20.

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Alec starrt mich an. "Er ist tot?" fragt er tonlos und ich nicke schwach. "Es war zu spät. Ich hab den Notruf gewählt und versucht ihn herunter zu schneiden aber die Panik hatte mich im Griff und ich hab es nicht geschafft. Der Notarzt hat mir versichert, dass ich sowieso nichts mehr für ihn hätte tun können. Er ist tot, unwiderruflich." Ich bin selbst überrascht, wie gefasst ich ihm das alles erzähle, während ich in seinen Augen den puren Schmerz erkennen kann.

"Danach war ich wie betäubt, ich hab kaum noch etwas wahrgenommen. Ohne Cat und Ragnor wäre ich wahrscheinlich hinter ihm her gegangen. Ich hab lange gebraucht, um zu begreifen, das es nicht meine Schuld war. Es ist ein Jahr her und ich träume noch immer von ihm. Er lässt mich nicht gehen und das ist so schwer zu akzeptieren. Lange habe ich niemanden an mich heran gelassen, aus Angst mich wieder selbst zu verlieren aber ich will keine Angst mehr haben, denn du bist nicht Andrew. Du bist Alexander."

Alec schluckt sichtlich. "Magnus, das alles tut mir unfassbar leid. Du hast schlimme Dinge erlebt und ich kann dir nur sagen, dass ich dich beschützen werde und dir niemals etwas antun würde." Ich nicke. "Ich weiß. Du bist anders und ich vertraue dir. Ich weiß nicht, warum aber ich tue es."
Ernst sieht er mich an, noch immer ist er über mich gebeugt und er gibt mir einen kurzen Kuss auf den Mundwinkel.

Entschlossen sehe ich ihn an. "Mach, dass sie weg geht." flüster ich und als er mich fragend ansieht,  spreche ich weiter. "Die Angst. Mach, dass sie weggeht." Bevor er reagieren kann, habe ich eine Hand in seinen Nacken geschoben und ihn näher zu mir gezogen. Gierig schnappe ich nach seinen Lippen, sie prallen aufeinander und als ich seine Zunge spüre, packt mich Erregung. Leidenschaftlich küssen wir uns und Alecs Hand streicht immer wieder über meine nackte Brust. Es fühlt sich gut an, es fühlt sich richtig an und so ziehe ich ihn auf mich und er rutscht zwischen meine Beine.

Unsere Längen, hart und aufgerichtet, prallen aufeinander und die Lust hat mich schnell im Griff. Rhythmisch beginne ich meine Hüfte gegen seine zu kreisen und ihm entkommt ein kleines Stöhnen. Er löst sich von meinen Lippen und betrachtet mich liebevoll. "Willst du das wirklich?" fragt er und als Antwort umfasse ich seinen Hintern und drücke ihn an mich. Er beisst sich erregt auf die Unterlippe und legt den Kopf in den Nacken. "Oh Gott, Magnus. Darf ich dich ausziehen?" haucht er und ich nicke.

Seine Augen sind verdunkelt, als er meine Boxershort auszieht und sie achtlos in den Raum wirft. "Jetzt du." flüster ich aufgeregt und er streift sich seine ebenfalls ab. Hungrig betracheten wir uns gegenseitig. "Du bist wirklich perfekt." entkommt es mir und ich starre auf seinen harten Penis. Er grinst. "Das Kompliment kann ich nur zurück geben."

Wieder stürzen wir uns aufeinander, unsere nackten Körper reiben sich aneinander und ich bin erregt, wie lange nicht mehr. "Ich glaube, du bist meine Rettung, Alexander." stöhne ich auf und dränge mich ihm entgegen. "Und du meine, Magnus." erwidert er leise und verbindet unsere Lippen wieder. Unsere Längen reiben sich aneinander und ich lege alle Bedenken ab. Alec so nahe an mir zu spüren, treibt mich schier in den Wahnsinn und ich weiß schon jetzt, dass ich das nicht lange aushalten werde.
"Du bist so schön." raunt er an meinem Mund und bewegt sich schneller. Leidenschaftlich stöhnen wir synchron auf und auch ich erhöhe meinen Rhythmus.

"Ich komme." presst er hervor und ich kralle mich in seinen Rücken. "Oh Gott, Alexander, hör nicht auf. Ich bin auch gleich soweit." keuche ich.
Als ich seinen warmen Erguss auf mir spüre, lasse ich los und erreiche mit seinem Namen auf den Lippen meinen Höhepunkt. Hilflos klammere ich mich an ihn, ergebe mich meiner Lust und schreie sie hinaus.

Eine Viertelstunde später liegen wir gesäubert nebeneinander im Bett und Alec deckt uns zu. "Ähm." sage ich und er sieht mich fragend an. "Es gibt unbeschriebene Gesetzte im Universum, die unbedingt eingehalten werden müssen. Dazu zählt, die Bettdecken dürfen nicht mit der Knopfleiste oder in diesem Fall, mit dem Reißverschluss nach oben liegen." sage ich entschlossen und drehe die Decke richtig.

Einen Moment sieht er mich sichtlich sprachlos an und dann beginnt er laut zu lachen. "Okay, das werde ich mir merken." sagt er, nachdem er sich beruhigt hat. Grinsend habe ich ihn beim Lachen beobachtet und ich mag es. "Gibt es noch mehr Gesetze  die ich wissen muss?" fragt er und ich nicke. "Noch so einige. Du wirst noch feststellen, dass ich in manchen Dingen, naja, etwas speziell bin. Ich hoffe, dass verschreckt dich nicht." Liebevoll küsst er mich und zieht mich in seine Arme. "Ich kann es kaum erwarten, alles von dir kennen zu lernen." Zufriedenheit legt sich über mich und ich kuschel mich an ihn. "Ich kann es auch kaum erwarten, Alexander."

Eine Weile dösen wir vor uns hin, bis ich schließlich zappelig werde und hin und her rutsche. "Alles okay?" brummt Alec neben mir und ich seufze auf. "Nein." sage ich ernst und er öffnet träge seine Augen. "Was ist?" fragt er und ich grinse schief. "Ich hab Hunger und ich würde wahnsinnig gerne mit dir an den Strand." entgege ich und wieder brummt er. "Okay, einen Kaffee könnte ich wohl auch vertragen." Er will sich aus dem Bett rollen, aber ich ziehe ihn noch mal zurück.

"Danke." flüster ich und küsse ihn sanft. "Wofür denn?" Ich zucke mit den Schultern. "Das du da bist, mir zuhörst und einfach toll bist." antworte ich und er lächelt. "Magnus, ich bin bis über beide Ohren in dich verknallt und für mich gehört es dazu. In guten, wie in schlechten Zeiten, hörst du? Ich bin immer für dich da." Seine Worte treffen mich mitten ins Herz und ich küsse ihn erneut. "Und ich für dich ebenso. Am Strand bist du aber dran und erzählst mir etwas aus deinem Leben, okay?" Er nickt und schweren Herzens lasse ich ihn los, um aufzustehen.

Love is blindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt