Kapitel 43

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Migas p.o.v.

"Oh Miga, jetzt bin ich aber gespannt. Welchen großartigen Plan hast du dir überlegt? Na? Meinst du, dass die Raupe sich doch noch zum Schmetterling entwickeln kann?"

Seine Antwort kam nicht zu mir durch. Ich durfte mich nicht wieder auf seine Spielchen einlassen. Dieses Mal musste ich gegen ihn ankommen und mir holen, was ich brauchte. 

"Der Schmetterling ist schon lange keine Raupe mehr. Es hat nur etwas gedauert bis er das auch selbst festgestellt hat", entgegnete ich ihm und lächelte ihn möglichst selbstbewusst an, während meine Knie sich wie Pudding anfühlten. Ich hatte furchtbare Angst.

"Das hab ich gestern Abend noch ganz anders erlebt. Bist du so schnell aufgeblüht? Dann hätte ich wohl gar nicht mit einem solchen Schnick Schnack anfangen sollen. Vorher warst du doch noch so handzahm", brachte er lächelnd hervor. Er glaubte nicht, dass ich ihm etwas anhaben konnte.

"Was das betrifft habe ich mir Untersuchungsergebnisse besorgt. Ich war beim Arzt und der hat in meiner Blutprobe Spuren von Betäubungsmitteln gefunden. Es gibt Beweise und sie sind sowas von geliefert. Jetzt ist Schluss", spuckte ich ihm entgegen.

"Miga, du zeigst ja mal eine ganz andere Seite von dir, uhh, da hat man ja etwas worauf man sich freuen kann. Diese harte Fassette bringt etwas ganz Interessantes aus dir heraus. Abgesehen davon beweist das gar nichts. Wer weiß ob du das Zeug nicht einfach selbst geschluckt hast, weil du dein schlechtes Gewissen nach deinen Siegen mit Hilfe von Doping betäuben wolltest. Das klingt für mich nach einer sehr plausiblen Erklärung"

Wie sehr wollte ich ihm schreiend ins Gesicht springen für diese Bemerkungen. Ich wusste, dass er mich in der Hand hatte. Jeder weitere Versuch es zu leugnen würde die Situation für mich nicht verbessern. Aber ich brauchte noch eine Sache von ihm. Eine einzige Sache, die ich mit allen Mitteln erkämpfen musste.

"Nur leider werden Sie diese harte Fassette von mir nicht so zu sehen bekommen, wie Sie es sich gerade vorstellen. Ich werde mich Ihren Spielchen nicht mehr unterwerfen. Sie werden die Wahrheit über Taehyung aufdecken. Sie werden keinen von unseren Mädels mehr zu irgendetwas zwingen. Sie werden zurücktreten und diesen Posten räumen oder wir gehen auf die Barrikaden und werden Sie öffentlich an den Pranger stellen. Dann gehen Sie ins Gefängnis und werden nie wieder Ihre Macht so missbrauchen können"

Er kam einige Schritte auf mich zu und ich atmete immer flacher. Seine Nähe löste immer Panik in mir aus, zumal er nun wieder seine Hand hob und mit ihr meine Wange und meinen Hals hinabstrich. Ich war wie paralysiert. Ich wusste, dass ich handeln musste, aber die Panik hatte mich wieder so fest im Griff, dass ich erst verzögert seine Hand wegschlug. Er betrachtete mich breit grinsend.

"Oh, die Raupe ist wirklich zum Schmetterling geworden. Das einzige Problem ist nur, dass dieser bloß winzige Flügel hat, die ihm ebenfalls nicht erlauben vom Boden abzuheben. Aber glaub mir, dass ist auch wirklich schöner so", raunte er mir zu und erzeugte dadurch, dass sich alles in mir zusammenzog. Er hob seine Hand wieder und lies sie über meinen Körper wandern. Meine Augen waren starr nach vorne gerichtet und in ihnen sammelten sich Tränen. Ich konnte das nicht. David mochte gegen Goliath gewonnen haben, aber das ist eine antike Geschichte. So funktionierte das Leben nicht. 

"So ist es gut. Du scheinst endlich wieder zu begreifen wo dein Platz ist", raunte er weiter und ließ seine Hand weiter über meinen Körper schweben. 

"Bitte halten Sie wenigstens Taehyung da raus. Er ist der beste Bruder den man sich wünschen könnte und all das verdienen er und die anderen nicht. Sie haben so hart gearbeitet", meinte ich schluckend, wobei meine Tränen langsam meine Augen verließen und sich ihren Weg über meine Wangen bahnten.

"Das glaube ich dir, wirklich. Aber jeder bekommt was er verdient und da er dir anscheinend so sehr am Herzen liegt, muss er eben unter deinen Entscheidungen leiden"

"Bitte, beenden sie das Ganze. Er hat mich nie geschlagen. Er war immer nur gut zu mir"

"Ich weiß, Miga. Aber es gibt kein zurück mehr. Jetzt gibt es nur noch dich und mich. Sieh es als Hilfe an, was ich alles für dich tue. Er wird dich nach diesem Vorfall sicher nicht mehr mit seinem Ruhm überschatten. Du wirst das tolle Kind deiner Familie sein und von allen geliebt werden"

"Sie sind so ein.. wie können Sie nur so ein verfaultes Innenleben haben. Wie können Sie nur Menschenleben gefährden einfach für ihren Spaß. Sie tun weder sich noch allen anderen damit einen Gefallen. Wir werden Sie fertig machen. Keiner wird ihren Artikeln Glauben schenken. Gucken Sie es sich mal an wie die Fans ihn verteidigen. Sie wissen wie er ist und dass er nie etwas derartiges tun würde. Sie können nur am Ende verlieren und ihr kleines armseliges Leben wird von allen Zeitschriften zerrissen werden. Sie werden zerrissen werden. Keiner wird Sie bewundern für ihre "guten Taten". Und Sie werden im Gefängnis verrotten..", sprach ich unter den Tränen und wurde mit jedem Satz lauter. Den letzten Teil schrie ich ihm ins Gesicht, als ich schon einen Schmerz auf meiner Wange spürte. Ich blickte ihn an und konnte zum ersten Mal seit langem Wut in seinen Augen erkennen. Er holte wieder aus und erneut nahm ich den bekannten brennenden Schmerz war. 

"Du kleine, wirst auch nie schlauer. Es ist nie klug sich mit mir anzulegen", sagte er, während er mit seinen großen kräftigen Hand um meinen Hals griff und zudrückte. Panisch versuchte ich seine Arme wegzuschlagen, was allerdings keinen sonderlich großen Effekt zeigte. Stattdessen wandte ich mich einem viel wunderen Punkt von ihm zu. So stark wie ich konnte trat ich ihm in seine Weichteile, sodass er reflexartig loslies. 

Schnell schnappte ich nach Luft. Ich musste hier raus, bevor er seine Wut noch weiter an mir ausließ. Auch wenn ich noch nicht alles hatte, was ich haben wollte, musste ich wohl oder übel die Flucht antreten. Ich stürmte auf die Tür zu und bemerkte erst als ich den Türgriff drückte, dass sie sich nicht öffnen lies. Wie konnte ich nicht mitbekommen haben, dass er beim Schließen der Tür sie abgeschlossen hatte. Panisch suchte ich nach einem Weg sie wieder zu öffnen, als ich spürte wie mir mein Handy aus der hinteren Jeanstasche gezogen wurde.

"Ach ne, die kleine Miga wollte also im Konzert der Großen mitspielen", meinte er verachtlich, sodass ich mich ruckartig umdrehte. 

"Geben Sie es mir. Das ist mein Eigentum", entgegnete ich und musste mich zusammenreißen, damit ich ihn nicht anschrie.

"Miga, du hast nicht wirklich geglaubt, dass mich das aufhalten würde, oder? Ach, Miga. Ich hatte solche Hoffnungen. Aber das muss ich nun in Verwahrung nehmen. Wer weiß, was du sonst für einen Schwachsinn damit angestellt hättest", meinte er und beendete die Aufnahme, die ich vor meinem Eintreffen hier gestartet hatte. Ich versuchte möglichst ruhig zu bleiben. Ich durfte diese Aufnahme nicht verlieren. Sie sprach zumindest Taehyung frei.

"Du wirst diese Nacht besser hier verbringen. Wer weiß, wozu dich deine Emotionalität sonst noch bringen würde. Du bist ja nicht mehr zurechnungsfähig in diesem Zustand", meinte er, aber ich entgegnete sofort bestimmt:

"Ganz sicher nicht. Jetzt geben Sie mir mein Handy wieder und öffnen Sie die Tür"

Er lächelte mich an, legte mein Handy auf einen Schrank in seiner Nähe, öffnete eine Schublade und kam dann langsam auf mich zu. Ich musste mich verteidigen, mein Handy holen und dann verschwinden. Alles andere würde kein gutes Ende finden. Ich blickte mich panisch nach einer Waffe um, aber bevor ich irgendeine Aktionen überhaupt angehen konnte, merkte ich schon wie mir langsam schwindelig wurde. Ich blieb noch etwas bei Bewusstsein, aber jegliche Gedanken wurden zu unerfüllbaren Wünschen.









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