Da und gleich wieder weg

169 11 0
                                    

P.o.V Erzähler

Und schon ging ein Tag vorüber, den Beth ohne Steve überlebt hatte. Sie kam sicher zur Schule und wieder zurück nach Hause. Wahrscheinlich hatten die anderen SHIELD-Agenten doch ein Auge auf sie.

Auch wenn es etwas übermütig war, traf sich Beth am Nachmittag mit ihren Freunden zum Hausaufgaben machen. Alle fanden sie sich bei Mel zu Hause ein. Doch wirklich Hausaufgaben machten sie nicht. Sie tratschten und unterhielten sich über alles und jeden.

Die Stimmung war sehr ausgelassen und später kam noch Dwayne hinzu, welcher sich ziemlich unwohl zwischen den ganzen Mädchen fühlte. Man unterhielt sich gerade über die neusten Kinofilme, als Beth's Handy, welches offen auf dem Tisch lag, einen Anruf bekam. Auf dem Bildschirm erschien Tony's Name und sofort war es ruhig. Alle Anwesenden lehnten sich über den Tisch und Luisa wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Wenn sie wüsste.

"Hey Tony. Was verschafft mir die Ehre? Wie geht's Steve?",
hob Beth ab.

"Ganz gut, okay. Aber? Du klingst so unsicher. Alles okay?",
fragte Beth in den Hörer und lehnte sich auf der Couch zurück auf der sie saß.

Sie lauschte weiterhin den Worten Tony's, ehe sie plötzlich die Augen aufriss und sich panisch aufsetzte. Sofort sahen alle erschrocken zu ihr.

"Wie bitte?! Noch länger? Weiß Fury denn nicht, daß ich ihn brauche. Ich fühle mich nach der Sache im Park nicht wirklich sicher.",
erzählte Beth und merkte erst jetzt, daß sie mehr an ihre Freunde weitergab, als es ihr eigentlich lieb war.

"Ja, okay. Du bleibst immer auf Abruf, verstanden. Aber wenn etwas passiert, mache ich Fury persönlich dafür verantwortlich."

Mit kurzen Worten verabschiedete sich Beth noch von Tony, legte dann auf und fuhr sich einmal über's Gesicht. Steve würde noch länger in D.C. bleiben müssen. Weiß Gott, wieso.
Als sich Beth wieder aufsetzte schauten sie sämtliche fragende Augenpaare an.

"Ihr wollt 'ne Erklärung, oder?",
mutmaßte Beth und erhielt zustimmendes Nicken.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Und seitdem passt Steve auf mich auf. Er steht das mit mir bis zum Ende durch. Da er aber gerade in D.C. ist, bin ich auf mich allein gestellt.",
beendete Beth ihre Erzählung.

Der Rest ihrer Freunde war nun auch in ihre Geschichte eingeweiht wurden. Einmal mussten sie sogar unterbrechen, da Isa angefangen hat zu weinen, als Beth von Bucky erzählte. Bald darauf folgten dann Beschwerden, wieso Beth das nicht schon früher erzählt hat.

Lange zögerte sie und knetete ihre Hände. Sie fühlte sich schlecht, da sie ihre Freunde einweihen musste. Deshalb dauerte es geschlagene 2 Minuten bis Beth endlich ihren Mund öffnete und eine Antwort gab:

"Ich habe euch davon nichts erzählt, da ich Angst hatte, ihr würdet dann ständig in meiner Nähe sein, um mich zu trösten oder zu beschützen. Doch damit hätte ich euch in Gefahr gebracht und wäre euch etwas passiert, könnte ich mir das nie verzeihen."

"Du hättest trotzdem mit uns reden können. Jeder von uns versteht jetzt, wie es in dir aussieht und somit können wir dir helfen.",
sagte Isa fürsorglich.

"Keine Sorge, Beth. Uns hättest du nie in Gefahr gebracht.",
witzelte nun Luisa und Beth musste kurz lachen.

Lange saßen die Freunde noch in dem Zimmer und unterhielten sich über Beth's Leben. Es kamen noch einige Fragen auf, welche Beth ohne groß zu zögern beantwortete. Sie fühlte sich wohl und wusste, daß ihre Freunde zu ihr halten würden.

Bald kam aber auch die Zeit, wo sie alle nach Hause mussten. Sofort bekam Beth sämtliche Angebote, sie nach Hause zu begleiten. Doch sie lehnte dankend ab.

Also verabschiedeten sie sich an der Tür und verstreuten sich in alle Richtungen.
Alleinlief Beth also durch die Straßen Brooklyn's. Es war sehr kalt und sie vergrub ihr Gesicht tief in ihrem Schal. Auch wenn es erst Mitte November war, hatte man hier in Brooklyn schon den ein oder anderen Frost erlebt. Viel fehlte nicht mehr, daß es bald schneien würde.

