50.

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Als ich die Augen aufschlage, liegt Alec neben mir auf der Seite und sieht mich an. "Guten Morgen. Beobachtest du mich?" Er lächelt und streicht mir eine Strähne aus der Stirn. "Deine Stimme hört sich schon besser an und dein Hals sieht auch nicht mehr ganz so blau aus. Es wird lila. Steht dir." Schief grinse ich ihn an. "Das freut mich aber." Er beugt sich zu mir und küsst mich. "Weißt du was, Magnus?" Fragend sehe ich ihn an. "Ich hab das Gefühl, wir beide können über alles reden und wir haben keine Geheimnisse voreinander. Das finde ich toll." sagt er leise und ich beisse mir auf die Unterlippe. "Eine Sache gibt es noch, Alexander." gebe ich zu und er richtet sich auf. "Was ist es?" fragt er und beobachtet mich genau.

"Cat hat gemeint, ich muss es dir sagen, es ist nur nicht so einfach." Er greift nach meiner Hand und ich fühle mich besser. "Manchmal habe ich Panikattacken und du solltest das wissen." Er runzelt die Stirn. "Und in welchen Situationen treten sie auf und was kann ich dann machen?" Ich seufze. "Das kann ich pauschal nicht beantworten. Sie kommen einfach so und sie kündigen sich leider nicht an. Cat und Ragnor haben beide ihre eigenen Methoden dagegen gefunden." Interessiert beobachtet er mich und jetzt ist es mir doch peinlich.

"Naja, während Cat mich einfach festhält und wartet, bis es vorbei ist, ist Ragnor da ein wenig, naja, grober. Er packt mich immer an den Schultern und schreit mich an. Erstaunlicherweise hilft das meistens." Ich zucke mit den Schultern und Alec verzieht das Gesicht. "Anschreien mag ich dich eigentlich nicht. Entweder festhalten oder ich finde noch etwas eigenes. Einverstanden?" Dankbar nicke ich und wieder küsst er mich. "Danke, dass du es mir gesagt hast. Wie ich dich kenne, hattest du wieder die Befürchtung, wenn du es mir sagst, verschwinde ich. Liege ich richtig?"

Er grinst, als ich ihn verblüfft ansehe. "Ich bin ein so kluger Mensch." lacht er und ich schmolle. "Woher weißt du das?" brumme ich und er krabbelt aus dem Bett. "Ich weiß alles." sagt er und zwinkert mit zu. "Ich geh jetzt duschen und mache dann Frühstück." Er schnappt sich einige Sachen und dreht sich an der Tür nach einmal um. "Und Magnus, merk dir, dass ich dich für so etwas nie verlassen würde, okay?" Sprachlos nicke ich und bin einfach glücklich.

"Was machst du denn da?" Ich zucke zusammen, denn ich habe Alec nicht kommen hören. Ich stehe in der Küche und habe gedacht, er braucht noch ein wenig länger.  Ertappt sehe ich ihn an. "Löffelst du gerade ernsthaft Nutella?" fragt er amüsiert und ich werde rot. "Manchmal brauche ich das." antworte ich und zucke mit den Schultern. "Gibst du mir was ab?" fragt er und kommt näher. Begeistert nicke ich und halte ihm den Löffel hin. Vorsichtig öffnet er den Mund und leckt die Schokolade genüsslich ab.

"Fuck, Alexander. Das sollten wir lassen. Ich werde schon wieder scharf auf dich." sage ich rau und er beobachtet mich interessiert. Er lässt seine Zunge über den Löffel fahren und sieht mir dabei provokant in die Augen. Mein Penis wird langsam hart und ich stöhne leise auf. Er beugt sich zu mir und küsst mich. Ich kann die Schokolade schmecken und es erregt mich noch mehr.

Grinsend lässt er von mir ab und ich seufze. "Lass uns das heute Abend weiter führen, Magnus. Du, ich und Nutella." Ich muss schlucken. "Mach keine Versprechungen, die du nicht halten kannst." Er zwinkert. "Niemals. Ich würde zu gerne schon jetzt das süße Zeug von dir lecken, aber du hast gleich einen Arzttermin zur Kontrolle. Leider." Bedauernd sieht er mich an und ich seufze erneut. "Kommst du mit?" frage ich und er nickt. "Klar. Jetzt aber erstmal Kaffee und Frühstück. Meinst du, du kannst ein Toast essen?" Ich wiege den Kopf hin und her. "Versuchen kann ich es."

Als wir am Tisch sitzen und das Schlucken erstaunlich gut klappt, bekommt Alec eine Nachricht auf sein Handy. "Die ist von Clary. Heute Nachmittag können wir uns unsere Anzüge aussuchen. Hast du Lust?" Begeistert nehme ich ihm das Handy aus der Hand und lese den Text selbst. "Ich kenne den Laden. Er hat eine gute Auswahl und er ist auch nicht weit weg von meinem Arzt. Wir können es also miteinander verbinden. Hast du dir schon überlegt, was du tragen willst? Smoking?"

Ich sehe ihn sichtlich schlucken. "Du siehst sicher heiß aus im Smoking." Ich werde verlegen. "Neben dir werde ich verblassen." Er verdreht die Augen. "Spinner. Einigen wir uns darauf, dass wir beide sehr gute aussehen werden. Wir sollten übrigens generell mal über die Hochzeit sprechen."

Fragend sehe ich ihn an und er hebt die Hände. "Naja, wie willst du feiern, wen willst du einladen, was essen wir, willst du eine Torte, schreiben wir unsere Ehegelübde selbst? Sowas meine ich." Ich denke kurz nach. "Wie wir feiern, ist mir egal, einladen möchte ich natürlich Cat und Ragnor, einige Leute aus der Firma, den ein oder anderen Kunden, der zum Freund geworden ist und Familie hab ich ja keine."

Ich hole tief Luft. "Essen weiß ich noch nicht. Torte muss sein, am liebsten Schokolade und ja, ich würde dir am Altar lieber persönliche Worte sagen, anstatt vorgegebenene." Er lächelt. "Das findet ich gut. Ich würde auch gerne selbst etwas schreiben. Schließlich sind wir ja kein gewöhnliches Paar." Er beugt sich zu mir und küsst mich liebevoll, dann lehnt er seine Stirn an meine.

"Willst du denn überhaupt noch heiraten?" fragt er leise und ich nicke leicht. "Genau das möchte ich. Ich möchte dich heiraten, Alexander." Er nickt ebenfalls. "Das trifft sich sehr gut, denn ich will dich auch heiraten. Ich hab mir noch nie etwas mehr gewünscht, als das." Wieder küssen wir uns und mein Herz rast.

Love is blindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt