist es jetzt, ihnen entgegen zu Lächeln und doppelt so gut zu sein, eine Fassade aufrecht zu erhalten.

Und ich hoffe, dass Yoongi gut dabei sein wird. Er ist netter geworden, das mit Sicherheit. Aber eine Stimme in mir sagt mir, dass ich mich nicht zu sehr auf ihn verlassen sollte.



Komischerweise ist es still, als es klingelt und noch komischer, als meine Mutter und ich gleichzeitig nach Luft schnappen.

Mein Vater ist der erste, der reagiert und zur Türe schrittet.

,,Yoongi!", höre ich meinen Vater erfreut sagen. Ich vernehme Schritte und erblicke wenige Sekunden Yoongi, der mit einem kleinen Lächeln auf seinen geschwungenen Lippen zu mir blickt.

Ich erwidere es kurz und wandere mit meinem Blick zu seinen Händen.

Er hält eine Rose.

,,Eine Rose— sie ist für Y/n, nicht?", meine Mutter klingt amüsiert. Yoongi lacht leise und schüttelt seinen Kopf.
Verwirrt über seine nonverbale Antwort, blicke ich ihn an.

,,Die Rose ist für Sie", er geht auf meine Mutter zu und reicht sie ihr.
Ihre Augen weiten sich instinktiv, ehe sich ein breites Lächeln über ihre Lippen erstreckt.

Okay?

,,Wie aufrichtig, ich danke dir, Yoongi", sie nimmt ihn die Rose aus der Hand und geht in die Küche, mit dem Vorwand, die Rose gut zu verwahren.

,,Ich gehe ihr mal nach", mein Vater lächelt uns zu und ich brauche nicht mal zu blinzeln, als ich mich dann mit Yoongi alleine im gleichen Raum befinde.

,,Das war..wow", ist alles, was ich nach wenigen Sekunden über meine Lippen bringe. Yoongi schnaubt nur leise und seine Miene wird neutral.

,,Es hat sich hier sehr verändert", kommentiert er, meine Aussage komplett ignorierend. Ich nicke nur langsam und verschränke meine Arme vor meinem Oberkörper.

,,Ja, das hat es", bestätige ich meinerseits.

,,Du wolltest mit mir reden?", hakt Yoongi dann beiläufig nach. Ich werde sofort hellhörig.

,,Oh—ich..nicht jetzt, weißt du?", ich kann es nicht verhindern unsicher zu klingen. Yoongi bemerkt dies und hebt vielsagend seine Augenbraue.

,,Okay?", sagt er nur und mehr kommt nicht. Ich blicke fast schon benommen von ihm weg und bin froh, als meine Eltern aus der Küche kommen. Ein Lächeln ziert die Lippen beider.




Während wir zu viert da sitzen und ich das Gespräch zwischen meinem Vater und Yoongi mit halben Ohr lausche, blicke ich unbemerkt zu Yoongi. Ich werde nicht leugnen, dass mir aufgefallen ist, dass er anders drauf ist. Und ich weiß, weshalb er anscheinend so drauf ist.

Ich unterdrücke es zu seufzen.

Mit ganz viel Mühe und nehme ich einen großen Schluck von meinem Glas Wasser und räuspere mich lautlos.


,,Erzähl mal Yoongi, wie es ist es mit dir und Y/n zu Stande gekommen?", höre ich mein Vater fragen.

,,Es ist echt kompliziert", Yoongi lacht zuversichtlich und schaut dann zu mir. Er hat recht.

,,Wer hat denn den ersten Schritt gemacht?", will meine Mutter wissen. Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu, welchen sie jedoch nur zielstrebig ignoriert.

Letztendlich bin ich darauf zu antworten. Und Yoongi zu meinen Gunsten auch.


,,Yoongi."

,,Y/n."

Sofort blicke ich zu ihm und Yoongi schaut mich mit verwirrten Gesichtszügen an.

,,Wer?", kommt es belustigt von meinem Vater, der zwischen uns her schaut. Verdammt.

,,Es war Yoongi", sage ich lächelnd und nehme zur Beruhigung noch einen Schluck aus meinem Glas Wasser.

Yoongi zieht für den Bruchteil einer Sekunde, seine Augenbrauen zusammen— fasst sich aber sehr schnell und nickt langsam.

,,Ich habe sie einfach gefragt", erklärt schlicht und meine Eltern blicken sich vielsagend an.

,,Weißt du", beginnt meine Mutter und ich sehe jetzt schon ihre Augen funkeln. Mein Vater lacht leise.

Zu gut weiß ich, was jetzt kommt.

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I guess dass es jetzt losgeht 🥴✨

HATE MATE | m.yg x Reader ✔︎ [texting]Where stories live. Discover now