Die Kasetten

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Javier

Ich gehe rein und suche Joan und Mateo. Nach ein paar Minuten später finde ich sie auf der Terrasse Tee trinken. Sie reden friedlich, und lachen, was mich gerade echt überrascht. Als Joan mich bei der Terrassen Tür entdeckt, kommt er zu mir.

„Javier, darf ich dir jemanden vorstellen? Komm her", zieht er mich bei meinem Jacken Ärmel. Er stellt mich Mateo vor und setzt sich.

„Joan, ich denke, du solltest diesen Mann gehen lassen", sage ich.

„Was hab ich getan? Ich kenne Mateo schon lange. Er war mal in meiner Klasse damals. Alte Zeiten kommen hoch, es waren wirklich schöne Zeiten...", erklärt er lachend.

„Ja, damals wo wir auf dem Motorrad Wettrennen gefahren sind, das war das Beste. Du wolltest nie verlieren, Joan", sagt Mateo lachend. Was für ein Zufall, dass sie sich kennen.

„Wie habt ihr euch wieder getroffen?", frage ich dazwischen Stirn runzelnd. Joan hört auf zu reden, und schaut mich wütend in die Augen. Ich verstehe nicht, was an dieser Frage so falsch war.

„Als ich heute mein Haus betreten wollte, ist er von hinten gekommen, und war überrascht mich zu sehen", sagt Mateo.

„Ja, ich war heute zufällig dort, wollte meine alte Oma besuchen und habe meinen besten Kumpel getroffen. Wenn du uns jetzt bitte in Ruhe reden lassen würdest", sagt Joan genervt. Ich stehe auf und gehe rein.

Joan wollte heute Mateo von hinten aus angreifen und hat erkannt, dass es sein alter Klassenkamerad Mateo war. Das erklärt alles, wieso er so nett zu ihm ist.

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Inaya

Ungeduldig warte ich hier auf Mateo. Ein junges Mädchen kommt aus dem Haus. Sie kommt zu mir und fragt:
„Wer bist du?"

„Inaya. Und du?"

„Alicia, Schwester von Javier. Bist du seine Freundin?", fragt sie freundlich.

„Nein! Ich warte hier auf meinem Bruder Mateo. Hast du ihn dort drinnen gesehen?"

„Nein, leider nicht. Aber komm doch rein." Weil ich das Warten satt habe, gehe ich mit ihr rein. Mir wird schon nichts passieren, nicht solange, sie mit mir ist.

Ich muss endlich Mateo raus holen, bevor ich vor Sorgen platze. Alicia zeigt mir das Haus, obwohl ich nicht mal wissen will wie dieses aussieht.

„Bitte, lass uns meinen Bruder suchen", flehe ich Alicia an.

„Das tun wir doch, hab Geduld. Mein älterer Bruder lässt mich nie raus, deswegen habe ich keine Freunde. Ich freue mich einfach jemanden neuen wie dich kennen zu lernen", sagt sie gespannt und hört nicht auf zu reden.

Bitte lieber Gott, lass Mateo nichts passiert sein. Alicia öffnet ein Zimmer mit ganz vielen Überwachungssystemen. Schockiert starre ich dort rein.

„Das ist Joans Lieblings Zimmer. Tag und Nacht verbringt er hier drinnen", meint sie. Sie geht rein und öffnet eine Schublade mit ganz vielen Kassetten. „...Und die hier sind seine alten Videos, die er behalten hat", sagt sie weiter.

Ich denke sie weiß gar nicht was da alles auf den Kassetten drauf ist.
Sie führt mich wieder raus und zeigt mir die restlichen Zimmer.

„Ahm... könnte ich zuerst aufs Klo gehen?", frage ich nervös.

„Ja, klar, dort den Flur entlang und rechts. Ich werde dort drüben im Zimmer auf dich warten", sagt sie und geht vor, nachdem ich genickt habe.

Nach dem sie weg ist, öffne ich den Raum, mit all den Überwachungssystemen, und schließe die Tür hinter mir zu. Nervös suche ich aus den Kassetten paar raus, schließe sie in den Rekorder an und schaue sie mir durch. Hier sind all die Beweise, wie und was Joan ausraubt. All die gestohlenen Aufnahmen von Banken.

So ist er also überall entkommen ohne Probleme. Ich stecke ungefähr sechs Kassetten in meine Tasche und renne raus. Ich werde sie alle der Polizei zeigen und das Problem hat sich gelöst.

