Der Beweis

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Des Weiteren haben wir an diesem Abend nichts mehr geredet. Ich bin auf der Couch eingeschlafen, und Inaya in ihrem Zimmer.

Nachdem ich in der Früh aufgewacht bin, war sie nicht mehr da. Wahrscheinlich ist sie zur Arbeit gefahren.

Joan trinkt die ganze Woche durchgehend Alkohol und verlässt sein Zimmer nicht. Er trauert um seinen guten Freund. Mich wundert allerdings sein Verhalten. Ob er wirklich trauert?

Nachmittags lade ich ein paar Freunde ein und schmeiße eine Party um meinen Schmerz den ich innerlich verspüre, zu lindern.

Ich fange auch an mich zu betrinken.
Ich weiß es ist falsch mich so beschissen zu benehmen, aber was soll's? Das Leben ist kurz.

Jedes Mädchen, die zu mir kommt und redet, sehe ich nur Inayas Gesicht. Überall sehe ich nur sie.
Inaya, wieso musstest du nur in mein Leben kommen? Wieso habe ich mich so sehr in sie verliebt?

Die ganze Nacht, habe ich gefeiert und bin in der Früh mit starkem Muskelkater aufgewacht. Plötzlich höre ich die Ausgangstür klingeln, danach klopfen. Ich steige aus meinem Bett und sehe, dass ein paar von meinen Freunden auf dem Boden schlafen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass sie da geblieben sind.

Ich beeile mich zur Tür und öffne sie.

Es ist Inaya. INAYA?

Erstaunt starre ich zu ihr. Sie schaut mich mit großen Augen von Kopf bis Fuß an. Ich schaue auf mich und merke erst jetzt, dass ich Oberkörper frei und in Boxershorts bin.

Zwei Mädels und drei Jungs, gehen an mir vorbei nach draußen.
„Coole Party, Kumpel", sagt der einer. Ich kneife meine Augen zusammen. Fahre mit der Hand durch die Haare und schaue Inaya in die Augen. Das sie noch immer da steht...

„Du hast dich gestern anscheinend sehr amüsiert", sagt sie grinsend.

„Ich...", mehr bekomme ich in dem Moment nicht raus.

„Keine Sorge, ich habe gestern bei meiner Freundin übernachtet, damit ich nicht alleine bin." Sie war gestern alleine und ich Idiot habe das total vergessen, habe es einfach so aus dem Kopf gelöscht.

„Es tut mir leid."

„Wieso? Soll dir doch egal sein. Zieh dich an! Ich will dir was sagen", sagt sie schnell ungeduldig.

„Was sagen?..."

„Zieh dich an, ich warte dort drüben", deutet sie zum Auto.

-

Ich zieh mich schnell an, putze meine Zähne und mache mich frisch.

„So, was musst du mir sagen?", frage ich und stehe draußen gegenüber ihr. Sie hat ein süßes Kleid an, ihre Haare sind leicht gewellt und sie sieht wie immer wunderschön aus.

Sie schaut mir in die Augen und grinst. Wobei ich ihr Verhalten wirklich nicht verstehe. Ich mache einen Schritt zu ihr und sie bewegt sich nicht von der Stelle. Ich blicke zu ihre Hand und überlege ob ich ihre Hand halten soll. Doch dann zu Wort.

„Ich habe das Auto, wo Mateo drinnen gesessen ist zur Werkstatt abschleppen lassen. Du wirst jetzt mit mir mitkommen und mit anhören, ob der Bremsschlauch mit Absicht durchgeschnitten wurde, oder ob das wirklich nur ein Unfall war", sagt sie ernst.

Mir stockt der Atem.
„Was? Wie kommst du, dass es mit Absicht durchgeschnitten wurde?"

„Fragst du mich das wirklich? Ihr könnt doch das Undenkbare tun, also wieso sollte ich das nicht denken? Von Anfang an, war euer Plan Mateo auszuschalten. Erinnerst du dich, wo du mir gesagt hast, ich wäre in Gefahr und du mich zu dir nach Hause gefahren hast? Genau dort, hat sich Joan mit Mateo getroffen und Freundschaften geschlossen. Ihr beide habt das Ganze so geplant und ich hab's erst jetzt kapiert...", redet sie bis ich sie unterbreche.

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