16.

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Meine Augen sehen zu der anderen Tür, die sich gerade ebenfalls öffnet und heraus kommt........

......ich muss träumen, denn dort steht ein Mann, der mich für einen Moment lang vergessen lässt zu atmen. Er ist groß, sehr groß und er ist schlank, athletisch und wohlproportioniert. Als Erstes fallen mir seine großen Hände auf, lange, schlanke Finger, die sich sicher wunderbar durch meine Haare wühlen werden.

Und sein Gesicht. Er ist wunderschön, männlich und zum niederknien. Seine Augen sehen von Weitem dunkel aus und ich tippe auf braun. Sein Mund ist unbeschreiblich schön geschwungen und zu einem Lächeln verzogen. Ich muss schlucken, denn ich kann nicht begreifen, dass das mein Zukünftiger sein soll. Seine Haare, oh Gott, seine Haare machen mich fertig. Dunkelbraun stehen sie wild von seinem Kopf ab und ich habe sofort das Bedürfnis es anzufassen.

Plötzlich kommt er auf mich zu und ich begreife, dass ich mich wohl auch bewegen sollte. Zögerlich komme ich ihm entgegen und je näher er kommt, desto weicher werden meine Knie. "Magnus." höre ich seine vertraute Stimme und sein Lächeln verschwindet. Wir stehen jetzt voreinander und ich kann ihn nur wie ein Trottel anstarren. "Geht es dir gut?" Mechanisch nicke ich. "Du bist enttäuscht." sagt er und ich finde endlich meine Stimme wieder.

"Enttäuscht? Alexander, du bist perfekt." flüstere ich rau und sein Lächeln kommt wieder. "Perfekt? Ich frag dich in einer Woche nochmal." sagt er und zwinkert mir zu. Ich muss grinsen und er hebt die Hand, um sie an meine Wange zu legen.  "Sieh dich an, Magnus. Du bist einfach wow. Ich bin sprachlos." Ohne darüber nachzudenken, schmiege ich mich an seine warmen Finger. "Mach es endlich."

Fragend sieht er mich an und diesmal bin ich es, der zwinkert. "Du hast gesagt, du kannst es kaum erwarten, mich in den Arm zu nehmen." flüster ich und er streckt die Arme nach mir aus. "Komm her." sagt er und ich kuschel mich an ihn. Tief sauge ich seinen Duft auf, er riecht fantastisch und unsere Körper scheinen wie füreinander gemacht zu sein denn sie fügen sich perfekt zusammen.

Ich spüre seine Nase an meinem Hals und mich überkommt ein angenehmer Schauer. "Du riechst so gut, Magnus." haucht er und ich muss lächeln. "Und du erst." erwidere ich und bin nicht bereit, ihn wieder loszulassen. "Ich bin vollkommen überwältigt." sagt Alec und ich nicke. "Geht mir ähnlich." Er löst sich von mir und sieht mir tief in die Augen. Wieder legt er eine Hand an meine Wange und sein Blick ist so liebevoll, dass mein Herz lauter kleine Hüpfer macht.

"Du bist wunderschön, Magnus." sagt er leise und ich werde rot. "Und so niedlich, wenn du rot wirst." schiebt er hinterher und ich grinse schief. "Du machst mich verlegen." Er zwinkert. "Gewöhn dich dran. Ich sage immer, was ich denke." Ich nicke. "Das ist eine sehr gute Einstellung, Alexander." Stumm sehen wir uns wieder tief in die Augen. "Sorry." sagt er plötzlich und bevor ich fragen kann, was er meint, hat er seine Lippen auf meine gelegt.

Er überwältigt mich vollkommen. Seine Lippen sind warm und weich und es fühlt sich so gut an. Lange ist es her, dass mich jemand geküsst hat. Unser Kuss ist unschuldig und kurz, aber ich genieße das Gefühl in vollen Zügen. In mir explodiert etwas und ich weiß schon jetzt, dass ich davon nie mehr genug haben kann.

"Warum Sorry?" frage ich noch immer mit geschlossenen Augen und er lacht leise. "Weil ich nicht anders konnte, als dich zu küssen." flüstert er und ich muss lächeln. "Das darfst du immer machen, ohne zu fragen und ohne dich zu entschuldigen, okay?" Ich öffne die Augen und sehe ihn nicken.

"Und jetzt? Wie geht es weiter?" frage ich schließlich. "Naja, uns wurde gesagt, wir dürfen unsere Koffer holen und dann steigen wir zusammen in den Flieger." Ich nicke. "Und wohin?" frage ich und er zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung. Lassen wir uns überraschen." Ich seufze leise. "Okay, dann lass uns unsere Sachen holen. Ich vermisse dich jetzt schon."

Kurz denke ich nach. "Seit wann bin ich so kitschig?" frage ich und er lacht laut. "Das ist nicht kitschig, Magnus. Ich mag es, wenn du deine Gedanken aussprichst. Wir sehen uns gleich." Er gibt mir noch einen sanften Kuss und verlässt mich dann.

Einen Moment sehe ich ihm nach, bevor ich ebenfalls den Raum verlasse. Draußen erwartet mich ein Mann. "Kein Kontakt mehr zu den anderen Kandidaten. Ihre Koffer sind schon im Wagen. Wenn Sie mir dann bitte folgen wollen." Er zeigt zu einer Tür und ich nicke. Ich bin etwas traurig, denn zu gerne hätte ich Adrian noch einmal gesehen und mich von ihm verabschiedet, aber ich habe begriffen, dass ich mich gegen die Regeln nicht wehren kann.

Mein Herz rast noch immer wie verrückt in meiner Brust und ich kann das alles noch nicht verarbeiten. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, denn Alec ist in jeder Hinsicht ein Volltreffer. Ich kann es kaum fassen, dass ich mit diesem Mann in den Urlaub fahren darf und wir vielleicht sogar heiraten werden. Eine neue Beziehung ist bisher nicht für mich in Frage gekommen und jetzt denke ich über das Heiraten nach.

Kurz muss ich auflachen und der Mann sieht mich irritiert an. Ich hebe die Hand. "Alles gut." sage ich knapp und er nickt. Draußen steht ein Wagen und der Mann hält mir die Tür auf. Ein letztes Mal sehe ich auf das Gebäude in dem ich mein Glück gefunden habe, bevor ich einsteige. Bereit meine Zukunft kennenzulernen. Mit Alec gemeinsam.

Love is blindWhere stories live. Discover now