Das Frühstück

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Sieben Uhr morgens klingelt mein Handy. Ich seufze und hebe ab.

„Du Mistkerl du... wo zum Teufel steckst du?", höre ich Joan am Handy schreien.

Ich springe auf und blicke zur Tür. Inaya ist nicht zu sehen. Die Decke, welches sie genommen hatte, liegt dort auf dem Boden. Wo hat sie die Schlüssel gefunden? Ich durchsuche meine Hosentaschen und finde den Schlüssel.

Joan redet irgendwas am Handy und ich lege mitten drin auf. Ich blicke zu allen Fenstern, ob irgendwelche offen ist. Es kann ja sein, dass sie durch das Fenster geflohen ist.

Gerade, als ich in die Küche will, begegnet sie mir vor der Küchentür. Ihre Haare sind nass und tröpfeln leicht auf ihr Shirt.

„Hast du etwa in der Küche geduscht?", frage ich.

Sie fängt an zu lachen und ihre weißen Zähne kommen zum Vorschein. Sie sieht atemberaubend schön aus, wenn sie lächelt.

„Ich habe dein Bad benutzt, hoffe es ist kein Problem. Das Blut auf meinem Gesicht, hat mich gestört. Dann habe ich in der Küche ein Glas Saft getrunken, weil ich seit fast zwei Tagen nichts gegessen habe, ich hoffe, das ist auch kein Problem?", fragt sie.

„Nein, ist kein Problem aber wirst du nur von etwas Trinken satt?", frage ich, und gehe an ihr vorbei in die Küche. Ich öffne den Kühlschrank und hole ein paar Sachen zum Frühstücken raus.

„Ich habe keine Zeit zum Essen, fahr mich bitte zu meinem Bruder."

„Du nimmst also doch meine Hilfe an. Ich soll dir den Gefallen tun und dich hinfahren?", frage ich grinsend.

„Ist das dein Ernst? Du hast mich zwei Stunden lang hier her gefahren, und jetzt willst du, dass ich selber zurück fahre? Ich hab nicht mal Geld. Zeig mir wenigstens wo der Bus oder Zug ist. Dieser Ort hier ist mir fremd."

„Es ist erst sieben, wir haben Zeit. Lass mich schnell frühstücken, dann fahre ich dich", sage ich, und fange an Eier zu braten.
Entnervt verschränkt sie ihre Arme vor ihrer Brust .

„Du wirst nicht sterben, wenn du heute ausnahmsweise nicht frühstückst."

„Doch, ich habe nur gestern gefrühstückt, sonst nichts gegessen."

Ich stelle ihren Teller mit dem gebratenen Ei vor ihr auf dem Tisch. Sie schaut mich an und schiebt es mir wieder zurück.
„Ahso ja hatte ich vergessen, du willst auch nichts essen, was ein Verbrecher gekocht hat", sage ich, und fange an aus meinem Teller zu essen.

Nach fünf Minuten hält sie es nicht mehr aus, und fängt auch endlich an zu essen.

...

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