Endlich kam Beth vor ihrer Haustür an. Mit zitternden Händen holte sie ihren Schlüssel hervor und ließ sich in das warme Haus. Sofort schloß sie die Tür hinter sich, damit die Kälte draußen blieb. Sie entledigte sich ihrer Schuhe und Jacke, sowie Mütze und Schal. Ihren Schlüssel legte sie auf die Flurkommode.

"Ich bin wieder da!",
rief Beth in das Haus hinein und kurz darauf tauchte ihre Mum im Flur auf und lächelte sie freudig an.

"Sehr schön, Schatz.",
begrüßte sie ihre Tochter und nahm ihre Hände in ihre.

"Ach du meine Güte! Du bist ja eiskalt. Na los! Ab in die Stube auf's Sofa. Ich mach dir erstmal warmen Kakao."

Damit verschwand sie wieder in die Küche und Beth setzte sich neben ihren Vater auf die Couch. Dieser warf ihr eine Decke zu, welche sie sich über die Beine legte. Kurze Zeit kam ihre Mutter mit drei dampfenden Tassen in den Raum. Sie stellte die Tassen auf dem Couchtisch ab und setzte sich neben ihre Tochter. Diese griff frierend nach der warmen Tasse und wärmte sich daran erstmal die Hände. Zum Trinken war es noch zu heiß.

"Und? Wie war es so bei Mel?",
fragte ihr Vater und nahm sich ebenfalls eine Tasse und blies den aufsteigenden Dampf weg.

"Ganz lustig. Wir sind zwar kaum zum Hausaufgaben machen gekommen, aber wir haben uns amüsiert."

"Na, das ist doch das Wichtigste.",
stimmte ihre Mutter zu und zog sich etwas von Beth's Decke über die Beine.

Lange saß die kleine Familie noch auf der Couch und trank heißen Kakao. Zum Erstaunen von Beth, hatte ihre Mutter die Idee, Pizza zu bestellen. Dies lehnte natürlich keiner ab. Was zur Folge hatte, daß 20 Minuten später die Familie wieder auf der Couch saß, aber jetzt mit Pizza und heißer Schokolade.
In der Zeit, in der die Pizza kam, hatte Beth sich ihr Schlafzeug und dicke, warme Socken angezogen und sich dann wieder unter die Decke gekuschelt.

Es war bereits halb neun, als Beth langsam die Augen zu fielen. Sie saß immer noch auf der Couch zwischen ihren Eltern und fühlte sich sicher und geborgen. Bald nickte sie komplett weg, weshalb ihr Vater sie hoch in ihr Bett trug. Dort wickelte sie sich instinktiv in ihre Decke und schlief fast augenblicklich ein. Auch wenn Steve nicht da war, fühlte Beth sich sicher.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Leise kletterte er auf das Dach und öffnete vorsichtig das Fenster. Ein maskiertes Gesicht erschien am Fenster und sah sich in dem dunklen Raum um. Es war ruhig, es war nur ein leises Atmen vom Bett aus der Ecke zu hören. Bedacht stieg er ins Zimmer und sah sich nochmals um, ehe er auf die schlafende Person im Bett zuging.

Aus einer der vielen Gürteltaschen zog er eine Spritze mit einem Schlafmittel darin und beugte sich über die schlafende Person. Um an die perfekte Einstichstelle zu kommen, schob er langsam die Decke weg. Doch da regte sich das Mädchen im Bett plötzlich. Verschlafen öffnete es die Augen und sah nur eine dunkle, verschwommene Gestalt vor sich.

"Mum? Bist du das?",
fragte eine müde Stimme.

Doch die Erkenntnis brachte Schock. Sie wollte schreien, doch diese unbekannte Gestalt drückte ihr eine behandschuhte Hand auf den Mund und erstickte somit den Schrei. Das Mädchen versuchte sich zu wehren, doch da steckte schon die Spritze in ihrem Arm und das Mittel verteilte sich in ihrem Körper.
Ganz plötzlich ließ der Widerstand nach und das Mädchen fiel wieder zurück in die Kissen.

Die leere Spritze verschwand wieder in der Gürteltasche und er hob das schlafende Mädchen aus dem Bett. Er warf sie sich über die Schulter und kletterte leise aus dem Fenster ohne ein Geräusch zu machen. Genauso leise kletterte auch wieder vom Dach und griff dann dem Mädchen unter den Rücken und die Kniekehlen und begann zu laufen.

Es wäre zu gefährlich gewesen, den Wagen vor dem Haus zu stellen. Der Weg durch die Straßen führte ihn in eine kleine Gasse, wo er sie auf dem Boden ablegte und dann ein Kommunikationsgerät hervorzog.

"Ich hab' sie."

Reviens à moi!Where stories live. Discover now