58 | Realität

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,,Du sahst gequält aus, als deine Mutter von ihrer Geschichte mit deinem Vater erzählt hat", ist das erste, was Yoongi sagt, als ich die Spülmaschine zu mache und betätige.

,,Natürlich war ist das— ich mag die Geschichte nicht", gestehe ich und spüre Yoongis überraschten Gesichtsausdruck auf mir.

,,Warum?"

,,Zu oft gehört", antworte ich knapp und gehe an ihm vorbei. Es ist still, seitdem meine Eltern beschlossen haben, uns alleine zu lassen und zu unseren Nachbarn rüberzugehen, um gemeinsam etwas zu trinken.

,,Oh, okay", höre ich Yoongi nuscheln.

,,Mhm", mache ich nur und gehe zielstrebig ins Wohnzimmer.
,,Kommst du?", ich drehe mich zu Yoongi, der mich nun ausdruckslos anschaut.

,,Lass uns hier reden. Mach es kurz und knapp", sagt er stattdessen und ich schlucke etwas.

,,Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", erkläre ich und lächle etwas verlegen. Yoongi zuckt nur gelassen mit seinen Schultern. Seine Gleichgültigkeit lässt mein Lächeln erstarren und endgültig vergehen.

,,Erstmal— Danke, dass du gekommen bist", setze ich an und Yoongi nickt nur langsam.

,,Aber ich denke—"

,,Jetzt red' Klartext", unterbricht mich Yoongi mit langsamer Stimme. Ich schnappe überrascht nach Luft.

,,Oder soll ich es übernehmen?", er klingt gar nicht belustigt.

Ganz und gar nicht.

Ich schlucke schwer.


,,Du machst es mir so schwer, Yoongi", bringe ich hervor.

,,Inwiefern?", will er wissen und steht nicht in weniger als fünf Sekunden später genau vor mir.

,,Du bist hier", antworte ich und traue mich nicht von seinen Augen wegzuschauen. ,,Stehst genau vor mir und bist da. Du bist einfach da."

,,Und das heißt?", er schaut verwirrt drein. Ich seufze stumm.





,,Ich beende es", sage ich klar und deutlich.






Yoongis Gesichtszüge werden mit einem Mal steinhart.




,,Dich haben irgendwie alle in Ruhe gelassen und Taehyung und ich sind.. ich bin über ihn hinweg. Wir sind Freunde", erkläre ich und trete vorsichtig einen Schritt nach hinten.

,,Wirklich?", hakt Yoongi mit viel zu ruhiger Stimme nach.

,,Ja", sage ich und versuche ein Lächeln, um überzeugender zu wirken.

,,Mich hat aber niemand in Ruhe gelassen", widerspricht mir Yoongi und verwirrt blicke ich meinen Gegenüber an.

,,Wie? Yuno zum Beispiel geht jetzt mit Jaemin aus der Nebenklasse aus und Ari—"


,,Was ist, wenn ich dir sage, dass ich diese ganze Sache nicht beenden möchte?", unterbricht mich Yoongi erneut. Er sieht zwischen meinen Augen hin und her und ich werde das Gefühl nicht los, das er etwas Bestimmtes von mir erwartet.


,,Du weißt schon, wie merkwürdig das klingt? Das klingt nicht gut, Yoongi", meine Augen werden weich. Auf keinen Fall, darf er so denken. Das würde uns beiden nicht guttun.

,,Als sagst du mir, dass die Küsse nichts in dir ausgelöst haben?", Yoongi schaut mit einem Male zu mir runter, da er mir wieder so nahe ist.



Ich halte fast die Luft an.



,,Sag es", bittet er mich ruhig auf.

,,Sag, dass ich nicht der einzige bin, bei dem das alles hier, etwas hinterlassen hat, Y/n", ich blinzle schnell, als seine Hände mein Gesicht umschließen. Wärme kollidiert mit meiner Haut und ich spüre, wie mein Herz anfängt etwas schneller zu schlagen.

Ich blicke Yoongi nun so direkt in die Augen, wie noch nie. Und ich verliere mich in ihnen.






,,Ich", meine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern.



,,Y/n?", er sieht wieder zwischen meinen Augen her, als ich vollends verstumme.

,,Ich—ich", fange ich erneut an und löse mich wiederwillig von seinem sanften Griff. Ich versuche mit aller Macht gegen das Brennen in meinen Augen anzukämpfen.

Als Yoongi meine tränenden Augen bemerkt, lässt er seine Schultern hängen. Sein Blick wirkt mit einem Male hoffnungslos.

Es ist der schlimmste Anblick.


,,Es tut mir leid", presse ich hervor.

Das hätte ich nicht sagen sollen.

Yoongi tritt benommen ein paar Schritte zurück und fährt sich anschließend mit seinen Händen energisch durch seine dunklen Haare.

,,Verdammt", flucht er leise unter seinem Atem. Reue überzieht seine Gesichtszüge.

Er blickt mich noch einmal an— seine Brust schnell hebend und senkend und wartet wenige Sekunden.

,,Ich hätte es nicht tun sollen", kommt es atemlos über seine Lippen.

Ich bleibe still und schaue nur benommen von ihm weg.


Ich brauche anschließend nur zwei mal blinzeln.

Dann ist er weg.

Ende.










I GOT U HAHAHSAHS


Es kommen noch unzählige Kapitel :))

HATE MATE | m.yg x Reader ✔︎ [texting]Where stories live. Discover now