Kapitel 23

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,,Einmal Mutzen bitte", bestellte Spencer für mich, als wir bei einem Stand ankamen. Die Schlittschuhe hatten wir bereits abgegeben und schlenderten nun über den Weihnachtsmarkt. Im Gegensatz zu Chicago war es in D.C. schon sehr kalt. Der Mann hinter der Theke überreichte uns eine große Tüte mit zwei Stäbchen. ,,Wollen wir uns vielleicht hinsetzen?", fragte ich und zeigte auf eine Bank. Spencer nickte nur und zusammen gingen wir zur Bank. Wir setzen uns nebeneinander und aßen zusammen aus der Tüte. ,,Gott ist das lecker, wie lange hab ich das nicht mehr gegessen", seufzte ich, als ich die erste Mutze aß. Spencer lächelte mich an und nahm dann auch eine. In einer angenehmen Stille aßen wir auf und gingen dann weiter auf dem Weihnachtsmarkt, bis mir eine Person auffiel. Sie sah sich immer wieder um und wirkte angespannt. Ich sah mir den Mann von oben bis unten an und stellte fest, dass er eine Waffe im Ärmel der Jacke versteckte. Auffälliger ging es wirklich nicht. ,,Spencer, guck da jetzt nicht so auffällig hin aber der Mann an dem Glühweinstand hat eine Pistole im Ärmel", ich stupste Spencer vorsichtig an. Er sah sofort zum Mann und dann wieder zu mir. ,,Glaubst du er-", durch einen Schuss wurde Spencer unterbrochen und plötzlich brach Panik aus. Alle rannten irgendwo hin, in der Hoffnung sich in Sicherheit zu bringen. Es folgten weitere Schüsse und auch Schreie konnte man jetzt wahrnehmen. Schmerzhafte Schreie. ,,Ich habe meine Waffe nicht dabei", flüsterte ich zu Spencer. Wir standen immer noch an der selben Stelle. ,,Ich auch nicht", gab es flüsternd zurück.

,,Wenn noch einer Versucht zu fliehen, wird er umgebracht!", ich vernahm eine Männerstimme und suchte die dazugehörige Person. Der Mann von eben stand mit anderen Männern auf einem Dach eines Standes und hielt seine Waffe hoch. Da er Weihnachtsmarkt nur zwei Eingänge hat und zwar an den Enden, war eine Flucht sowieso nicht möglich. Und da wurde es mir erst wirklich klar. Spencer und ich waren gerade in eine Geiselnahme geraten. ,,Alle setzten sich jetzt auf den Boden!", schrie ein anderer Mann, der eine größere Waffe mit sich trug. Spencer und ich setzten uns sofort. Wir taten das, was uns damals gelehrt wurde. Die anderen Besucher setzten sich auch schnell und sahen die Männer auf dem Dach angsterfüllt an. Einige sahen sie auch gar nicht an. ,,Was machen wir jetzt?", fragte ich Spencer ängstlich. ,,Wir beobachten erstmal. Wir müssen rausfinden was sie wollen", beantwortete Spencer mir und nahm meine Hand. ,,Ein Telefonat oder was ähnliches könnt ihr vergessen. Wir haben ein Funkloch erzeugt. Also versucht es erst gar nicht. Anderenfalls", der Mann sprach nicht aus, sondern erschoss eine Frau, welche vorne saß und ein Handy in der Hand hielt. Ein Komplize von ihm stieß ihn an und sah ihn wütend an. Es gibt Unstimmigkeiten zwischen ihnen. Ich drückte Spencers Hand fester, als ich die Frau sah, welche nun leblos am Boden lag. Das wars dann wohl mit unseren zwei Tagen frei.

JJ's P.o.V.

,,JJ!", hörte ich Will aus dem Wohnzimmer rufen. Ich war gerade duschen gewesen und wollte nun eigentlich meine Haare kämmen. ,,Was ist denn?", fragte ich verwirrt, als ich ins Wohnzimmer kam. Will zeigte nur auf den Fernseher. Es wurde gerade über eine Geiselnahme auf dem Weihnachtsmarkt gesprochen und Bilder gezeigt. Kurz darauf klingelte auch schon mein Diensthandy und ich sah Will entschuldigend an. ,,Geh nur, ich kümmere mich um Henry und Michael", er drückte mich noch einen Kuss auf die Wange und ging dann in das Kinderzimmer. Ich machte mich schnell fertig und fuhr dann schnell zur BAU.

,,Ich war gerade unter der Dusche, tut mir leid, dass ich so spät bin", entschuldigte ich mich. Bis jetzt waren alle da, nur Spencer und Kate nicht. ,,Wo sind Spence und Kate?", fragte ich und jetzt fiel mir erst auf, dass mich alle traurig ansahen. Penelope drehte ihren Laptop zu mir um, welcher ein Bild von der Geiselnahme zeigte. Und mitten drinnen waren Kate und Spencer. ,,Was machen die da?", fragte ich und spürte etwas Eifersucht in mir aufsteigen. Nanu, wo kam das denn jetzt her? ,,Das spielt jetzt keine Rolle. Wichtiger ist, die Menschen in Sicherheit zu bringen", sagte Dave und wirkte etwas angespannt. ,,Eine Frau wurde schon umgebracht. Lassen wir es nicht noch mehr werden", fuhr Emily fort und machte eine Handbewegung, dass wir ihr folgen sollte. Da wir nur noch zu fünft waren, fuhren wir alle mit einem Auto. Ich machte mir echt Sorgen. Hoffentlich passiert den beiden nichts.

Als wir ankamen, war schon eine menge an Polizisten vor Ort. Wir stiegen schnell aus und zogen uns unsere Schutzwesten an. ,,Endlich sind sie da", ein FBI- Beamter kam auf uns zu. ,,Gibt es was neues?", fragte ich sofort. Kurz bevor der Beamte mir antworten konnte, hörten wir zwei Schüsse. ,,Wir haben erfahren, dass die Geiselnehmer Sprengstoff auf dem gesamten Weihnachtsmarkt verteilt haben. Außerdem gehen wir von mehreren Täter aus, als auf dem Dach stehen. Es wäre sonst zu einfach, dem ganzen ein Ende zu setzen", ich hörte ihm gespannt zu und nickte dann.

Bitte lass Spencer und Kate nichts passieren.

Another Love||Criminal Minds/Spencer ReidWhere stories live. Discover now