Kapitel 30

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Wie konnte er es wagen...

,,Natürlich bist du Schuld! Du hast doch der Mafia verraten, was ihr bei euch im Schuppen versteckt", schrie er mich weiter an. ,,Ich habe was? Ich war 10 Jahre alt, ich musste den Tod meines Bruders ansehen", sagte ich und setzte mich wieder hin, als ich spürte, wie meine Beine anfingen, wackelig zu werden. Ich atmete einmal tief ein und erklärte Dave dann, wer da vor uns saß und wer Sean war. ,,Wir sind hier fürs erste fertig", sagte ich kühl und stand auf. Dave tat es mir gleich und zusammen verließen wir den Raum. ,,Dave? Kannst du meinen Namen erstmals für dich behalten?", fragte ich vorsichtig. ,,Aber klar. Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher", er nahm mich noch einmal in den Arm und ließ mich dann im Gang stehen. Ich atmete noch einmal tief ein und ging dann zu Spencer rüber. Er saß konzentriert an einem Tisch und sah sich ein paar Unterlagen an. ,,Hey, wonach suchst du gerade?", lächelte ich ihn an. Sofort hatte er auch ein Lächeln auf den Lippen und sah mich an. ,,Ich gucke mir potenzielle Täter an", sagte er und reichte mir eine der paar Mappen. Ich schlug sie auf und ich sah ein Bild von einem weißen Mann. Sein Name war Josh Hingston und er war 46 Jahre alt. Er war bereits schon einmal im Gefängnis wegen Mordes an seiner Cousine und dessen Tochter. Warum hatte er nie gesagt. Ich sah ihn mir genauer an und entdeckte Tattoos an seinem Hals. Auch, wenn ich nicht wirklich der Fan von Tattoos bin, sahen diese nicht mal so schlecht aus.

,,Woran denkst du?", fragte mich Spencer und sah zu mir auf. ,,Daran, dass ich Tattoos nicht mag", sagte ich und setzte mich auf den Tisch. Ich legte die Mappe wieder hin und sah Spencer an. ,,Was ist?", er sah etwas verwirrt aus, da ich ihn lächelnd ansah. ,,Ich habe mich gefragt, was das wirklich jetzt zwischen uns ist. Ich meine wir sind zusammen und doch fühlt es sich nicht so an", gestand ich ihm und sah auf meine Hände. ,,Ich glaube, jetzt ist kein passender Zeitpunkt darüber zu sprechen", Spencer schluckte einmal, bevor er dies sagte. ,,Wegen JJ?", fragte ich vorsichtig. ,,Nein, weil wir Mitten in einem Fall stecken", sprach er und widmete sich wieder seinen Unterlagen. ,,Ok", ich spürte, wie ich kurz davor war zu weinen. Ich stand auf und ging nach draußen. Dort setze ich mich etwas abseits vom Revier auf eine Bank. Nun konnte ich die Tränen nicht aufhalten. Sie rollten über meine Wangen wie ein Wasserfall.

,,Kate?", holte mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich antwortete nicht, sondern ließ den Kopf auf meinen Knien liegen, die ich angezogen hatte. ,,Was willst du Spencer?", sagte ich leise. Am liebsten würde ich ihn anschreien. Doch ich konnte nicht. ,,Mich entschuldigen. Ich geriet unter Panik. Ich hatte nicht viele Beziehungen und wenn, dann wurde mir meine Freundin immer genommen. Ich will dich einfach nicht verlieren, Kate. Aber bitte glaube mir. Ich liebe dich", Spencer setzte sich nun neben mich und nahm eine Hand von mir in seine. Ich sah auf und sah in seine Augen. In ihnen spiegelte sich pure Ehrlichkeit und ich konnte nicht länger wütend sein. ,,Ich liebe dich auch", murmelte ich und sah auf unsere Hände. Sie passten perfekt ineinander. ,,Aber wie soll es jetzt weiter gehen?", stellte ich erneut die Frage und hoffte, dass er diesmal eine andere Meinung hatte. ,,Willst du meine öffentliche Freundin sein, Katelyn Hall", Spencer sah mir tief in die Augen und strich mit seiner freien Hand die Tränen von meiner Wange. Vor Freude bekam ich kein Wort raus, sondern nickte nur heftig. Spencer bückte sich zu mir runter und schien mich küssen zu wollen. Doch ich bekam ein schlechtes Gewissen. ,,Spence", flüsterte ich bevor seine Lippen auf meine trafen. ,,Hab ich was falsch gemacht?", fragte er sofort unsicher. ,,Nein, ganz und gar nicht. Ich muss dir nur etwas sagen", fing ich an. War es schlau ihm von meiner echten Identität zu erzählen? Ich könnte ihn in Gefahr bringen. Fragend sah mich dieser nun an. ,,Also...i-ich...mein...der Mann, der behauptet die Frauen umgebracht zu haben, ist der Vater von dem besten Freund meines Bruders", sagte ich schnell. Ich konnte es nicht. Ich konnte ihn nicht in Gefahr bringen. ,,Ist das jetzt in diesem Moment wichtig?", fragte mich Spencer verwirrt. ,,Du hast Recht, tut mir leid", murmelte ich. Spencer wollte gerade zum Reden ansetzen, da nahm ich sein Gesicht in beide Hände, nachdem ich meine eine aus seiner befreit hatte, und zog ihn am Kragen seines Hemdes zu mir runter, wo sich nun endlich unsere Lippen trafen. ,,Ich liebe dich so sehr", flüsterte er gegen meine Lippen, wodurch ich grinsen musste. ,,Und ich dich erst", flüsterte ich zurück. Ich wollte gerade den Kuss vertiefen, da fiel mir wieder ein, wo wir uns eigentlich befanden.

Another Love||Criminal Minds/Spencer ReidWhere stories live. Discover now