40.

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Kyle's P.O.V.

"Was ist nur passiert? Wie konnten sie euch nur finden? Das ergibt doch gar kein Sinn. Ich meine dein Vater und ich hatten dafür gesorgt, dass Morosow dich niemals finden wird."

Wir standen alleine draußen im Garten, während Grace und Sarah im Haus waren. Ich schaute die besorgte Frau vor mir an, die anscheinend meine Mutter ist, die ich jahrelang nicht gekannt habe. Es ist immer noch schwer für mich, das alles hier zu realisieren und mein Kopf explodierte beinahe durch die aufkommenden Fragen.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Wange, die sanft darüber strich. Langsam schaute ich zu meiner Mutter hoch und musste feststellen, dass ihre Augen mit Tränen gefüllt waren.

"Es tut mir so leid, mein Junge. Nur unseretwegen muss du das alles hier in deinen jungen Jahren erleben. Es tut mir so unglaublich leid, dass wir nie die richtigen Eltern für dich sein kon-..."

Abrupt unterbrach ich sie und nahm ihr Gesicht in die Hände.

"Hör auf sowas zu sagen. Ihr könnt nichts dafür, dass meine Adoptiveltern tot sind. Klar ist das schwer für mich alles wahrzuhaben, aber denk dran, dass ihr mich nur beschützen wolltet. Ich verstehe es."

"Och Kyle..." nun fing sie wirklich an zu weinen und nahm mich stürmisch in die Arme. "Du glaubst nicht wie lange ich auf diesen Moment gehofft hatte. Dein Vater hätte dich auch so gerne gesehen."

Mein Atem stockte plötzlich und ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals.

Mein Vater.

"Wo ist mein Vater? Ist er-...ist er etwa-..."

"Nein, Kyle. Er lebt noch, sonst würden sie dich nicht verfolgen."

"Aber wo ist er dann?" Wir lösten uns langsam aus der Umarmung und sie schaute traurig auf den Boden.

"Ich-...ich weiß es nicht, mein Junge. Er ist fort gegangen, nachdem er mich hier in Sicherheit gebracht hatte. Ich habe seit 17 Jahren nichts mehr von ihm gehört, aber ich glaube daran, dass er noch lebt. Und da du jetzt da bist, und das was ich nun höre, bestätigt mir nur noch mehr, dass er noch am Leben ist." ein zittriges Lächeln schlich sich auf ihren Lippen und sie schaute auf hinauf zu dem Sternenhimmel.

"Was sollen wir deiner Meinung nach machen Mom?" ich schaute sie hoffnungsvoll an und sie lächelte nun strahlend. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, als ich sie fragend ansah, warum sie plötzlich fröhlich wirkte.

"Es hört sich so schön an, wenn du mich Mom nennst."

Meine Brust zog sich zusammen und ich konnte auch nicht anders, als sie warm anzulächeln. Mir war klar, dass ich sie nicht lange sehen würde, da wir hier ganz bald wieder fliehen müssten. Ich möchte sie nicht meinetwegen wieder in Schwierigkeiten bringen.

"Kyle, so leid es mir auch tut, aber du steckst wirklich tief in dieser Sache. Ich weiß nicht, wie lange ihr beiden noch fliehen könnt. Sie werden euch irgendwann kriegen und deinen Vater damit erpressen."

"Ich weiß, dass das so nicht ewig weitergehen kann. Grace sollte auch schnell wieder heil nach Hause zu ihrer Familie kommen." ich legte erschöpft meinen Kopf in den Nacken und fuhr mir durch die Haare, als plötzlich ein Lachen aus dem Wohnzimmer zu hören war.

Es war ein schönes und herzliches Lachen, was meinen Körper plötzlich erwärmte und meine Nackenhaare stellten sich auf. Wir schauten beide in die Richtung des Wohnzimmers, das durch die Glastüren von uns getrennt wurde. Sofort fiel mir Grace auf, wie sie lachend auf dem Sofa saß und sich mit dieser Sarah unterhielt. Sie schienen beide sich zu amüsieren, was mir sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Es freute mich unglaublich, Grace so glücklich zu sehen. Sie hatte dieses ganze gefährliche Chaos nicht verdient. Sie-...

ESCAPE  | ✔Where stories live. Discover now