Zimmer für Zimmer durchsuche ich weiter Mateo. Und sehe ihn durch den Fenster auf der Terrasse. Wütend öffne ich die Tür und gehe zu ihm.
„Was machst du hier?", schreie ich ihn an.
Mateo steht von seinem Sessel auf und schaut mich fragend an. „Mateo, du weißt nicht, was für Leute das sind..."

„Willkommen Inaya!", unterbricht mich Joan grinsend.

„Was ist mit dir los, Inaya?", fragt Mateo verwirrt.

„Ich erzähle dir alles aber, wenn du sofort mit mir mitkommst", sage ich und halte seine Hand.

„Inaya, das ist mein alter Schulkollege Joan", sagt Mateo.
Schulkollege? Ich blicke zu Joan und kann seine Anwesenheit nicht ertragen. Ich hasse diesen Mann einfach zu sehr.

„Lass uns gehen. Ich bin hier, und wir gehen jetzt gemeinsam nach Hause", sage ich und ziehe ihn mit mir. Er löst seine Hand und sagt:

„Inaya, geh du vor ich komme nach ein paar Minuten nach. Ich muss noch etwas mit Joan bereden."
Was muss er bereden? Mateo vertraut diesen Mann anscheinend.

„Gut, fünf Minuten!"

Ohne Widerrede gehe ich von der Terrasse. Ich verstehe diese ganze Situation nicht. Ich muss Mateo alles erzählen, erzählen dass dieser Joan mich vergewaltigen wollte, erzählen, dass er mich umbringen wollte...

Nachdenklich gehe ich den Flur entlang. Javier rennt aus dem Überwachungsraum raus, in dem ich vor kurzem war, und schaut wütend in meine Richtung.

Richtig wütend... seine Hände sind zu Fäusten geballt.
Oh nein!

Er hat sicher gemerkt, dass ich paar Kassetten mitgenommen habe. Ich drehe mich um und laufe wieder zurück. Er läuft mir hinterher.

Nach einer kurzen Weile laufe ich die Treppen runter und suche ein Weg irgendwo raus. Das einzige Zimmer, das ich aufbekommen habe ist, das Zimmer mit den ganzen Flaschen. Es ist halb dunkel hier und es riecht stark nach Alkohol. Also ist Joan auch Alkoholiker.

In dieser kurzen Zeit, die ich hier drinnen bin, kommt auch Javier außer Atem rein. Vor Schreck will ich weiter laufen, doch er hält meine Hand und zieht mich zurück.

„Öffne deine Tasche!", sagt er wütend und kommt Schritt für Schritt näher. Ich gehe langsam rückwärts und stoße schon wieder gegen die verdammte Wand. „Ich sagte du sollst deine Tasche öffnen!", wiederholt er mit einer scharfen Miene.

„Willst du deinen Älteren Teufels Bruder beschützen?", frage ich.

„Ich weiß was du vor hast. Aber das lasse ich nicht zu." Ich lege meine Hand auf den Reißverschluss von der Tasche. Als er versucht meine Hand weg zu ziehen, ziehe ich meine Tasche seitlich.
„Inaya, hör auf damit und gib mir die Tasche!"

„Nein, kapier doch, nein!", sage ich. Er kommt mir näher. Er schaut mir in die Augen, und kommt noch näher, nur wenige Zentimeter sind unsere Gesichter entfernt. Er stützt seine Hände links und rechts hinter mir an die Wand an, dann berühren sich unsere Nasenspitzen. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Sein Atem wird schneller und  sein Blick wandert auf meine Lippen. Er legt seine Hand auf meine Wange.
Diese Sekunden fühlen sich wie Stunden an.

Die Tasche rutscht mir aus versehen aus meiner Hand und fällt zu Boden. Kurz schrecke ich auf. Er grinst schief und macht einen kurzen Abstand von mir, danach schaut  er mich mit spielerischem Blick in die Augen. In dem Moment bückt er sich runter, nimmt schnell die Tasche und verlässt den Raum.

Ich bleibe wie erstarrt noch da. Was war das vorhin mit uns? Wie stark mein Herz geklopft hat, was für ein schönes Kribbeln ich in meinem Bauch gespürt habe...

Nein... ich muss aufhören an sowas zu denken...er ist doch ein Verbrecher!

ER HAT DIE KASSETTEN! SCHEISSE!!!

Wütend laufe ich raus aus dem Haus, Javier ist nicht mehr zu sehen. Und der Überwachungsraum ist auch schon abgesperrt.
Toll, wirklich toll, danke Javier!

...

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